Grindr muss Millionenstrafe wegen Datenschutzverletzungen zahlen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Grindr, die Dating-App für schwule, bisexuelle und transsexuelle Menschen, muss wegen Datenschutzverletzungen eine Millionenstrafe zahlen. Hintergrund ist eine Beschwerde der Datenschutz-NGO noyb.eu von Max Schrems, die gemeinsam mit dem norwegischen Verbraucherrat Anfang 2020 eingereicht wurde.
Dabei ging es darum, dass an Drittanbieter, darunter sehr viele Adtech-Unternehmen und Werbetreibende, ohne Zustimmung der Nutzer*innen Daten weitergegeben wurden. Die nun verhängte Strafe der norwegischen Datenschutzbehörde hat eine Höhe von 65 Millionen Norwegischen Kronen. Das entspricht rund 6,34 Millionen Euro.
Der Bericht Out of Control des norwegischen Verbraucherrats beschreibt, wie eine große Anzahl von Drittparteien ständig persönliche Daten der Nutzer*innen von Grindr bekamen, wie z.B. Standortdaten oder die Tatsache, dass sie Grindr benutzen. Daten zur sexuellen Orientierung müssen laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) besonders geschützt werden.
Strafe reduziert
Ursprünglich lag die Höhe der Strafe bei 100 Millionen Kronen - das sind knapp 9,63 Millionen Euro. Sie wurde nun aber reduziert, weil Grindr einen geringen Umsatz auswies und das Unternehmen seine früher verwendete Consent Management Platform anpasste.
"Dies ist ein starkes Signal an alle Unternehmen, die an der kommerziellen Überwachung beteiligt sind. Die Weitergabe personenbezogener Daten ohne Rechtsgrundlage hat ernste Folgen. Wir fordern die digitale Werbeindustrie auf, grundlegende Änderungen vorzunehmen, um die Rechte der Verbraucher zu respektieren”, sagt Finn Myrstad, Direktor für Digitalpolitik im Norwegischen Verbraucherrat.
Kommentare