Schultrojaner soll nach Raubkopien suchen

Schultrojaner soll nach Raubkopien suchen

Ein Bericht des Blogs Netzpolitik.org sorgt derzeit in Deutschland für Aufregung. Ihm zufolge haben 16 Bundesländer Deutschlands einen Vertrag mit Schulbuchverlagen und Verwertungsgesellschaften geschlossen, der diesen erlaubt, Schul-Server nach unerlaubten Kopien aus Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien zu durchsuchen. Den Verlage soll ermöglicht werden, mit Hilfe von Plagiats-Software die Festplatten der Rechner von etwa einem Prozent der Schulen jährlich zu durchsuchen.

KritikNetzpolitik-Autor Markus Beckendahl sieht darin einen "Schultrojaner", den der Staat nun auf Schulen loslässt. "Es klingt wie eine Schnapsidee, wobei es äußerst fragwürdig ist, ob das überhaupt rechtlich durchführbar ist", schreibt Beckendahl. "Wir sind von dem geplanten Einsatz eines Schultrojaners überrascht. Trojaner haben an Schulen nichts zu suchen", sagte etwa der Vorsitzende der deutschen Lehrergewerkschaft, Ulrich Thöne.

RechtfertigungGegenüber Golem sagte Christoph Bornhorn, Sprecher von VdS Bildungsmedien, einer Organisation der Bildungsmedienverlage: ""Es handelt sich nämlich keinesfalls um eine heimliche Überprüfung. Viele Schulen sind bereits von den zuständigen Ministerien durch entsprechende Informationsschreiben über den Inhalt des Vertrages informiert worden." Bornhorn zufolge seien digitale Kopien von Lehrwerken  laut Urheberrechtsgesetz nur mit Zustimmung des Rechteinhabers erlaubt.

unerlaubten Kopien aus Schulbüchern und Unterrichtsmaterialienunerlaubten

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