Russland: Hack-Attacken auf Regierungskritiker
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Beim ersten großen Protest russischer Regierungsgegner nach der Verschärfung des Versammlungsgesetzes haben in Moskau zahlreiche Menschen gegen Präsident Wladimir Putin demonstriert. Trotz eines schweren Gewitters hätten sich etwa 2.000 Kremlkritiker im Stadtzentrum versammelt, berichtete ein Reporter. Die Stimmung sei friedlich.
Ein massives Sicherheitsaufgebot sicherte den Treffpunkt weiträumig ab. Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. Die Kremlkritiker wollten um 11.00 Uhr (MESZ) zu einem Protestmarsch aufbrechen. Die Behörden der Hauptstadt hatten die Kundgebung für maximal 50.000 Teilnehmer genehmigt.
Unmittelbar vor Beginn der Protestaktion waren mehrere regierungskritische Internetseiten offenbar lahmgelegt worden. Die Homepages des Radiosenders Echo Moskwy sowie des Fernsehkanals Doschd waren nicht zu erreichen. Es habe eine DDos-Attacke gegeben, teilte der TV-Sender mit. Bei solchen Attacken werden Server so lange mit sinnlosen Anfragen überflutet, bis sie zusammenbrechen.
Hausdurchsuchngen
Mehrere Oppositionsführer wurden in Moskau zu Befragungen vorgeladen. Kremlkritiker warfen den Ermittlungsbehörden vor, damit die Teilnahme der Regimegegner an der geplanten Protestaktion verhindern zu wollen.
„Die Ermittler wollen ihre Rolle bei der Organisation des sogenannten Marschs der Millionen am 6. Mai sowie bei der Organisation und Beteiligung von Massenunruhen klären“, sagte Behördensprecher Wladimir Markin der Agentur Itar-Tass. Vermummte Einsatzkräfte hatten am Vortag die Wohnungen mehrerer prominenter Oppositioneller durchsucht. Bürgerrechtler kritisierten die Razzien als Einschüchterung vor dem neuen Massenprotest.
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