Zensur

Chinesischem Dissident steht Freilassung bevor

Nach dem Ende seiner zehnjährigen Haftstrafe soll der chinesische Dissident Wang Xiaoning in dieser Woche freikommen. Die Gefängnisbehörden hätten ihr mitgeteilt, dass er am Freitagmorgen entlassen werde, sagte seine Frau Yu Ling am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Peking. Wang war 2002 inhaftiert und ein Jahr später wegen Untergrabung der Staatsmacht verurteilt worden, nachdem die Behörden ihn durch Informationen des Internetunternehmens Yahoo als Autoren von regierungskritischen Essays im Internet ausfindig gemacht hatten.

In seinen Texten hatte Wang für demokratische Reformen geworben und die Ein-Parteien-Politik der Volksrepublik kritisiert. Für Yahoo war der Fall ein PR-Desaster. Das Unternehmen entschuldigte sich später für die Weitergabe der Informationen, erklärte aber, dass die in Hongkong ansässige Yahoo Holdings dazu in China verpflichtet gewesen sei. Yahoo zahlte der Frau Wangs 2007 eine Entschädigung.

Ihr Mann sei in Haft sehr schlecht behandelt worden, sagte Yu Ling. Aber er sei dennoch in guter Verfassung. Dem 62-Jährigen drohen ihren Angaben zufolge aber auch in Freiheit Restriktionen. Ihm seien für die nächsten zwei Jahre seine „politischen Rechte" entzogen worden, sie wisse aber nicht, was das bedeuten werde. „Mein Ziel ist es, ihn friedlich nach Hause zu bekommen und jeden Ärger (mit den Behörden) zu vermeiden", sagte die 61-Jährige.

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