Apple will Schulbücher neu erfinden
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"Die Kids lieben das iPad, aber das brauche ich Ihnen gar nicht erst erzählen", sagte der Marketing-Chef von Apple, Phil Schiller, bei der Präsentation im New Yorker Guggenheim Museum, die sich dieses Mal ausschließlich rund um das Thema Bildung gedreht hat. Warum soll man das iPad daher nicht auch zum Lernen einsetzen? 1,5 Millionen iPads würden bereits zu Lernzwecken eingesetzt, so Schiller. Mit dem iPad würden Kinder wieder gerne freiwillig zur Schule gehen, ist Schiller überzeugt. Mit dem iPad seien zudem viele Dinge möglich, die man mit klassischen Schulbüchern nicht machen könne, heißt es. Das Stichwort dabei heißt Interaktivität.
iBooks 2
Apple will nun Möglichkeiten schaffen, damit digitale Inhalte noch interaktiver gestaltet werden können und sich dadurch - neben den physischen Komponenten - noch mehr Vorteile gegenüber dem klassischen Schulbuch verschaffen. Zu diesem Zweck hat der US-Konzern am Donnerstag iBooks 2 vorgestellt. Mit iBooks 2 können Schüler direkt im Buch per Touchscreen Notizen und Markierungen anfertigen und sich diese auch als externe Lernkarten anzeigen lassen. Auch das Inhaltsverzeichnis soll sich deutlich von dem klassischer Bücher abheben. Das Update von iBooks fürs iPad und iPhone soll ab sofort im App Store zur Verfügung stehen.
Neue Kategorie
Der US-Konzern hat zudem eine eigene Kategorie bei iBooks eingeführt, die sich Lerninhalten widmet. "Textbooks" heißt sie, sie soll Fachbücher von verschiedenen Verlagen beinhalten, die bereits interaktive Bücher, die alle Sinne anregen, gestaltet haben. Darunter befinden sich beispielsweise die Verlage Pearson, McGraw Hill, Houghton Migglin Harcourt und DK Publishing, die alle zusammen gezählt für 90 Prozent der Schulbücher in den USA verantwortlich sind. Fachbücher für die Mittelschule würden ab 14,99 US-Dollar erhältlich sein, heißt es. Ob sich auch Verlage darunter befinden, die deutschsprachige Lerninhalte anbieten, ging aus der Ankündigung nicht hervor.
iBooks Author
Mit iBooks Author hat Apple zudem eine neue App vorgestellt, mit der beispielsweise Lehrer selbst interaktive digitale Bücher für ihre Schüler gestalten können. "Dadurch können die Autoren die Bücher jederzeit aktuell halten", erklärt Schiller einen der Vorteile. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind sehr variabel. Es gibt auch Vorlagen, die die Lehrer heranziehen können. Man könne ein interaktives Buch mit Audio-, Bild-, und Videoinhalten binnen fünf Minuten fertig stellen, heißt es bei der Präsentation. In Anspielung auf das Apple-Programm zum einfachen Musizieren spricht der iPhone- und iPad-Hersteller von einem GarageBand für die Produktion digitaler Bücher.
iTunes U
Neben Schiller betrat auch Eddy Cue die Apple-Bühne und erzählte über die Neuerungen bei iTunes U, das ebenfalls eine neue Version spendiert bekam. Über die Lernplattform von Apple seien bereits 700 Millionen Inhalte wie Vorlesungen, Sprachkurse, Filme und Hörbücher kostenlos runter geladen worden, so Cue. Lehrende können damit Lerninhalte einfach kostenlos weitergeben. Künftig sollen sie Themen anpassen können und zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten bekommen, wie etwa die Vorlesungen über iTunes U zu streamen oder runter zu laden.
Zum Abschluss verkündete Apple, dass Technologie eine bedeutende Rolle dabei spielen könne, Menschen durch Lernen zu stärken. Natürlich seien Bücher großartig. Sie hätten die Gesellschaft verändert und würden immer mit uns sein, so Schiller. Für Kinder und Jugendliche seien sie jedoch nicht mehr die am besten geeignete Plattform.
Natürlich treibt der Konzern die Digitalisierung der Schulinhalte nicht nur aus reiner Nächstenliebe voran. Ähnlich wie bei der Musik mit iTunes und dem iPod versucht der Konzern nun mit iBooks 2 und dem iPad bei digitalen Büchern zu punkten - und setzt dabei schlauerweise direkt bei den Schulkindern an.
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