Netzpolitik

Russisches Spionageschiff in der Karibik unterwegs

Das russische Schiff Yantar gilt für Sicherheitsexperten seit vielen Jahren als ernstzunehmende Bedrohung. Obwohl es offiziell als Forschungsschiff deklariert ist, werden seine Aktivitäten verschleiert. Das Schiff deaktiviert etwa regelmäßig sein AIS-Tracking-Signal, wodurch seine genaue Reiseroute unklar bleibt. An Bord des Schiffes werden zwei U-Boote vermutet, die auf das Anzapfen oder gar Durchtrennen von Glasfaserkabeln am Meeresgrund spezialisiert sind. Wie Forbes berichtet, ist die Yantar nun bereits einen Monat lang in der Karibik und im mittleren Atlantik unterwegs.

Guantanamo Bay

Wenn das Schiff Häfen anläuft, wird das AIS-Signal aktiviert, weil dies eine übliche Voraussetzung für die Hafeneinfahrt darstellt. Sobald das Schiff einen Hafen verlässt, wird das Tracking-Signal wieder deaktiviert. Weil es in der Karibik auftauchte, gibt es in den USA die Befürchtung, dass Hochseekabel anvisiert werden, die nahe der kubanischen US-Basis Guantanamo Bay verlaufen.

Unsichere Kabel

Der britische Think Tank Policy Exchange bezeichnet solche Kabel als "Schlagadern der Weltwirtschaft, die ein einzigartig attraktives Ziel für unsere Feinde darstellen" bezeichnet. Hochseekabel seien "unersetzbar, aber unsicher". Ein Geheimdienst-Analyst verwirft immerhin die These, dass die Yantar Guantanamo Bay näher kam. Hochseekabel findet das Schiff aber auch andernorts vor.

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