Halo 4: Düster, rasant und voller Gefühle
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Bei Nintendo ist es Super Mario, bei PlayStation Gran Turismo und bei Xbox Halo: Jede Plattform hat ein Spiel, mit dem sie assoziiert wird und das im Laufe der Jahre eine treue Fangemeinde aufbauen konnte. Wie groß solch eine Gefolgschaft sein kann, zeigte sich im Fall von Microsoft an den Verkaufszahlen: Halo 2 und Halo 3 verkauften sich jeweils über 8 Millionen Mal, ingesamt wurden von der Halo-Serie 40 Millionen Stück abgesetzt und ein Umsatz von zwei Milliarden US-Dollar erzielt. Die Serie ist damit der erfolgreichste First-Party-Titel für das System.
Im wohl letzten Jahr der Xbox360 – auf der E3 im Juni werden Informationen zur nachfolgenden Konsole erwartet – wird nun abermals der Kult-Shooter bemüht. Er soll dafür sorgen, dass die Konsole mit Würde und einem dicken Plus in Pension geschickt werden kann. Zum vierten Teil, der vergangenes Jahr angekündigt wurde, gab es bislang keine Informationen, nun hat Microsoft erste Einblicke in den mit Spannung erwarteten Titel gegeben.
Die Rückkehr des Master Chief
Die Geheimniskrämerei rührt auch daher, dass Halo erstmals von einem anderen Studio produziert wird. Bungie, verantwortlich für alle bisherigen Teile mit Ausnahme des Strategie-Ablegers Halo Wars, war der Serie überdrüssig. Der neue Teil stammt nun von 343 Industries, das unter der Obhut von Microsoft einen enormen Aufwand betreibt, um den Erwartungen seitens der Fans und der Buchhaltung gerecht zu werden. Eine wichtige Position nimmt dabei Frank O`Connor ein. Der Franchise Director ist dafür verantwortlich, dass der neue Teil nahtlos in das bestehende Halo-Universum passt. Dies ist auch deshalb notwendig, weil im neuen Teil der Master Chief sein Comeback feiert. Teil Drei endet mit der Kryokonservierung des Soldaten.
Ein Soldat mit Gefühlen und Ängsten
„Der Master Chief ist die Galionsfigur von Halo. Es war nur logisch, ihn für den vierten Teil zu reaktivieren“, sagt O`Connor. Das Spiel wird sich ganz um den Kämpfer drehen und soll die menschlichen Aspekte in den Vordergrund stellen. Die Geschichte werde auf seine Sehnsüchte, Ängste und Motivationen eingehen. Der Charakter des Master Chief soll so weiter entwickelt werden. Ein wichtiges Element hierbei werde die Beziehung zu der Künstlichen Intelligenz Cortana bilden. „Es ist eine Hommage an alle bisherigen Teile, hat aber auch viele innovative Elemente“, sagt O`Connor. Die Geschichte sei so aufgebaut, dass sie auch von nächsten Teilen aufgegriffen und weitergesponnen werden kann.
Mehr Realismus im Spiel
Kiki Wolfkill, Produzentin des Spiels, bezeichnet Halo 4 insgesamt als düsterer. Der Master Chief sei mit einer sehr alten, geheimnisvollen Bedrohung konfrontiert. Genaue Informationen wollte sie nicht verraten, jedoch ist anzunehmen, dass jenes Konzept verfolgt wird, das sich bei neueren Kinofilmen wie James Bond oder etwa Batman bewährt hat: Die Hauptfigur wird menschlicher und emotional verwundbarer dargestellt, was insgesamt mehr Realismus vermittelt. Dies deckt sich auch mit der überarbeiteten Grafik. „Wir haben etwa die Rüstung des Master Chief überarbeitet. Alles wirkt nun realistischer und funktionaler“, sagt Wolfkill. Zudem werde es viele Updates bei den Waffen geben.
Dass Halo 4 nun einen weinenden, von Versagensängsten gequälten Master Chief auffahren wird, ist jedoch nicht zu erwarten. Das Spiel ist und bleibt ein Blockbuster für die Massen, weshalb sich die Änderungen im Rahmen halten werden. In ersten Videos und Spielszenen offenbart sich eine klassische SciFi-Welt.
Mehr Action im Multiplayer-Modus
Aufhorchen lässt lediglich Josh Holmes, der Creative Director von Halo 4. Im Multiplayer-Modus werde das Spiel deutlich schneller. Der Ablauf und die Bewegungen der Figuren werden beschleunigt. Ingesamt solle es actionreicher und brutaler sein. In einer Demo wurden zwei Karten gezeigt (Warhouse, eine Waffenfabrik und Wraparound, ein Solarplattform), die sich durch Enge auszeichnen. Weiters sollen die Avatare auch modifizierbar sein. Man werde die Figuren nicht nur optisch anpassen können, die Modifikationen werden über Oberflächliches hinausgehen, so Holmes.
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