Orban hinter Cyberangriffen auf Vorwahl der Opposition vermutet
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Holpriger Start für die Opposition in Ungarn: Die erste Vorwahl eines breiten Bündnisses für gemeinsame Kandidat*innen gegen die regierende, rechtskonservative Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban musste wegen eines Absturzes des Wahlsystems am Samstag bereits kurz nach Beginn abgebrochen werden, wie der nationale Vorwahlausschuss mitteilte. Die Organisator*innen gehen von einem Cyberangriff aus. Am Montag soll wieder abgestimmt werden können.
Fidesz-Ablöse als Ziel
In den bis zum kommenden Wochenende laufenden Abstimmungen wollen sechs Parteien vom linken bis rechten Rand des politischen Spektrums jeweils gemeinsame Kandidaten in den 106 Wahlbezirken des Landes festlegen. Ziel ist es, bei der Parlamentswahl im kommenden Frühjahr Orban und seine seit 2010 regierende Fidesz-Partei abzulösen.
Stimmen unbekannter Herkunft
Nach Angaben des Vorwahlausschusses waren zu Beginn der Abstimmung massenhaft Stimmen unbekannter Herkunft abgegeben worden, was einen Systemabsturz zur Folge hatte.
Oppositionsführer machten Orban und die Regierung für den mutmaßlichen Cyberangriff auf das Wahlsystem verantwortlich. Budapests grün-liberaler Bürgermeister Gergely Karacsony verwies indes darauf, dass einige der irregulären Zugriffe von chinesischen IP-Adressen kamen.
Die Opposition zeigte sich dennoch kämpferisch: „Egal, welcher Angriff kommt und woher er kommt, es gibt keine Kraft, die diesen historischen Prozess aufhalten kann“, erklärte das Sechs-Parteien-Bündnis.
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