Stadt Linz gibt Daten frei
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Nach der Stadt Wien, die im Mai ausgewählte Verwaltungsdaten zur allgemeinen Nutzung freigab, hat am Montag auch die Stadt Linz über die Website Linz Open Data nicht personenbezogene Regierungs- und Verwaltungsdaten zur Nutzung freigegeben. Verfügbar sind 90 Datenbestände aus den Bereichen Gesundheit, Politik, Verwaltung, Soziales, Tourismus und Verkehr. Auch Luftbilder der Stadt stehen zur Verfügung. Die in maschinenlesbarer Form verfügbaren Daten, die unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC-BY 3.0) veröffentlicht wurden können nun frei verwendet und etwa für die Entwicklung von Applikationen für Smartphones genutzt werden. Auch die kommerzielle Nutzung ist erlaubt.
Das Angebot an frei verfügbaren Daten soll schrittweise ausgebaut werden. In zwei bis drei Wochen sollen neben den bereits erhältlichen Stations- und Fahrplandaten auch dynamische Daten der Verkehrsbetriebe Linz Linien zur Verfügung stehen, kündigte Gerald Kempinger, Geschäftsführer der IKT Linz an. Auch Veranstaltungsdaten werden zur Veröffentlichung vorbereitet.
Geodaten und Luftbilder
Großes Interesse erwartet sich die Linzer Open-Data-Initiative von geografischen Datenbeständen. Der Stadtplan könne etwa zur Erstellung von Spezialplänen zur Wahl eines sicheren Schulweges mit ampelgeregelten Kreuzungen genutzt werden. Unter den frei gegebenen Daten finden sich auch Geodaten zu zahlreichen Bildungs- und Kultureinrichtungen, Sportanlagen, Kindergärten und Seniorenzentralen.
Ebenfalls im Netz verfügbar sind 506 Orthofotos des Linzer Stadtgebietes. Die Senkrechtaufnahmen wurden im Mai mit einer Spezialkamera aus 1700 Meter Höhe aufgenommen. Für Entwickler wurden die Daten in speziellen Formaten aufbereitet.
Erste App
Auch die erste App auf Grundlage der Linzer städtischen Daten ist bereits verfügbar. Gestaltet wurde die Augemented-Reality-Anwendung von Robert Harm, von Open3, einem Verein zur Förderung offener Daten in Österreich. Der "Hotspot Finder" soll das Auffinden von kostenlosen WLAN-Hotspots zur kostenlosen Internet-Nutzung erleichtern. Die App ist für die Smartphone-Betriebssysteme Apple iOS, Android, BlackBerry und Symbian erhältlich. Für November ist der App-Wettbewerb "Apps4Linz" geplant, bei dem Anwendungen auf der Grundlage städtischer Daten eingereicht werden können. Im Frühjahr sollen die Apps prämiert werden.
Anliegen- und Beschwerdenmanagement
Als nächster Schritt im Bereich Open Government ist ein städtisches Anliegen- und Beschwerdenmanagement geplant. Der Dienst nach dem Vorbild des britischen Portals FixMyStreet, bei dem Bürger online Probleme melden und sich über Fortschritte bei deren Behebung erkundigen können, soll noch heuer folgen und werde gemeinsam mit dem Linzer Bürgerservice erarbeitet, sagt Kempinger: "Dafür ist auch eine mobile Applikation geplant."
"Wichtiger Schritt zu mehr Bürgerbeteiligung"
Die Veröffentlichung städtischer Daten sei ein wichtiger Schritt zu mehr Bürgerbeteiligung, sagt Kempinger. Ziel sei es Bürger wieder mehr in die Aktivitäten der Stadt miteinzubeziehen. "Es beginnt ein Zug zu rollen, der in eine neue Richtung geht."
Kempinger erwartet sich nun auch, dass sich auch Unternehmen und Organisationen anschließen und ihrerseits nicht personenbezogene Daten zur Verfügung stellen.
"Open Commons Region Linz"
Das Linzer Open Data-Projekt ist Teil der "Open Commons Region Linz", die den freien Zugang zu Wissen und Information fördern will. Seit September 2005 läuft in Linz etwa eine städtische Hotspot-Initiative, die an 119 Standorten freien Zugang ins Internet ermöglicht. Daneben steht allen Linzern ab 14 Jahren Webspace, E-Mail-Postfach und freie Programme für die Veröffentlichung von Inhalten im Netz zur Verfügung. Den "Public Space Server", der seit September 2009 angeboten wird, nutzen mittlerweile mehr als 1300 Personen.
Die Stadt Linz arbeitet
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