Netzaktivist Aaron Swartz verstorben
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Der junge Entwickler und Netzaktivist hatte sich in seinem kurzen Leben nicht nur als talentierter Programmierer einen Namen gemacht, sondern kämpfte seit Jahren für eine offenes Internet und den uneingeschränkten Zugang zu öffentlich verfügbaren Daten und wissenschaftlichen Informationen. Letzteres führte zu einer umstrittenen Aktion, die ihm ein laufendes Gerichtsverfahren einbrachte.
Gerichtsverfahren anhängig
So wurde der Aktivist im Sommer 2011 beschuldigt, 4,8 Millionen Artikel und andere Dokumente von der wissenschaftlichen Non-Profit-Online-Plattform JSTOR heruntergeladen und über Filesharing-Netzwerke verteilt zu haben. Weiters wurde ihm zur Last gelegt, dafür einen Computer am MIT illegalerweise gehackt zu haben. In einem bereits 2008 verfassten Manifest hatte er die Netz-Community aufgefordert, gegen die kommerzialisierte Privatisierung von Wissen aufzutreten und wissenschaftliche Arbeiten herunterzuladen und zu verteilen.
Als Höchststrafe für die ihm vorgeworfenen Vergehen drohten ihm 35 Jahre Gefängnis und eine Million US-Dollar Strafe, wenngleich die JSTOR-Verantwortlichen sogleich betonten, man werde keine rechtlichen Mittel verfolgen. Aufgrund einer Kaution von 100.000 US-Dollar war Swartz zuletzt auf freiem Fuß. Bereits 2009 war Swartz in den Kontakt mit den Behörden gekommen, da er 20 Prozent der Inhalte einer nach Anmeldung öffentlich zugänglichen Justizdatenbank im Netz verteilte.
Wie die am MIT beheimatete Nachrichtenseite "The Tech" am Samstag mitteilte, habe Swartz am Vortag in New York Selbstmord begangen. Auf Twitter und anderen Internetplattformen zeigten sich viele User über den frühen Tod von Swartz
- Nach Tod von Swartz: Heftige Kritik an Justiz
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