© Deutsch Gerhard

Netzpolitik

Wochenlanger Cyberangriff auf Außenministerium endlich gestoppt

In der Nacht auf 5. Jänner gab das Außenministerium einen „schwerwiegenden Angriff“ auf seine IT-Systeme bekannt. Seitdem wurden Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt, um die Attacke abzuwehren und die Systeme wieder zu sichern. Am Wochenende wurden diese Maßnahmen nun abgeschlossen, wie Außenminister Alexander Schallenberg in einer Aussendung am Donnerstag erklärte.

„Nach intensivsten Arbeiten und einer hervorragenden Zusammenarbeit aller beteiligten Ressorts ist es vergangenes Wochenende gelungen, unsere IT-Systeme zu bereinigen und den Cyberangriff auf das Außenministerium zu beenden“, so der Minister.

Grund für die Attacke

Laut dem Ministerium handelte es sich um eine „gezielte Attacke gegen das Außenministerium mit der Absicht der Informationsbeschaffung“. Zuvor erklärt eine mit den Untersuchungen vertraute Quelle gegenüber der futurezone, dass bei dem Cyberangriff gezielt nach EU-Policy-Dokumenten gesucht wurde.

Das sind Dokumente, in denen es um die Positionen der EU-Kommission, von einzelnen EU-Mitgliedsstaaten oder dem EU-Parlament zu bestimmten Themen geht. Von Interesse für die Angreifer seien demnach vor allem Dokumente, in denen es um die Positionierung Österreichs gegenüber anderen Staaten geht.

Urheber

Wer hinter dem Angriff steht, könne noch nicht zweifelsfrei gesagt werden. „Spionage ist ein schwerwiegendes Delikt, solche Anschuldigungen sollten daher nicht leichtfertig vorgenommen werden“, so Schallenberg. In den Medien war zuletzt immer wieder spekuliert worden, dass ein staatlicher Akteur dahintersteckt. Genannt wurden etwa die Türkei oder Russland. Moskau hat derartiges dementiert. Schallenberg erklärte am 7. Jänner, dass keine Daten abgesaugt worden seien.

Die Online-Dienste des Ministeriums waren während der Aufräumarbeiten teilweise nur eingeschränkt nutzbar. Nun steht alles wieder komplett zur Verfügung, wie es heißt. Die konsularische Betreuung der Österreicherinnen und Österreicher im Ausland sei allerdings zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare