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Sprach-Chats von PS5 werden abgehört: Sony erklärt Feature

Diese Woche erschien ein Software-Update für die PlayStation 4. Das sorgte für viel Wirbel, denn Nutzer wurden informiert, dass ab sofort ihre Sprach-Chats aufgenommen und von Sony überprüft werden können. Ablehnen kann man das nicht: Wer die Sprach-Chat-Funktion weiter nutzt, stimmt automatisch zu.

Meldungen darüber, dass Sony-Mitarbeiter jetzt private Gespräche abhören, verbreiten sich rasch in Foren und sozialen Netzwerken. Sony bemühte sich die Situation zu entschärfen und erklärte: Es handelt sich um ein Feature der neuen PlayStation 5, die im November erscheint. Nutzer können Sprach-Chats zur Moderation melden. User der PS4 müssen aber zustimmen, da sie künftig mit PS5-Spielern im selben Sprach-Chats sein könnten.

Diese Erklärung kam aber spät und sorgte für noch mehr Ärger: „Warum muss ich mich auf der PS4 abhören lassen, wenn ich nicht mal dieses Feature selbst nutzen kann?“, fragten viele Nutzer. Einige bezichtigten Sony sogar dieses Feature als Vorwand zu nutzen, um mittels künstlicher Intelligenz die Gespräche zu belauschen und die gesammelten Informationen für Marketingzwecke zu nutzen.

Sony erklärt Funktion

Sony ist jetzt um Schadensbegrenzung bemüht und erklärt das Feature im Detail. In einem Blogeintrag entschuldigt sich Sony, dass dieses Feature bisher nicht ausreichend erklärt wurde. Das Feature dient dazu, um verbale Attacken im Sprach-Chat, Belästigungen und Beleidigungen melden zu können. Sony stellt klar, dass Mitarbeiter nicht aktiv und live mithören und dies niemals tun werden.

Um diese Funktion nutzen, müssen Spieler, die belästigt wurden, einen Bericht an Sony schicken. Diesem Bericht können bis zu 40 Sekunden des Sprach-Chats angehängt werden: 20 Sekunden von dem gemeldeten Gespräch, plus 10 Sekunden davor und danach. Diese 20 Sekunden können nur aus den jüngsten 5 Minuten des Gesprächs ausgewählt werden – es wird also nicht der gesamte Chat von der PS5 aufgezeichnet.

Der Bericht mit den 40 Sekunden des Sprach-Chats wird direkt von der PS5 an Sony verschickt. Dort überprüfen Mitarbeiter den Vorfall und setzen – wenn nötig – Maßnahmen. Welche Maßnahmen das sind, sagt Sony nicht. Im Blogeintrag wird lediglich von „einer Chance für Orientierungshilfe und Bildung“ gesprochen. Ein Opt-Out-Verfahren für die Funktion wird es nicht geben. Wer den Sprach-Chat nutzt, kann aufgezeichnet und gemeldet werden.

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