Grüne wollen Hassposter mit Klagen abschrecken
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“Hass und Hetze im Netz nehmen zu, es gibt immer mehr Übergriffe. Wir wollen versuchen, hier Grenzen einzusziehen”, sagt Dieter Brosz, Mediensprecher der Grünen, bei einer Pressekonferenz in Wien. Vor allem Beschimpfungen gegen Personen und das Verbreiten falscher Gerüchte sind den Grünen ein Dorn im Auge. “Oft sind Ausländer und Flüchtlinge betroffen, da werden ungeprüft die absurdesten Lügen verbreitet”, sagt Brosz. Auch Grüne Politiker sind oft Opfer von Hetze im Internet. So wurde kürzlich etwa ein Foto von Eva Glawischnig in sozialen Netzwerken verbreitet, auf dem ihr der Satz “Schutzsuchende müssen das Recht haben, auf Mädchen loszugehen” zugeschrieben wurde.
Politisches Kapital
Die rechte Hasspropaganda, die im Netz verbreitet wird, ist allerdings nicht immer so leicht rechtlich zu bekämpfen. “Es gibt Angebote, etwa die Facebook-Seite “Leid im Bild”, die ihre Hasspostings als Satire tarnen”, sagt Brosz. Die Urheber kommen auch hier aus dem Umfeld der FPÖ, sind aber schwer zu belangen. Die Kommentare, die Zuweilen unter die Beiträge geschrieben werden, sind hingegen eindeutig widerrechtlich. Die Todesdrohungen gegen Flüchtlinge, die hier zu finden sind, sind strafrechtlich relevant und zeigen zudem, dass die Beiträge eindeutig nicht als Satire rezipiert werden. Da viele Facebook-Nutzer die Hassbotschaften unter ihrem Klarnamen verbreiten, wären sie einfach zu belangen.
Den Freiheitlichen spielt der untergriffige und teilweise menschenverachtende digitale Stammtisch, der sich in sozialen Medien entwickelt hat, direkt in die Hände. Die Partei muss sich offiziell gar nicht einmischen, die Anhänger und Funktionäre erstellen und verbreiten die hasserfüllten Botschaften von alleine. “Die FPÖ baut sich hier eine eigene Öffentlichkeit, weg von traditionellen Medien, die außerdem zunehmend radikalisiert wird”, sagt Brosz. Durch die Klagen hoffen die Grünen, das Bewusstsein dafür, was im öffentlichen Raum gesagt wird. Von Facebook erhoffen sich die Grünen längerfristig ebenfalls Unterstützung beim Vorgehen gegen Hetzer. Die bisherigen Versuche waren hier allerdings eher ernüchternd.
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