Android: Das lange Warten auf Jelly Bean
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Mit jedem größeren Update des Android wird auch eine der größten Schwächen des mobilen Betriebssystems sichtbar: Durch die enorm große Zahl an verschiedenen Android-Geräten ist es nicht möglich, die neueste Version zeitnah auf alle Geräte zu bringen. Eine große Zahl aktueller Smartphones und Tablets muss auf das Update (zumindest über den offiziellen Weg) gar komplett verzichten, da die Hersteller es für nicht möglich oder notwendig erachten.
Google
Der Suchmaschinenriese und Schöpfer von Android hat mit dem G1 und dem Nexus One (beide HTC), sowie mit dem Nexus S und Galaxy Nexus (beide Samsung) bereits vier Flagship-Geräte für sein Betriebssystem veröffentlicht. Da diese Smartphones auf einer unangepassten ("Stock"-)Variante von Android basieren, sind sie traditionell die ersten Geräte, die offizielle Updates bekommen. Für das Nexus S und das Galaxy Nexus wird das Update auf Jelly Bean bereits seit 26. Juli ausgeliefert.
Das G1 und das Nexus One sind bereits zu alt und erhalten seit längerem keine offiziellen Updates mehr.
Samsung
Die Koreaner gelten derzeit als der erfolgreichster Hersteller von Android-Smartphones, gerieten aufgrund undurchsichtiger Update-Politik in Vergangenheit aber immer wieder in die Kritik der User. Aufsehen erregte unter anderem die Tatsache, dass das populäre Smartphone Galaxy S kein Update auf Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) erhielt, das fast baugleiche Nexus S hingegen schon.
Um seinen Ruf zu verbessern, setzt Samsung bei den aktuellen Modellen offenbar auf schnelle Updates. Laut Berichten von Sammobile.com ist Jelly Bean für das aktuelle Flaggschiff Galaxy S III bereits fertig, es werde nur noch auf das letzte "OK" von Google gewartet. Ein genaues Datum, wann die Version ausgeliefert wird, gibt es noch nicht, aber es dürfte im dritten oder spätestens vierten Quartal 2012 soweit sein. Es wäre auch möglich, dass Samsung das Update zur Internationalen Funkausstellung in Berlin (IFA) Ende August ankündigt, gleichzeitig mit einer schwarzen Version des Smartphones.
Nicht ganz fix ist ein Update für den Vorgänger Galaxy S II. Erste Tests seien zwar positiv verlaufen, dennoch stehe noch nichts fest. Sollte sich Samsung gegen ein Update auf Android 4.1 entscheiden, sollen die Kunden laut sammobile.com jedoch ein "Value Pack"-Update erhalten, wie es schon beim Galaxy S der Fall war. Dabei werden die wichtigsten neuen Funktionen von Samsung einfach auf die ältere Android-Version portiert. Beim Galaxy Note stellt sich die Situation ähnlich wie beim Galaxy S II dar. Zwar deutet alles auf ein Update hin, es gibt aber noch keine offizielle Stellungnahme von Samsung.
Mit welchem Betriebssystem das neue Galaxy Note II, das ebenfalls bei der IFA vorgestellt werden soll, ausgeliefert wird, ist noch unklar. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass Jelly Bean früher oder später auch für dieses Gerät verfügbar sein wird.
HTC
HTC hat bereits Updates auf Jelly Bean für seine Smartphones One X und One S bestätigt. Ob auch das Einsteigermodell One V die neueste Version bekommen wird, ist derzeit noch unklar. Beim geplanten Veröffentlichungsdatum hält sich der taiwanesische Konzern noch zurück, man kann aber davon ausgehen, dass es spätestens im vierten Quartal soweit sein wird.
Sony
Der Hersteller ließ sich bislang keine konkreten Angaben zu seinen Update-Plänen entlocken. Laut einem offiziellen Statement werde derzeit evaluiert, "für welche Smartphones sich Jelly Bean am Besten eignet". Es lässt sich vermuten, dass das Flaggschiff Xperia S eines der ersten Geräte sein wird, für das Jelly Bean verfügbar ist.
LG
LG will ebenfalls kein offizielles Statement zu seinen Update-Plänen abgeben. Derzeit heißt es nur, es werde untersucht, für welche Geräte die Aktualisierung sinnvoll sei. Dabei kommen Gerüchten zufolge nur Geräte in Frage, die 2012 erschienen sind. Dazu zählen die Modelle Optimus L5, sowie das L7 und das Quad-Core-Smartphone 4X HD.
Huawei
Auch der chinesische Hersteller Huawei will kein offizielles Statement zu seinen Update-Plänen abgeben. Man kann nur vermuten, dass zumindest die neuen Modelle Ascend P1, sowie Ascend D quad aktualisiert werden. Fraglich ist, ob auch das Budget-Modell Ascend G300 aktualisiert wird.
Inoffizielle Updates
Wer nicht auf die offiziellen Aktualisierung warten will, hat die Möglichkeit, auf inoffizielle Updates zurückzugreifen. Jene sind in der Regel wesentlich schneller verfügbar und auch für Geräte erhältlich, für die keine offizielle Aktualisierung geplant ist. Die populärste Reihe inoffizieller Betriebssysteme ist CyanogenMod, das für über 60 verschiedene Endgeräte erhältlich ist. Vor kurzem wurde die finale Version 9 veröffentlich, das auf Android 4.0 basiert. Version 10, dessen Basis Jelly Bean ist, befindet sich derzeit in der Beta-Phase.
Auf Basis von Cyanogen gibt es eine nahezu unüberschaubare Anzahl an weiteren Modifikationen für verschiedene Geräte. Ein guter Anlaufpunkt, um sich in die Custom Roms einzulesen, ist das Forum XDA-Developers.
Wer sich entscheidet, ein inoffizielles ROM auf sein Smartphone aufzuspielen, sollte immer bedenken, dass dabei auch immer das Risiko besteht, sein Telefon unbenutzbar zu machen (Brick). Auch die Garantie verfällt in der Regel beim Installieren fremder Firmwares.
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