IFA

4K und OLED: Die TV-Trends der IFA

Die neuen Flat-TVs stehen einmal mehr ganz im Zeichen von Ultra HD beziehungsweise 4K. Der neue Standard stellt das Vierfache an Pixeln von Full HD dar und soll so schärfere und beeindruckendere Bilder liefern. Obwohl so gut wie jeder namhafte TV-Hersteller bereits ein Spitzenmodell mit der hohen Auflösung im Programm hat, ist nach wie vor nicht geklärt, wie Filme in dem neuen Format überhaupt in die Wohnzimmer der Kunden geliefert werden sollen. Bisher hat sich noch kein Trägermedium etabliert, da man sich auf die entsprechenden technischen Standards noch nicht einigen konnte.

Wer dennoch ganz vorne mit dabei sein möchte, kann bereits aus einer großen Anzahl an verschiedenen 4K-Fernsehern wählen. Während vor rund einem Jahr lediglich Größen jenseits der 80 Zoll angeboten wurden, haben Hersteller nun auch kleinere Modelle mit 50 oder 60 Zoll im Angebot. Auch die Preise der Ultra-HD-Fernseher sind zuletzt deutlich gesunken, die günstigsten Geräte bekannter Hersteller sind unter 5.000 Euro zu haben, während man vor einigen Monaten noch ein Vielfaches davon hinlegen musste. Die neuen Modelle sind außerdem auch kleiner und passen in ein engeres Wohnzimmer als vorangegangene Fernseher mit einer Diagonale jenseits der 80 Zoll. Bedenken muss man dabei jedoch, dass man die Vorteile von 4K nur dann wirklich erleben kann, wenn man sehr nah vor dem Bildschirm sitzt.

Als Marktführer bei den Ultra-HD-Geräten hat sich Sony etabliert. Rund jeder dritte Ultra-HD-Fernseher, der in der ersten Jahreshälfte 2013 verkauft wurde, wurde von den Japanern produziert. An zweiter Stelle folgt LG, das 14 Prozent der Verkäufe für sich verbuchen konnte. Samsung stieg spät in den hochauflösenden Markt ein und hat an den Verkäufen von Jänner bis Juni 2013 einen Anteil von lediglich vier Prozent.

OLED

Neben der Auflösung ist auch die Displaytechnologie OLED (Organic Light-Emitting Diode) ein großes Thema bei den TV-Herstellern. Die organischen Leuchtdioden wurden bislang vorwiegend bei kleineren Geräten wie Smartphones eingesetzt, finden nun aber verstärkt auch den Weg in die Wohnzimmer. OLEDs sind leichter, dünner und vor allem flexibler als die aktuell eingesetzte LCD-Technologie. Letzteres hat Hersteller wie Samsung dazu verleitet, ein gebogenes TV-Gerät auf den Markt zu bringen, das durch seine Form einen räumlichen Eindruck beim Sehen vermitteln soll. Ein weiterer Vorteil der OLEDs ist außerdem ihre Helligkeit und der große Betrachtungswinkel. Auch bei der heurigen IFA zeigen sich die Messebesucher an den Ständen von Samsung und LG beeindruckt von der Bauweise der gezeigten OLED-Fernseher.

Die neue Technologie hat aber auch einige Nachteile. So sind OLED-Bildschirme in der Produktion sehr teuer, besonders in hochauflösenden Varianten. Aus diesem Grund sind die aktuell vorgestellten OLEDs in der Regel keine Ultra-HD-, sondern gewöhnliche Full-HD-Geräte, was Early Adopter abschrecken könnte. Zwar haben Hersteller wie Samsung und Panasonic im Rahmen der IFA auch OLEDs mit Ultra-HD-Auflösung gezeigt, dabei handelte es sich aber jeweils um Prototypen ohne genaue Spezifikationen, Preis oder Veröffentlichungsdatum.

Investiert man etwa das, was ein Full-HD-OLED-Fernseher derzeit kostet, in eine LCD-Variante, bekommt man fast schon zwei Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung. Modelle jüngerer Hersteller wie etwa Hisense sind um noch weniger Geld zu haben. In den USA sind entsprechende Ultra-HD-Flat-TVs bereits ab 1.000 US-Dollar erhältlich.

Farbenspiele

OLEDs verändern aus technischen Gründen mit der Zeit den dargestellten Farbton. Grund ist die unterschiedlich lange Lebensdauer der verschiedenen Farbpixel, was nach einiger Zeit zu einem farbstichigem Bild führen kann. Spricht man Mitarbeiter der TV-Hersteller darauf an, neigen jene natürlich dazu, diesen Umstand klein zu reden. Wenn überhaupt, sei erst nach vielen vielen Betriebsstunden ein Unterschied zu merken, so der allgemeine Tenor. Dass der Effekt existiert, bestreitet jedoch niemand.

Wie genau sich die OLEDs am Markt schlagen werden, ist aufgrund der verschiedenen Vor- und Nachteile kaum absehbar. Glaubt man dem Tenor auf der IFA, dürften die organischen Leuchten vorerst aber noch ein Nischendasein fristen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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