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Neues iPad im Test: Was das günstigste Apple-Tablet kann

Das Einsteiger-iPad ist das einzige, das noch im ursprünglichen Design daherkommt.

Im Herbst hat Apple nicht nur dem iPad Mini eine Neuauflage spendiert, sondern auch dem gewöhnlichen iPad. Mit einem Verkaufspreis ab 379 Euro ist es aktuell überhaupt die günstigste Möglichkeit, ein neues iOS-Gerät zu bekommen. 

iPad 2021: Was ist überhaupt neu?

Im Vergleich zum Vorgänger, dem iPad aus 2020 bekommt man mit der nunmehr 9. Generation einen neuen Chip (A13 statt A12) sowie eine bessere Frontkamera (12 statt 1,2 Megapixel und größere Blende) sowie neue Speichervarianten. Wir haben das aktuelle Einsteiger-iPad getestet.

Das Äußere und der Wermutstropfen

Das neue iPad ist das einzige (und vielleicht auch letzte) Gerät, das den alten Formfaktor der Apple-Tablets beibehält. Das heißt, es hat einen vergleichsweise dicken Rahmen um das Display und einen Home-Button, der gleichzeitig als Fingerabdrucksensor dient. Bei allen anderen iPads kommt entweder FaceID oder ein Fingerprintsensor im Power-Button an der Seite des Rahmens zum Einsatz. Auch die Rückseite und die abgerundeten Kanten versprühen schon fast einen Retro-Charme, wenn man neuere Apple-Tablets gewohnt ist. 

Das alte Design geht jedoch nicht auf Kosten der Verarbeitung. Jene ist Apple-typisch hochwertig. Das beginnt bei den geringen Spaltmaßen und endet bei den Druckpunkten aller (weniger) verfügbaren Tasten. 

Sieht man sich den Anschluss des neuen iPads an, sieht man auch einen Wermutstropfen an der Ausstattung: Lightning. Während mittlerweile alle anderen iPads auf USB-C umgestellt wurden, kommt das günstigste Tablet der Reihe immer noch mit dem proprietären Port.

Das ist ein bisschen weniger ärgerlich, wenn man ein iPhone verwendet und deswegen ohnehin ständig irgendwo ein Lightning-Kabel griffbereit haben muss. Wenn das iPad jedoch das einzige iOS-Gerät ist, das man nutzt, dann ist es eine unnötige Verkomplizierung des Alltags. Auch ist der USB-C-Standard heute überall allgegenwärtig.

Doch es gibt bei den Anschlüssen auch einen Lichtblick: Das iPad ist das einzige neue und vielleicht auch letzte Gerät mit einer 3,5mm-Kopfhörerbuchse. Zwar - und das wird mir auch erst in dem Moment bewusst - verwende ich gar keine kabelgebundenen Kopfhörer mehr, ihn zu haben schadet aber dennoch nicht.   

Der klassische Apple-Fingerprintsensor im Home-Button funktioniert zuverlässig und flott. Hier bleibt nur zu hoffen, dass er etwas langlebiger ist, als frühere Home-Buttons

Das Display 

Das iPad hat ein “Retina” IPS LC-Display mit einer Auflösung von 1620 x 2160 Pixeln bei einer Diagonale von 10,2 Zoll, was knapp 26 Zentimeter entspricht. Das Glas ist kratzresistent und beschichtet. Das Display ist nah am Glas und spiegelt im Unterschied zu früheren günstigen iPads wenig. 

Auf True Tone, bei dem Sensoren das Umgebungslicht analysieren und die Anzeige entsprechend anpassen, muss man verzichten. Auch Wide Gamut, bei dem Farben besonders realitätsnah dargestellt werden, gibt es beim günstigsten iPad nicht.

Diese 2 Punkte merkt man auch in der Praxis. Sieht man sich ein Foto auf dem neuen iPad im Vergleich zu einem iPad Pro an, fällt auf, dass die Farben etwas unnatürlicher und insgesamt knalliger dargestellt werden. Das lässt auch die gesamte iOS-Oberfläche etwas aufregender wirken, was aber gar nicht so schlecht passt. Selbiges gilt für Games. Auch sie profitieren fast von dem standardmäßig unnatürlich übersättigten Display. 

Weniger profitieren die Games von folgendem Punkt: Das günstigste iPad kommt nicht mit einer schnellen Bildwiederholrate, wie man es vom iPad Pro kennt. Das bedeutet, dass Animationen und Effekte nicht ganz so flüssig sind, wie bei den teuren iPads. 

Die Kameras und Innenleben

Bei der Kameraausstattung reagierte Apple unter anderem auf die Pandemie und der gestiegenen Nutzung von Videoanrufen. So wurde der Frontkamera ein großes Upgrade spendiert. Sie löst nun nicht mehr wie beim Vorgänger mit 1,2 Megapixel, sondern mit 12 Megapixel auf. 

Für Videoanrufe ist die volle Auflösung ohnehin irrelevant, im Gegensatz zur Brennweite. So hat das neue iPad eine Ultra-Weitwinkellinse. Auf einen Verfolgermodus bei Videoanrufen, wie er etwa beim iPad Mini integriert ist, muss man beim günstigen iPad allerdings verzichten. Größer ist auch die maximale Blende mit f2.2, was aber der Qualität ebenfalls zugute kommt. Insgesamt ist die Bildqualität bei Videoanrufen mit dem neuen iPad deutlich besser als bei seinen Vorgängermodellen. 

Bei der Hauptkamera gibt es wenig neues zu berichten, maximale Auflösung ist 8 Megapixel mit f2.8. Lediglich bei den Videos hat sich etwas verändert, es gibt jetzt Videostabilisierung. Insgesamt ist die Hauptkamera so gut, wie sie für mich bei einem Tablet sein muss. Für viel mehr als das Scannen von QR-Codes kommt sie in der Regel nicht zum Einsatz.

Innenleben, Software und Akku

Herzstück des neuen iPad ist wie erwähnt ein A13 Bionic. Es ist derselbe Chip, der beim iPhone 11 aus 2019 zum Einsatz kommt. Im Unterschied dazu sind das neue iPad Air sowie das iPad Mini mit neueren Chips ausgestattet (A14 und A15). Der Vorgänger - das iPad aus 2020 - kommt noch mit dem A12

In der Praxis macht das alles bei 90 Prozent der Alltagstätigkeiten derzeit absolut keinen Unterschied. iPad OS 15.1 läuft völlig flüssig, egal ob beim Surfen oder beim Spielen. 

Wie alle iPads kommt auch dieses mit iPadOS 15. Funktional muss man keine Abstriche zu anderen, wesentlich teureren Apple-Tablets machen. Das Gerät beherrscht sämtliche Funktionen und neuen Multitasking-Fähigkeiten. Abstriche muss man beim Apple Pencil machen. Das iPad ist nur mit dem Stift der 1. Generation kompatibel.

Der Akku hat eine Kapazität von etwas mehr als 8577 mAh und soll laut Apple genug Strom für mindestens 10 Stunden leichte Nutzung (Browser oder Videos) mit WLAN-Verbindung liefern. Im Test hielt das iPad selbst bei äußerst langer Nutzung locker einen Tag durch. In Stromschwierigkeiten dürfte man damit also nur in den allerseltensten Fällen kommen. 

    Pro und Contra

    Pro

    • Günstiger Preis
    • Lange Akkulaufzeit
    • Kopfhöreranschluss
    • Ausreichend Power für den Alltag
    • Endlich brauchbare Frontkamera

    Contra

    • Kein USB-C
    • Design in die Jahre gekommen

    Fazit und wer soll upgraden?

    Evolution statt Revolution ist ein beliebter Stehsatz, wenn man die die Entwicklung von vielen Apple-Geräten der vergangenen Jahre beschreiben will. Er trifft aber auch diesmal  zu. Das neue iPad macht nicht viel anders als seine Vorgänger, sondern wurde an einigen Stellen sinnvoll nachgebessert. Die verbesserte Frontkamera macht Sinn, der A13-Chip dürfte dafür sorgen, dass man mit dem Tablet noch einige Jahre zukunftssicher unterwegs ist. 

    Will man ein Tablet, um auf der Couch im Netz zu surfen, E-Mails durchzuschauen oder bei der ein oder anderen Zugfahrt Videos anzuschauen, macht man mit dem neuen iPad definitiv nichts falsch. 

    Hat man ein funktionierendes iPad der 7. oder 8. Generation muss man keinesfalls upgraden. Besitzt man ein älteres Apple-Tablet und macht viel damit, kann man eine Neuanschaffung auf jeden Fall rechtfertigen. Auch sollte man beachten, dass man mit der aktuellen Generation standardmäßig mehr Speicherplatz für annähernd dasselbe Geld bekommt. So ist das Einsteigermodell um 379 Euro mit 64 statt 32 Gigabyte ausgestattet. 

    Preise:

    • iPad WiFi 64GB: 379 Euro
    • iPad WiFi 256 GB: 549 Euro
    • iPad WiFi Cellular (LTE) 64GB: 519 Euro
    • iPad WiFi Cellular (LTE) 256GB: 689 Euro

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    Thomas Prenner

    ThPrenner

    Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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    Thomas Prenner

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