"Jedes Telefonat am Steuer ist gefährlich"
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Experten warnen schon lange, dass das in Österreich verbotene Telefonieren ohne Freisprechanlage und Schreiben von SMS am Steuer für eine steigende Zahl von tödlichen Unfällen verantwortlich ist. Eine am Wochenende vom US-Ministerium publizierte Auswertung von über 300 Studien kommt nun aber zum alarmierenden Schluss, dass Freisprechanlagen im Auto die Ablenkungs- und Unfallgefahr nicht minimieren.
Hirn nicht Hände
„Entscheidend ist nicht, wo die Hände sind, sondern wo das Hirn ist“, fasst VCÖ-Sprecher Christian Gratzer die neuesten Studienerkenntnisse im Gespräch mit der futurezone zusammen. „Wer beim Autofahren telefoniert, reagiert ähnlich schlecht wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille“, so Gratzer.
Der VCÖ rät Verkehrslenkern daher dringend, auf das Handy während der Autofahrt komplett zu verzichten. Neben eines denkbaren Verbots sei die Politik nun vor allem dringend gefordert, die Bevölkerung mittels Kampagnen über die Gefahr aufzuklären.
Als weiteren Kritikpunkt merkt der VCÖ an, dass viel zu wenig kontrolliert werde und 50 Euro Strafgebühr den Eindruck eines Kavalierdelikts erwecke.
Fast 130.000 Anzeigen
Laut offizieller Verkehrsstatistik wurden im Vorjahr 128.221 Lenker beim Telefonieren ohne Freisprechanlage erwischt und angezeigt, die meisten davon in der Steiermark und in Wien.
Während andere Länder wie Schweden und Australien umfangreiche Studien durchführen, existieren zur Unfallursache Telefonieren am Steuer hierzulande kaum verlässliche Zahlen. Experten fordern daher, dass bei der Unfalldatenerfassung Telefonate als eigener Punkt registriert werden sollten.
- USA: Totales Handy-Verbot am Steuer gefordert
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