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Geodaten

Lizenzwechsel bei OpenStreetMap abgeschlossen

Das freie Geodaten-Projekt OpenStreetMap, das 2004 von Steve Coast gegründet wurde, möchte seine Geodaten frei für jedermann nutzbar machen. Das heißt zum einen, dass die Daten kostenlos erhältlich sein sollen, zum anderen, dass die Daten kopiert und verändert werden dürfen. Eine kommerzielle Verwendung der Daten soll ebenfalls problemlos möglich sein. Um dies sicherzustellen, lizenzierte OpenStreetMap seine Daten seit der Projektgründung unter den Bedingungen der Creative Commons-Lizenz CC-By-SA 2.0. Diese freie Lizenz fordert lediglich die Namensnennung des Urhebers und die Freigabe abgeleiteter Werke unter gleicher Lizenz.

Nun wurde auf die Open Database License (ODbL) umgestellt. Dadurch soll sich prinzipiell wenig ändern. "Es handelt sich nach wie vor um eine Share-Alike-Lizenz im Geiste der CC-Lizenzen, ist aber speziell auf Datenbanken und die dort maßgebliche Rechtssituation zugeschnitten und berücksichtigt auch die international verschiedenen Rechtssysteme. Außerdem werden die Rechte und Pflichten der Datenbanknutzer genauer gefasst", erklärt der Verein "OpenStreetMap Austria".

"Die Creative Commons-Lizenz ist eine eigentlich exzellente Lizenz, jedoch ist sie für kreative Werke gedacht und nicht für eine Sammlung von Fakten. In vielen Ländern schützt sie unsere Daten nicht. Die neue Lizenz ändert dies, verändert aber unsere Ziele nicht. Jeder kann die Karte und die Daten nutzen - man muss nur angeben, woher man die Daten hat - und man muss die Änderungen an das Projekt zurückgeben", sagte

, als die "State of the Map 2011"-Konferenz in Wien stattgefunden hat.

Lizenz-Wechsel begann bereits 2010
Der Wechsel auf die ODbL begann eigentlich bereits im Mai 2010 und wurde nun offiziell abgeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt mussten neue Benutzer bei ihrer Anmeldung automatisch zustimmen, dass ihre Beiträge unter der neuen Lizenz zur Verfügung stehen. Bis April 2011 mussten auch existierende Benutzer der Lizenz zustimmen, sonst konnten sie keine Daten mehr hinzfügen. Daten von Benutzern, die dem Wechsel nicht zugestimmt haben, mussten entfernt werden. Das hat dazu geführt, dass in einigen Regionen der Welt die Datenlage unter der Umstellung gelitten hat.

In Deutschland waren jedoch beispielsweise 97 Prozent der OpenStreetMap-Daten bis Anfang 2012 unter der neuen Lizenz verfügbar. Auch in Österreich fielen anfangs diverse Daten weg, so musste zum Beispiel der Belvedere-Garten neu erfasst werden. "Wie sich gezeigt hat, behebt die Community derartige Schäden in der Regel sehr schnell und verbessert dabei die Daten oft sogar gegenüber dem vorherigen Stand", so Andreas Labres vom österreichischen Verein.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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