3.000 Dollar teurer TV fällt auf den Boden, wenn der Akku leer ist
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Displace hat eines der interessantesten Produkte auf der Elektronikmesse CES präsentiert. Der Displace TV ist laut dem Start-up der erste, komplett kabellose Fernseher der Welt.
Damit das funktioniert, wird er mit Akkus betrieben. Und sollten alle der 4 Akkus einmal leer sein, löst sich die Wandmontage und der 3.000 US-Dollar teure Fernseher kracht auf den Boden.
Vakuum benötigt Strom
Die Idee ist ja prinzipiell nett. Man nimmt den 55-Zöller, hält ihn einfach an die Wand und er saugt sich automatisch fest. Man muss keine Löcher bohren, keinen Standfuß aufstellen und weil er Akkus hat, ist auch die Lage der nächsten Steckdose völlig wurscht.
Damit der knapp 9 Kilogramm wiegende Displace TV auch an der Wand kleben bleibt, wird eine vom Start-up eigens entwickelte „Active-Loop“-Technologie genutzt. Was das genau ist, verrät der Hersteller nicht. Vermutlich werden aber kleine Pumpen regelmäßig die Luft absaugen, damit das Vakuum erhalten bleibt.
Und diese Pumpen (oder eine andere Top-Secret-Vakuum-Technologie) benötigt Strom – selbst wenn der TV nicht eingeschaltet ist. Sollte man also länger in Urlaub fahren, wäre es ratsam, den TV vorher von der Wand zu nehmen. Ansonsten erlebt man vielleicht eine böse Überraschung bei der Rückkehr.
Bis zu 30 Tage Akkulaufzeit
Wenn man fernsehschaut, sollte es aber nicht passieren. Wie Displace gegenüber The Verge versichert hat, bekommt man mehrmals Warnungen während des Betriebs angezeigt, falls sich der Akkustand dem Ende - und damit dem möglichen Ende des TVs durch Absturz – nähert.
Die Akkus können übrigens im laufenden Betrieb entnommen und aufgeladen werden. Solange noch 2 der 4 Akkus mit ausreichend Leistung im TV stecken, kann er normal genutzt werden. Ist nur noch Energie in einem Akku enthalten, wird automatisch die Helligkeit reduziert.
Insgesamt verspricht der Hersteller bis zu 30 Tage Laufzeit, wenn jeden Tag durchschnittlich 6 Stunden geschaut werden. The Verge zweifelt an, ob diese Angaben stimmen können. Denn der bei der CES ausgestellte Prototyp hatte eher klein wirkende Akkus. Zwar verbrauchen OLED-TVs weniger Energie als LCD/LED-TVs, aber eine so lange Laufzeit bei HDR-Inhalten, Gaming oder einfach nur der Wiedergabe mit hoher Helligkeit, scheint eher unrealistisch.
Herausfinden wird man es wohl erst, wenn die Geräte verfügbar sind. In der ersten Charge sollen nur 100 TVs hergestellt werden – 89 Stück wurden bereits vorbestellt. Die Auslieferung ist für Dezember 2023 geplant.
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