Big Brother Awards: Vibrator und BMW unter Nominierten
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
„Das Schweigen der Lemminge“ lautet das Motto der Big Brother Awards 2016, die am 25. Oktober im Wiener Rabenhoftheater, vergeben werden. Die Datenschutz-Negativpreise vom Verein quintessenz werden jedes Jahr neu verliehen. Die Nominierten in den einzelnen Kategorien:
Politik
Nominiert sind dieses Jahr in der Kategorie „Politik“ etwa die österreichische Bundesregierung für ihr Schweigen bei der NSA-Überwachung. Nichts ist seit den Enthüllungen von Edward Snowden im Jahr 2013 passiert, während man es in Deutschland zumindest zu einem NSA-U-Ausschuss gebracht hat. Für den Versuch, das Abhören verschlüsselter Kommunikation in Österreich per Gesetz zu ermöglichen und einen „Staatstrojaner“ einzuführen, ist Justizminister Brandstetter dran. Rüffel gibt es von den Datenschützern zudem an die EU-Kommission, die das neue „Privacy Shield“-Abkommen auf den Weg gebracht hat.
Business
In der Kategorie „Business und Finanzen“ schaffte es das Unternehmen BMW bei der Jury durch seine besondere Datensammelwut aufzufallen. Aber auch der We-Vibe-Vibrator, der intime Daten an den Hersteller übermittelt, steht im Visier der Datenschützer. Das „Bezahlen per Selfie“-Feature von Mastercard kommt hier ebenfalls weniger gut an.
Behörden
Bei den „Behörden und Verwaltern“ landete die Handy-Signatur unter den Nominierten. „Fehler passieren nicht“ lautet hier etwa das Motto und es gibt etwa keine Strategie, wie man etwa mit Identitätsdiebstahl umgehen sollte. Auch ELGA und die Wiener Linien sind in dieser Kategorie nominiert.
Kommunikation
In der Kategorie „Kommunikation und Marketing“ ist Schoolfox, eine Schüler-App fürs Smartphone, unter den Nominierten, die Werbung anzeigen soll. Ebenso nominiert ist das Unternehmen VTech, das Bilder und Chats von Kindern in der Cloud speichert und in seine AGBs reinschreibt, dass die „Daten die zur VTech-Website gesendet werden nicht sicher seien, abgefangen werden und später auch von Dritten gekauft werden könnten.“
Weltweiter Datenhunger
In der Kategorie „Weltweiter Datenhunger“ matchen sich einmal mehr die Giganten der Internet-Industrie: Microsoft, Facebook und Google. Microsoft steht wegen seiner Windows 10-Update-Policy im Visier der Datenschützer (und ist ein heißer Kandidat für den Sieg), Google Allo stößt aber ebenso sauer auf.
Kommentare