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© APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI / BRENDAN SMIALOWSKI

Netzpolitik

Facebook und Twitter löschen Trump-Video wegen Falschinformationen

Facebook hat eine Botschaft von US-Präsident Donald Trump zur Corona-Pandemie gelöscht. Bei der Veröffentlichung handle es sich um eine "schädliche" Falschinformation über das Virus, begründete der US-Onlinekonzern am Mittwoch die Maßnahme.

Bei der Botschaft auf Trumps Seite handelte es sich um einen Video-Ausschnitt aus einem Interview im Sender Fox News. Darin führt Trump ins Feld, Kinder seien "fast immun" gegen das Coronavirus.

Das Video enthalte "falsche Behauptungen", erklärte ein Facebook-Sprecher. Es verstoße damit gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf den Seiten des Unternehmens keine Falschinformationen zu der Pandemie verbreitet werden dürften. Kinder können sich auch mit dem Coronavirus infizieren, haben aber in der Regel eher milde Symptome - sie sind nicht "immun".

Twitter-Account von Trump-Kampagne komplett gesperrt

Auch auf Twitter veröffentlichte die Wahlkampagne von US-Präsident Donald Trump dasselbe Video. Daraufhin hat Twitter hat das Konto der Trump-Wahlkampagne "@TeamTrump" vorübergehend komplett gesperrt. Das Unternehmen begründete die Maßnahme ebenso damit, dass eine dort platzierte Nachricht falsche Informationen über die Corona-Pandemie enthalte.

Das Konto werde erst wieder entsperrt, wenn das Wahlkampfteam den Tweet lösche. Am Mittwochabend war der Tweet mit dem Video dann gelöscht und der Twitter-Account der Wahlkampagne war wieder online.

Aussagen relativiert

Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus bemühte sich Trump am Mittwochabend, seine Bemerkung zu relativieren und verwies auf die zumeist milden Krankheitsverläufe bei Kindern. Trump wiederholte aber seine Forderung, dass die Schulen im Land zum normalen Unterricht zurückkehren sollten. In vielen Großstädten haben Schulbezirke wegen der Pandemie bereits angekündigt, das neue Schuljahr nicht wie gewohnt mit reinem Präsenzbetrieb zu beginnen.

Anders als Twitter war Facebook bisher sehr zurückhaltend im Umgang mit Trumps Posts. Twitter hatte einige Tweets von Trump wegen Gewaltverherrlichung mit einem Warnhinweis versehen oder diese einem Faktencheck unterzogen. Trump kritisiert dies als Zensur.

Soziale Netzwerke vs. Fake News

Facebook und andere Betreiber von Onlinenetzwerken gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen irreführende und manipulative Inhalte auf ihren Seiten vor. Dies führte dazu, dass bereits mehrfach auch Postings von Trump entfernt oder mit distanzierenden Hinweisen versehen wurden.

So löschten Facebook und Twitter in der vergangenen Woche ein vom Präsidenten geteiltes Video, in dem Ärzte für den Einsatz des Malaria-Mittels Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus warben. Viele Forscher ziehen jedoch den Nutzen von Hydroxychloroquin im Kampf gegen die Pandemie stark in Zweifel.

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