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Datenschutz

Aufregung um "Röntgen-Autos" von New Yorker Polizei

Scheinbar harmlose weiße Lieferwagen sorgen derzeit in New York für Aufregung. Eigentümer ist die New Yorker Polizei, die in diesen Fahrzeugen Röntgenscanner verbaut hat. Wie Superman können die Polizisten damit hinter Häuserfassaden oder unter die Kleidung von Passanten blicken. Theoretisch, denn offiziell ist bislang nicht bekannt, was die Polizei eigentlich mit diesen Fahrzeugen macht. Ein Interview mit dem New Yorker Polizeichef sorgt nun dafür, dass in New York der Verwendungszweck der Fahrzeuge wieder hinterfragt wird.

"Sie werden verlieren!"

"Sie werden nicht eingesetzt, um Menschen auf Waffen zu scannen", betonte Bratton gegenüber der New York Post. "Die Fahrzeuge, die wir besitzen, werden im gesetzlichen Rahmen eingesetzt. Wenn die ACLU und andere der Meinung sind, dass dem nicht so ist, können wir uns gerne vor Gericht darüber unterhalten - wo sie verlieren werden! Zu dieser Zeit, wenn man bedenkt was in dieser Welt passiert, sind ihre Sorgen unbegründet."

Ebendas hat die investigative Plattform ProPublica bereits vor drei Jahren gemacht, als ihre Anfragen unbeantwortet blieben. Die Antwort des Richters war eindeutig: Die Polizei müsse transparent agieren und offenlegen, wofür die Röntgen-Fahrzeuge eingesetzt werden. Die ungewöhnlichen Fahrzeuge sind nämlich außerordentlich kostspielig. Ein Röntgen-Fahrzeug kostet zwischen 729.000 und 825.000 US-Dollar. Das NYPD legte jedoch Berufung ein und versucht nun, die Entscheidung hinauszuzögern.

Gesundheitliche Bedenken

Die Journalisten haben nicht nur Datenschutzbedenken, auch die Gesundheit von Passanten und Polizisten könnte gefährdet sein. Bei den Röntgen-Fahrzeugen kommt die gleiche Technologie wie in den umstrittenen "Nacktscannern" zum Einsatz. Fluggäste müssen sich bei der Einreise in die USA von einem derartigen Körperscanner untersuchen lassen. So sollen am Körper versteckte Gegenstände entdeckt werden. In der EU werden diese Ganzkörperscanner bereits aus gesundheitlichen Bedenken nur unter strengen Auflagen zugelassen.

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