TV-Geräte

Audio-Firma Dolby will das Fernsehbild verbessern

Das Unternehmen, das vielen in erster Linie durch seine Sound-Technologien bekannt ist, setzt auf die neue Technik HDR („High Dynamic Range“), die bei vielen aktuellen Geräten zum Einsatz kommt. Ziel der Bildtechnologie ist es, sowohl die dunklen als auch die hellen Stellen eines Motivs gut darzustellen, ohne dass Details verloren gehen.

Angekündigt wurde Dolby Vision bereits vor einiger Zeit und wird auch bereits vereinzelt in Kinos eingesetzt. Nun soll Dolby Vision auch in die Wohnzimmer einziehen. Dazu wurden im Rahmen der CES, die Anfang des Jahres in Las Vegas über die Bühne ging, zahlreiche neue TV-Modelle vorgestellt, die den neuen Standard unterstützen. Die Geräte kommen unter anderem von Sony, TCL, Vizio, LG und Hisense.

Im Unterschied zu den TV-Technologien der vergangenen Jahre geht es bei Dolby Vision nicht um eine höhere Anzahl der Pixel, denn die Auflösung unterscheidet sich nicht von anderen aktuellen High-End-Fernsehern. Stattdessen steht die Qualität der Pixel im Vordergrund.

Nachrüsten unmöglich

Laut Dolby können mit der neuen Technologie direkt bei der Produktion von Filmen zusätzliche Metadaten zur Bilddarstellung mitgegeben werden. Diese Metadaten werden von Dolby-Vision-fähigen Fernsehern entschlüsselt und an den jeweiligen Fernseher angepasst. Dazu ist eine spezielle Hardware notwendig, Fernseher können also nicht nachträglich mit Dolby Vision ausgestattet werden. Auch bei der Helligkeit will man neue Standards setzen, bis zu 4.000 nit unterstützt Dolby Vision. Zum Vergleich: Aktuelle Fernseher schaffen im Durschnitt einen Wert von rund 400 nit. Auch bei der Farbtiefe sind mit der Technologie höhere Werte möglich. Bei der Präsentation der neuen Fernseher konnte das Bild tatsächlich überzeugen. Im direkten Vergleich mit TV-Geräten ohne Dolby Vision fiel vor allem der verbesserte Kontrast auf. Auch die Farben sind lebendiger, ohne übersättigt zu wirken.

Hollywood mit an Bord

Einer der größten Bonuspunkte für Dolbys Technologie sind die engen Beziehungen, die der Konzern mit Hollywood und Filmschaffenden auf der ganzen Welt hält. „Wir wollen der Kreativindustrie ein Werkzeug in die Hand geben, mit der sie bessere Ergebnisse erzielen können. Wir garantieren, dass diese Qualität auch wiedergegeben wird“, sagt Andreas Spechtler, Verantwortlicher für das internationale Geschäft bei Dolby, im Gespräch mit der futurezone. Schon heute werden zahlreiche Blockbuster und andere Filme in Dolby Vision produziert.

Der neue Star-Wars-Film ist nur ein Beispiel. Große Studios wie Warner Bros., Sony Pictures sowie zuletzt auch MGM und Universal haben bereits angekündigt, neue als auch alte Filme für Dolby Vision anzupassen. Dadurch setzt man natürlich auch TV-Hersteller unter Druck, die Technik in die eigenen Geräte zu integrieren.

Ein physisches Trägermedium, das Dolby Vision unterstüzt, gibt es noch nicht, im Vordergrund steht Streaming. Darum ist man eine Partnerschaft mit dem US-Streaming-Anbieter Vudu eingegangen, wo Dolby-Vision-Filme schon heute angesehen werden können. Bald soll auch Netflix nachfolgen. Dolby-Vision-BluRays sind noch nicht erhältlich, könnten aber dieses Jahr auf den Markt kommen.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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