Ein stilisiertes Gehirn zerfällt in kleine Würfel.

Symbolbild Gehirn.

© Getty Images/iStockphoto/3DSculptor/iStockphoto

Produkte

Ex-Google-Mitarbeiter entwickeln jetzt unser “zweites Gehirn”

Im Frühjahr 2024 gründeten 3 ehemalige Google-Forscher ihr Start-up TwinMind, das eine neuartige Künstliche Intelligenz entwickelt – eine KI, die eines Tages zu unserem „zweiten Gehirn“ werden soll. Jetzt konnten sie auch Investoren überzeugen und erhielten in einer ersten Seed-Finanzierungsrunde 5,8 Mio. Dollar, wie TechCrunch berichtet.

Konkret funktioniert das „zweite Gehirn“ so: Eine Offline-KI-App auf dem Smartphone zeichnet alle unsere Gespräche auf und verarbeitet sowie transkribiert sie in Echtzeit. Das soll bis zu 17 Stunden lang sogar möglich sein, ohne die Akkulaufzeit unseres Handys zu beeinträchtigen.

➤ Mehr lesen: Google wird wegen "Übersicht mit KI" verklagt

So funktioniert das "zweite Gehirn"

TwinMind hat die Vision, dass die KI die Aufnahmen anschließend in übersichtliche Erinnerungen und Notizen verwandelt. So können Nutzer auf eine persönliche Wissensplattform zugreifen, die ihr Gehirn entlastet.

Man kann sich das etwa so vorstellen: Den ganzen Tag über ist man in Arbeitsmeetings, in denen wichtige Projekte und Deadlines besprochen werden. Plötzlich ruft die Ehefrau an, um an eine wichtige Besorgung zu erinnern. Später trifft man auf dem Heimweg den Tennispartner, der fragt, ob die Verabredung zum Match am Wochenende noch steht. Statt jedes Mal das Notizbuch herauszuholen, würde das „zweite Gehirn“ automatisch mitschreiben und alles übersichtlich zusammenfassen – für mehr Überblick im Alltag.

Lokale Verarbeitung soll Daten schützen

Im Vergleich zu anderen KI-Notiz-Apps wie Otter oder Granola, die ebenfalls im Hintergrund mitschreiben, unterscheidet sich das Programm der Ex-Google-Mitarbeiter dadurch, dass es dauerhaft lokal auf dem Smartphone läuft. Die Konkurrenz-Apps benötigen dagegen Cloudzugriff

➤ Mehr lesen: Perplexity Comet: Wie der KI-Browser das Internet verändern könnte

Audioaufnahmen sollen gar nicht gespeichert, sondern direkt transkribiert werden. Die lokale Verarbeitung bietet den Vorteil eines besseren Datenschutzes: Die Gründer betonen, dass keine Aufnahmen an externe Clouds gesendet werden und transkribierte Daten nur lokal gespeichert bleiben – was besonders datenschutzfreundlich sein soll.

Gratis Basis-Abo

Die Spracherkennung basiert auf einem Mix verschiedener Open-Source-KI-Modelle. Für das Training wurden vor allem Daten aus dem Internet sowie Inhalte wie Podcasts, Videos und Filme verwendet.

Erste Versionen des „zweiten Gehirns“ ist bereits für iOS, Android und als Chrome-Erweiterung verfügbar. Aktuell nutzen 15.000 Personen die App monatlich. Die meisten davon kommen aus den USA, aber auch in Asien, Südamerika und Europa hat der KI-Dienst bereits Nutzer. 

Das Basis-Abo ist gratis und beinhaltet unlimitierte Transkriptionsstunden. Das Premium-Abo kostet 15 Dollar, bietet aber zusätzliche Features wie Übersetzungen in mehr als 100 Sprachen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare