Türkei: Hackern drohen bis zu 24 Jahre Haft
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Die türkische Staatsanwaltschaft fordert bis zu 24 Jahre Haft für die mutmaßlichen Mitglieder einer Hackergruppe, die unter anderem die Website der Polizeibehörde des Landes attackiert hatte. Unter den zehn Beschuldigten seien drei Universitätsstudenten, berichteten türkische Medien am Montag. Die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt Ankara will die mutmaßlichen Mitglieder der Gruppe „Redhack" nach den Anti-Terrorgesetzen vor Gericht bringen und stuft sie als „Mitglieder einer bewaffneten Terrororganisation ein". Zudem wirft sie ihnen Geheimnisverrat und Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen vor.
„Redhack" hatte im Februar die Internetseite der zentralen türkischen Polizei außer Gefecht gesetzt und gleichzeitig fast 350 weitere Websites türkischer Polizeibehörden im ganzen Land attackiert. Sieben der zehn Beschuldigten sitzen seit Monaten in Untersuchungshaft. „Redhack" hatte in der Vergangenheit auch die Websites anderer türkischer Behörden angegriffen, darunter die des obersten Berufungsgerichts und des für das Internet zuständigen Verkehrsministeriums.
Wann der Prozess gegen die mutmaßlichen „Redhack"-Mitglieder beginnen soll, blieb am Montag noch offen. Kritiker und auch die EU werfen den türkischen Behörden vor, die strengen Anti-Terrorgesetze des Landes zur Verfolgung von gewaltlosen Aktionen heranzuziehen und damit die Meinungsfreiheit im EU-Bewerberstaat Türkei einzuschränken.
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