E-Book-Flatrate

Amazons Kindle Unlimited startet in Österreich

Amazon hat seine Ankündigungen in die Tat umgesetzt und die E-Book-Flatrate Kindle Unlimited im deutschsprachigen Raum gestartet. Angekündigt wurde der Start für Liechtenstein und Deutschland. Wie allerdings Amazon gegenüber der futurezone bestätigt, ist Kindle Unlimited auch in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz verfügbar.

Gegen einen festen monatlichen Betrag von 9,99 Euro können Kunden aus einem Sortiment von 650.000 Büchern wählen. Darunter seien mehr als 40.000 Titel in deutscher Sprache, wie es in der Presseaussendung heißt. Das Angebot kann 30 Tage lang kostenlos getestet werden.

Als Lesegeräte eignen sich Kindle-E-Reader sowie Amazons hauseigene Fire-Tablets. Zusätzlich können alle Geräte verwendet werden, auf denen eine Kindle-Lese-App installiert werden kann. Neben iOS-Devices zählen dazu Android-Geräte sowie Windows Phone, PC und Mac.

Ausgedünntes Sortiment

An den Start geht Amazons Kindle Unlimted mit einem recht ausgedünnten Sortiment, wie lesen.net schreibt. Demnach sei das deutschsprachige Kindle-Unlimited-Angebot von Self-Publisher-Titeln und eBooks, die von Amazon selbst verlegt wurden, dominiert. E-Books aus großen Konzernverlagen finde man derzeit nur vereinzelt.

Dies deckt sich mit früheren Berichten, wonach an dem Projekt nur wenige große Verlage, deren Verhältnis zu Amazon als angespannt bezeichnet wird, beteiligt sind. Einige kleinere Anbieter, wie etwa Dotbooks aus München seien angeblich bei Kindle Unlimited mit dabei. "Flatrate-Lesen ist ein Modell der Zukunft", sagte Verlegerin Beate Kuckertz Ende September.

Kritik an E-Book-Abos

Für Gerhard Ruiss von der IG Autorinnen und Autoren ist die Amazon E-Book-Flatrate "ein Werbegag und sonst nichts". Ruiss kritisiert das schmale Sortiment und schreibt in einer Aussendung: "Es handelt sich ausschließlich um bereits von Amazon angebotene und nunmehr im Paket wiederangebotene Bücher. Die Art und Weise des Angebots erinnert an Jahrmarktausrufer: Jetzt 10 Bücher auf einmal zum Preis von einem!"

Bei Kindle Unlimited in den USA machen derzeit vor allem kleine und unabhängige Verlage mit, es gibt wenige Kooperationen mit großen Herausgebern. Im Gespräch mit der futurezone kritisierten österreichische Verlage, dass derartige Abo-Modelle und E-Book-Flatrates allerdings nur den „Großen“ zugute kommen würden. „Alle anderen geraten ins Hintertreffen“, heißt es.

Alternative E-Book-Flatrates

Der deutsche Anbieter Skoobe hat rund 45.000 Titel, darunter auch E-Books von internationalen Verlagen, im Angebot. Er bietet Abos ab rund zehn Euro an, Titel können dabei je nach Abo-Modell bis zu 30 Tage lang auch offline gelesen werden.

Zugriff auf tausende Titel gegen eine geringe jährliche Gebühr bietet auch der E-Book-Verleih in österreichischen öffentlichen Bibliotheken. Allein in der Virtuellen Bücherei Wien wurden im vergangenen Jahr 250.000 Titel heruntergeladen. Mehr als 14.000 Leute nutzten das mittlerweile fast 30.000 E-Books umfassende Angebot.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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