aws fördert Innovation in der Frühphase
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Innovative Unternehmen sind für den Wirtschaftsstandort besonders wichtig: Sie entwickeln laut der Austria Wirtschaftsservice (aws) neue Produkte und Dienstleistungen und schaffen damit neue Arbeitsplätze am Standort. Einzige Herausforderung: die Finanzierung. Darum kümmert sich aber die aws. Mit dem Programm aws impulse fördert sie Projekte, Ideen und Unternehmen abseits der Hochtechnologie.
Besonders KMU sowie Unternehmen in der Gründungsphase benötigen oft einen Zuschuss. Das Programm aws impulse XS richtet sich genau an diese Zielgruppe: Unterstützt werden deren Innovationen im Kontext von Digitalisierung, Design, Architektur, Gaming und Audiovision. Die Entwicklung von Prototypen und erste Anwendungen werden dabei mit bis zu 50.000 Euro unterstützt. Daneben gibt es auch das Förderprogramm aws impulse XL. Hier werden Unternehmen hingegen bei der Marktüberleitung von Innovationen mit bis zu 200.000 Euro unterstützt. Während Unternehmen ihre Projekte bis 4. November noch laufend einreichen können – bis zu dieser Frist werden sie in die kommende Jurysitzung aufgenommen – haben zwei Betriebe die Förderung bereits in Anspruch genommen.
3D-Schmuck
Einer davon ist die Boltenstern GmbH, bestehend aus rund zehn Mitarbeitern. Gründerin Marie Boltenstern hat nicht nur einen 3D-Drucker in der Schmuckproduktion eingeführt, sondern arbeitet derzeit auch an einem 3D-Konfigurator. „Mit der Förderung konnten wir eine eigene Software entwickeln, die ein ganz neues Geschäftsmodell für Echtschmuck ermöglicht, der auf Basis von 3D-Modellen und Algorithmen erzeugt wird“, sagt sie im futurezone-Gespräch. Aus einem geschriebenen Wort des Kunden wird hier in weniger als einer Minute das 3D-Modell eines Schmuckstücks konstruiert und visualisiert, das daraufhin direkt in Gold gedruckt werden kann.
Das aws-Programm habe das Unternehmen seiner Vision, den Echtschmuck-Sektor zu revolutionieren, einen großen Schritt näher gebracht. „Wir drucken unsere Kollektionen direkt in 18 Karat Gold und bieten Kunden durch die Integration von digitalen Visualisierungen und echten Modellen damit eine ganz neue Kauferfahrung“, sagt Boltenstern. Mit einfachem und gleichzeitig persönlichem Input der Kunden können Schmuckstücke durch die Software mit minimalem Aufwand auch individualisiert werden .„Wir haben uns immer wieder für verschiedene Förderungen interessiert, weil wir etwas ganz Neues entwickeln. Die Einreichung hat uns in jedem Fall geholfen, das Projekt genauer zu definieren“, sagt sie.
Alu-Trinkflasche
Auch Keego – der Hersteller einer quetschbaren Alu-Trinkflasche – wurde von der aws gefördert. „Der intensive Bewerbungsprozess hat uns gleich zu Beginn aufgezeigt, wo die Schwachstellen und die größten Herausforderungen im Projekt liegen. Nach dem positiven Entscheid hat uns die Förderung neben der finanziellen Unterstützung vor allem auch den Glauben gebracht, dass wir hier eine Entwicklung verfolgen, die wirklich ein Problem löst und das Produkt Anklang finden wird“, sagt Keego-Gründer Lukas Angst. Nach der Entwicklung ist das vierköpfige Unternehmen nun auch am Markt vertreten.
Die Sportflasche soll nun auf ein nächstes Niveau gebracht werden, denn: „Es kann nicht sein, dass sportliche Menschen auf eine super Ausrüstung setzen, aber noch immer aus geschmacklich und gesundheitlich fragwürdigen Plastikflaschen trinken“, sagt der Jungunternehmer. Ziel sei es, Keego in möglichst viele Hände zu bekommen, damit sich die Verbraucher selber vom reineren Geschmack überzeugen können. „So wollen wir zum neuen Standard bei den Sportflaschen werden“, sagt der Unternehmer und ergänzt: „Rückblickend können wir mit Gewissheit sagen, dass es die Firma und das Produkt Keego ohne die Förderung heute bestimmt nicht geben würde.“
Finanzspritze für kreative Innovation
„Die Kreativwirtschaft hat in einer Art Vorreiterrolle die Potenziale der Digitalisierung längst erkannt und fungiert als Innovationstreiber für die gesamte Wirtschaft“, sagt die aws-Geschäftsführung Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister. Je innovativer die Unternehmen, desto besser entwickelt der Standort. Im globalen Wettbewerb kann sich aber nur das innovativste Produkt durchsetzen. Und dieses braucht manchmal Starthilfe. „Es geht um bestehende Technologien, Verfahren oder Techniken, die nun in neuen Bereichen eingesetzt werden. Etwa, wenn Ansätze von Augmented-Reality-Technologien in diversen Anwendungsfällen genutzt werden“, sagt Sagmeister. Der Fokus bei dem Förderungsprogramm aws impulse liege damit auf „angewandte Innovationen“.
Finanzielle Schranken
Diese müssen aber erfolgreich zu einem Produkt entwickelt werden.Und das ist für viele Unternehmen schwierig. „Junge innovative Unternehmen stehen oft vor dem Problem, dass es für sie immer schwieriger wird, ihre Vorhaben zu finanzieren. Sie erzielen noch nicht ausreichend Umsätze und bekommen gleichzeitig aufgrund des höheren Risikos auch schwieriger Kredite“, so Sagmeister. Hier steuert die aws gegen und unterstützt mit Krediten, Garantien, Eigenkapital und Zuschüssen, wie etwa mit aws impulse. „Die Unternehmen bekommen damit die notwendigen Mittel, um einen Prototypen zu entwickeln, bzw. um den Markteintritt zu stemmen.“
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer redaktionellen Kooperation zwischen futurezone und aws.
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