Chinesischer Tesla-Rivale bringt E-Auto mit Wechsel-Akku
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Der ET7 soll es mit dem Tesla Model S, den E-Autos von Xpeng und dem 7er BMW aufnehmen, sagte der Firmenchef bei der Präsentation des neuen Luxus-Elektroautos auf dem alljährlichen Nio Day.
Mit einem innovativen Ansatz will der chinesische Autobauer der Konkurrenz davonfahren. So kommt der ET7 nämlich mit einem Akku, der vollautomatisch in nur wenigen Minuten getauscht werden kann und fortschrittlichen Fahrassistenzsystemen.
Günstiger Preis
In Sachen Anschaffungspreis ist der ET7 der genannten Konkurrenz bereits etwas voraus: Umgerechnet 57.000 Euro kostet das E-Auto in China. Wer den Akku mit einer Kapazität von 70 kWh nicht kauft, sondern mietet, bekommt den ET7 bereits ab 48.000 Euro. Die monatliche Akku-Miete schlägt dann mit umgerechnet 125 Euro zu Buche.
Der 70-kWh-Akku soll dem Elektroauto eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer verleihen. Allerdings hat Nio keine Angaben gemacht, nach welchen Testzyklus sich die Reichweitenangabe richtet. Eine Version des ET7 mit einem 100 kWh-Akku werde auch erhältlich sein, hieß es bei der Präsentation.
Künftig auch mit Feststoffakku
Darüber hinaus kündigte Nio eine Version des E-Autos an, bei dem eine Feststoffbatterie zur Anwendung kommen soll. Diese soll eine Kapazität von 150 kWh haben und eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometer ermöglichen.
Aktuell gibt es noch keine Elektroautos mit Feststoffakkus. Auch bei Nio ist davon auszugehen, dass der neuartige Akku erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein wird.
Der Nio ET7 soll eine maximale Leistung von 480 kW (644 PS) auf die Straße bringen. In 3,9 Sekunden soll es das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h schaffen. Das maximale Drehmoment gibt Nio mit 850 Nm an.
Fortschrittliche Fahrassistenzsysteme
Für die Fahrassistenzsysteme nutzt Nio mehrere Außenkameras mit einer Auflösung von 11 beziehungsweise 8 Megapixel. Mithilfe der Kameras sollen andere Fahrzeuge in einer Entfernung von bis zu 680 Meter erkannt werden. Fußgänger soll der Nio ET7 auf 220 Meter ausmachen können. Im Vergleich: Tesla nutzt Außenkameras, die eine Auflösung von 1,2 Megapixel haben. Im Gegensatz zu Tesal setzt Nio auch auf einen LiDAR-Sensor.
Mit einem Computer, der die 7-fache Rechenleistung des Tesla-OnBord-Computers aufweist, will Nio Level 4 bei den Fahrassistenzsystemen erreichen. Insgesamt nutzt Nio 33 Sensoren und 4 Nvidia Orin Prozessoren.
Akku tauschen an Swap Station
Der ET7 von Nio kann wie üblich an Ladestationen geladen werden. Außerdem kann ein leerer Akku in einer Nio-Wechselstation, den so genannten Battery Swap Stations, automatisch gegen einen vollen Akku getauscht werden. Dieser Vorgang dauert weniger als 5 Minuten und ist somit wesentlich schneller als das Laden an einer Ladestation.
Aktuell gibt es in China rund 170 solche Battery Swap Stations. Gegen Ende des Jahres will Nio ein Netzwerk aus 500 solcher Wechselstationen installiert haben.
Der Marktstart für den Nio ET7 ist für 2022 geplant. Darüber, ob das E-Auto auch in Europa erhältlich sein wird, liegen noch keine Informationen vor.
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