Bundeskanzler Christian Kern sprach im Rahmen des European Newspaper Congress im Rathaus in Wien
Bundeskanzler Christian Kern sprach im Rahmen des European Newspaper Congress im Rathaus in Wien
© APA/BKA/ANDY WENZEL

Forderung

Bundeskanzler Kern: Facebook soll Algorithmus offenlegen

Bundeskanzler Christian Kern kritisierte beim European Newspaper Congress im Wiener Rathaus die aktuelle Medien-Situation: „Politik und Medien bedienen eine Spirale des Populismus und dieser Populismus hat mit dem Leben der Menschen wenig zu tun.“ Der Algorithmus würde als der neue Gott der Quote gesehen werden, so Kern.

Der Bundeskanzler wiederholt seine Forderung, dass Facebook und Google ihre Algorithmen offenlegen sollen, auch wenn dies Probleme bringen könne. Das sei demokratiepolitisch entscheidend. Denn seit dem Wahlsieg von Donald Trump sei bekannt, dass Facebook und Google Werkzeuge seien, um Manipulation im großen Stil zu betreiben. Bereits Anfang Mai hat Kern im Gespräch mit der futurezone für eine Offenlegung der Algorithmen plädiert: „"Wir brauchen Transparenz und demokratische Kontrolle über die Algorithmen.“

Mit den Internet-Riesen gebe es auch ein anderes Problem: Es sei eine „ungeheuerliche Wettbewerbsverzerrung, dass die österreichischen Medien Steuern abzuliefern haben, die internationalen Giganten jedoch nicht.“ Der Druck möglichst viele User zu generieren, führe in Newsrooms von Medien zu einer „rein quantifizierten, algorithmusgetriebenen Sichtweise. Information wird damit schlussendlich ultimativ zur Ware, bezahlt mit Daten, die angeblich das Gold der digitalen Ära sind“, so Kern.

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