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Microsoft schließt 4 Spielestudios, erntet Kritik für unpassende Werbung

Microsoft schließt 4 Spielestudios. Die kleineren Entwickler-Firmen gingen durch die Bethesda-Übernahme an Microsoft über. Jetzt macht der Konzern sie dicht.

Betroffen sind Arkane Studios (Redfall), Tango Gameworks (Hi-Fi Rush, The Evil Within) und Alpha Dog Games (Mighty Doom). Außerdem wird Roundhouse Studios mit ZeniMax Online Studios (Elder Scrolls Online) zusammengeführt. Das erklärte Xbox Game Studios-Chef Matt Booty in einer E-Mail, berichtet IGN. Zusätzlich würden weitere Stellen bei Bethesda abgebaut.

➤ Mehr lesen: Microsoft kauft Bethesda für 7,5 Milliarden Dollar

"Feel the Burn"-Werbung sorgt für Kritik

Das allein ist für die Beteiligten ein Schock. Doch Microsoft machte die Situation mit einer unüberlegten Aussendung noch schlimmer. Am selben Tag startete die Werbekampagne für den neuen Xbox-Controller mit dem Slogan "Feel the Burn Today". "Burn" ist auch umgangssprachlich für eine respektlose Beleidigung und genau so dürfte sich diese Kampagne für die Betroffenen wohl anfühlen.

Inzwischen hat Microsoft den Spruch kommentarlos aus der Kampagne entfernt. Bezogen war sie natürlich auf das feurige Design des "Fire Vapor Special Edition Controller". Der ungünstige Zeitpunkt ließ das aber geschmacklos wirken, wie einige Nutzer*innen über Social-Media-Kanäle anmerkten. 

Unverständnis bei Entwickler*innen

Zumindest von außen betrachtet löst die aktuelle Entscheidung mindestens Stirnrunzeln aus. "Hi-Fi Rush" gilt als einer der größten Überraschungshits von 2023. Aaron Greenberg, Vizepräsident von Xbox Marketing, lobte es im April 2023 noch als "absoluter Hit in allen wichtigen Punkten für uns und unsere Spieler*innen" und bedankte sich bei Tango Gameworks für diesen Überraschungshit. 

Auch Dinga Bakaba, von Arkane Lyon hat eine deutliche Meinung zu Microsofts Entscheidung. Auf X schreibt er: "Das ist absolut schrecklich". Er wirft Manager*innen in der Spieleindustrie vor, Künstler*innen zu Strohmännern für schlechte Geschäftsentscheidungen zu machen. Arkane Lyon ist nicht von der Schließung betroffen. Bakaba spricht seinen Kolleg*innen aber sein Mitgefühl aus.

In der Games-Branche folgt derzeit eine Kündigungswelle der nächsten. Erst vor 3 Monaten hatte Microsoft angekündigt, 1.900 Personen aus dem Spielesektor zu entlassen.  Wie viele Mitarbeiter*innen jetzt insgesamt gehen müssen, ist noch unklar. Für die Bethesda-Übernahme hatte Microsoft 2020 7,5 Milliarden Dollar bezahlt. Erst 2023 kaufte der Konzern auch Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar.

➤ Mehr lesen: Microsoft kündigt 1.900 Mitarbeiter aus Videospiele-Sparte

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