Österreichische eBundesliga: "Müssen Pionierarbeit leisten"
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Ab Oktober gibt es nicht nur eine, sondern gleich zwei österreichische Fußball-Bundesligen. Der Ball rollt künftig nicht nur auf dem echten, sondern bald auch auf dem virtuellen Rasen. In der eBundesliga, die von der österreichischen Fußball-Bundesliga veranstaltet wird, treten künftig die besten FIFA-Spieler des Landes an. Entsprechende Pläne wurden bereits im März bekannt gegeben, in den kommenden Wochen soll die erste offizielle Saison starten.
Die Online-Teilnehmer können sich bis Mitte Oktober für die Teilnahme an den sogenannten Klub-Events qualifizieren. Dort spielen sie wiederum um einen von fünf Plätzen im offiziellen eSports-Kader ihres zuvor gewählten Klubs. Diese Events finden in den Räumlichkeiten der jeweiligen Klubs statt. Die offiziellen eSports-Spieler der Bundesliga-Klubs treten dann im Dezember im großen Finale gegeneinander an.
Viel Potenzial in Österreich
Das Potenzial für die eBundesliga wurde bereits auf einer Tour durch Kaufhäuser in acht Bundesländern geprüft. Dort konnten sich die Teilnehmer bei einem Offline-Turnier eine Wildcard für den Klub-Event erspielen. Laut Philipp Eckhardt, Projektleiter der eBundesliga, war die Tour vielversprechend.
„Wir haben den Bewerb langfristig angelegt und wissen, dass wir im ersten Jahr einmal Pionierarbeit leisten müssen“, so Eckhardt gegenüber der futurezone. „Ziel ist, dass die eBundesliga das jährliche Highlight der österreichischen FIFA-Community ist.“ Wie viele FIFA-Spieler es in Österreich gibt, ist unklar. Das Spiel ist aber Jahr für Jahr einer der meistverkauften Titel. Zudem gibt es laut dem österreichischen eSport-Verband (ESVÖ) rund 32.000 registrierte eSportler in Österreich. Dabei werden Spieler gezählt, die zumindest einmal an einem Turnier teilgenommen haben.
Erster Profi-Spieler verpflichtet
Wie bei anderen eSport-Teams können die Bundesliga-Klubs auch selbst Spieler verpflichten. Diese müssen laut Regeln aber dennoch am Klub-Turnier teilnehmen und sich einen Platz für das Finale erspielen. Bislang nutzte lediglich Red Bull Salzburg diese Möglichkeit. Der amtierende Bundesliga-Meister verpflichtete bereits Ende Mai Andres "Light Y.T." Torres, einen Wiener eSportler mit spanischen Wurzeln. An weiteren Talenten, bei denen sich die heimischen Bundesliga-Klubs bedienen könnten, mangelt es nicht. Der Sieger darf sich nicht nur über den Titel des er eBundesliga-Meisters freuen, sondern wird auch „Sach- und Geldpreise“ erhalten. Der Preispool wird laut Eckhardt aber noch festgelegt.
Keine Partnerschaft mit EA
Eine Partnerschaft mit EA wurde zwar diskutiert, der letztendlich gewählte Modus wich aber zu stark vom deutschen Vorbild ab. Auch dort müssen sich die Teilnehmer über ein Online- oder Offline-Turnier für das Finale qualifizieren, sind aber nicht an einen bestimmten Klub gebunden. Zudem ist die virtuelle Bundesliga dort bereits gut etabliert, auch österreichische und Schweizer Spieler dürfen teilnehmen. Mit Mirza Jahic konnte ein Österreicher bereits den Titel (Saison 2013/14) gewinnen.
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