Huawai Ascend Mate
Huawai Ascend Mate
© Gregor Gruber

Huawei Ascend Mate im Test: Riese mit Ausdauer

Huawei Ascend Mate im Test: Riese mit Ausdauer

Phablets - Hinter dieser etwas unglücklichen Wortschöpfung aus den Begriffen Smartphone und Tablet steckt wohl der derzeit größte Treiber der Verkaufszahlen für Smartphone-Hersteller. Die Smartphones mit Fast-Tablet-Maßen erfreuen sich vor allem seit der Note-Serie von Samsung größter Beliebtheit, dieses Jahr sollen Analysten zufolge mehr als 150 Millionen davon verkauft werden. Da macht es nur Sinn, dass mittlerweile fast alle Smartphone-Hersteller vom Boom profitieren möchten.

Huawei hat auf der diesjährigen CES in Las Vegas das bislang eindrucksvollste Modell vorgestellt. Das Ascend Mate verspricht trotz 6,1 Zoll-Bildschirm eine deutlich längere Akkulaufzeit als bei herkömmlichen Smartphones und will dabei bedienbar bleiben. Doch ist in einer normalen Hosentasche überhaupt Platz für den Riesen? Und wozu sollte man einen derart großen Bildschirm überhaupt brauchen? Diesen und noch mehr Fragen ist die futurezone im Test nachgegangen.

Zu Breit für eine Hand

Hält man das Ascend Mate das erste Mal in der Hand, muss man einen kleinen Kulturschock verdauen. Gegenüber dem 6,1 Zoll-Riesen wirken selbst Smartphones mit 5 Zoll-Bildschirm wie die Mini-Version eines Smartphones. Mit 163,5 Millimetern in der Länge sowie 85,7 Millimetern in der Breite füllt es die komplette Handfläche aus, darüber stehen wirklich nur noch Tablets wie das Nexus 7. Huawei hat sich bemüht und die seitlichen Abstände von Display zur Kante mit knapp vier Millimetern relativ schmal gehalten. Auch bei der Dicke des Smartphones hat man mit 9,9 Millimetern zwar nicht gerade das dünnste Smartphone der Welt gebaut, dennoch wurde es für ein Smartphone mit einer derartigen Bildschirmgröße relativ klein gehalten. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Note 2 ist mit 5,55 Zoll großem Bildschirm auch nur 5,2 Millimeter in der Breite schmaler sowie 12,4 Millimeter kürzer.

Huawei Ascend Mate

Haptisch ist es dennoch gewöhnungsbedürftig, insbesondere das Tippen mit nur einer Hand ist im Grunde genommen unmöglich. Huawei versucht zwar mit Softwarelösungen die einhändige Bedienung zu ermöglichen, so ganz will das aber nicht klappen. So kann die Tastatur beispielsweise verkleinert und auf eine Seite gestellt werden, sodass die einhändige Bedienung möglich sein soll. Die Breite der Tastatur entspricht der Größe auf einem 4,5 Zoll großen Bildschirm, allerdings sind die Tasten hier überaus schmal und schwer zu betätigen. Auch der Dialer ist durch dieses Prinzip zwar leichter, aber dennoch nicht unbedingt einfach und angenehm zu bedienen. Auch ein frei verschiebbarer Knopf, der ähnlich wie die Chat Heads in Facebooks Messenger-App funktioniert und Schnellzugriff auf verschiedene Apps bietet, ist nicht wirklich hilfreich.

Huawei Ascend Mate

Hält man das Ascend Mate wie ein normales Smartphone, ragen immer noch knapp zwei Drittel des Riesen über die Handfläche hinaus. Man darf es daher in der Bedienung weniger als großes Smartphone als vielmehr als kleines Tablet sehen. Mit zwei Händen fällt auch die Bedienung des Ascend Mate spürbar leichter, die beiläufige Verwendung in einer vollgepackten Straßenbahn verkommt aber so zu einem scheinbar unmöglichen Unterfangen. Beim Telefonieren macht sich nach einer Weile das nicht unwesentliche Gewicht von 198 Gramm bemerkbar, das allerdings gut verteilt wurde. Der Schwerpunkt liegt recht genau in der Mitte, für eine angenehmere Bedienung hätte er aber durchaus ein, zwei Zentimeter nach unten rutschen dürfen, sodass das Smartphone einen sichereren Halt in der Handfläche hat.

Huawei Ascend Mate

Bei der Verarbeitung hat sich Huawei nichts zu Schulden kommen lassen und einen Unibody verbaut, der eher an ein Tablet als ein Smartphone erinnert. Das Gehäuse wird von einem breiten silbernen Metall-Rahmen umgeben, der sich gut in das Gesamtbild einfügt. Der SIM-Karteneinschub findet sich links oben und kommt im Gegensatz zu anderen Unibody-Modellen ohne Werkzeug zum Öffnen aus. Er wird lediglich von einer Abdeckung geschützt, die sich über eine kleine Einkerbung leicht öffnen lässt. Der Einschub für microSD-Karten wurde ebenso simpel ausgeführt und findet sich auf der linken Seite.

Die Rückseite wurde mit griffigem, dunklen Kunststoff ausgeführt, auf dem neben dem Huawei-Logo lediglich die leicht erhobene Kamera mit LED-Blitz sowie der Lautsprecher unten rechts zu sehen sind. Typisch für einen Unibody ist der Gehäusedeckel nicht abnehmbar und somit der Akku auch nicht tauschbar - wobei das in Anbetracht der 4.050 mAh Kapazität auch nicht wirklich ein Anliegen sein dürfte. Die Front wird nahezu komplett vom Bildschirm eingenommen, physische Tasten gibt es, mit Ausnahme der Lautstärkewippe sowie dem Power-Knopf darüber, nicht. Unter das Lautsprecher-Gitter auf der Vorderseite wurde zudem eine Benachrichtigungs-LED platziert, die gut erkennbar ist.

https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B13.jpg/25.230.177 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 13.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B13.jpg/25.230.177 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 13.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B6.jpg/25.230.174 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 6.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B6.jpg/25.230.174 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 6.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B9.jpg/25.230.206 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 9.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B9.jpg/25.230.206 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 9.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B12.jpg/25.230.212 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 12.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B12.jpg/25.230.212 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 12.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B7.jpg/25.230.191 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 7.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B7.jpg/25.230.191 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 7.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B8.jpg/25.230.209 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 8.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B8.jpg/25.230.209 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 8.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B4.jpg/25.230.188 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 4.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B4.jpg/25.230.188 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 4.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B1.jpg/25.230.200 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 1.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B1.jpg/25.230.200 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 1.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B10.jpg/25.230.197 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 10.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B10.jpg/25.230.197 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 10.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B11.jpg/25.230.194 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 11.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B11.jpg/25.230.194 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 11.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B5.jpg/25.230.183 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 5.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B5.jpg/25.230.183 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 5.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B3.jpg/25.230.180 Gregor Grube Huawei Ascend Mate huawei_ascend_mate_ 3.jpg Huawei Ascend Mate https://images.futurezone.at/huawei_ascend_mate_%2B3.jpg/25.230.180 Gregor Gruber huawei_ascend_mate_ 3.jpg Huawei Ascend Mate Das Ascend Mate in Bildern Hält man das Ascend Mate das erste Mal in der Hand, muss man einen kleinen Kulturschock verdauen. Gegenüber dem 6,1 Zoll-Riesen wirken selbst Smartphones mit 5 Zoll-Bildschirm wie die Mini-Version eines Smartphones. Mit 163,5 Millimetern in der Länge sowie 85,7 Millimetern in der Breite füllt es die komplette Handfläche aus, darüber stehen wirklich nur noch Tablets wie das Nexus 7. Huawei hat sich bemüht und die seitlichen Abstände von Display zur Kante mit knapp vier Millimetern relativ schmal gehalten. Auch bei der Dicke des Smartphones hat man mit 9,9 Millimetern zwar nicht gerade das dünnste Smartphone der Welt gebaut, dennoch wurde es für ein Smartphone mit einer derartigen Bildschirmgröße relativ klein gehalten. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Note 2 ist mit 5,55 Zoll großem Bildschirm auch nur 5,2 Millimeter in der Breite schmaler sowie 12,4 Millimeter kürzer.

Haptisch ist es dennoch gewöhnungsbedürftig, insbesondere das Tippen mit nur einer Hand ist im Grunde genommen unmöglich. Huawei versucht zwar mit Softwarelösungen die einhändige Bedienung zu ermöglichen, so ganz will das aber nicht klappen. So kann die Tastatur beispielsweise verkleinert und auf eine Seite gestellt werden, sodass die einhändige Bedienung möglich sein soll. Die Breite der Tastatur entspricht der Größe auf einem 4,5 Zoll großen Bildschirm, allerdings sind die Tasten hier überaus schmal und schwer zu betätigen. Auch der Dialer ist durch dieses Prinzip zwar leichter, aber dennoch nicht unbedingt einfach und angenehm zu bedienen. Auch ein frei verschiebbarer Knopf, der ähnlich wie die Chat Heads in Facebooks Messenger-App funktioniert und Schnellzugriff auf verschiedene Apps bietet, ist nicht wirklich hilfreich.

Hält man das Ascend Mate wie ein normales Smartphone, ragen immer noch knapp zwei Drittel des Riesen über die Handfläche hinaus. Man darf es daher in der Bedienung weniger als großes Smartphone als vielmehr als kleines Tablet sehen. Mit zwei Händen fällt auch die Bedienung des Ascend Mate spürbar leichter, die beiläufige Verwendung in einer vollgepackten Straßenbahn verkommt aber so zu einem scheinbar unmöglichen Unterfangen. Beim Telefonieren macht sich nach einer Weile das nicht unwesentliche Gewicht von 198 Gramm bemerkbar, das allerdings gut verteilt wurde. Der Schwerpunkt liegt recht genau in der Mitte, für eine angenehmere Bedienung hätte er aber durchaus ein, zwei Zentimeter nach unten rutschen dürfen, sodass das Smartphone einen sichereren Halt in der Handfläche hat.

Bei der Verarbeitung hat sich Huawei nichts zu Schulden kommen lassen und einen Unibody verbaut, der eher an ein Tablet als ein Smartphone erinnert. Das Gehäuse wird von einem breiten silbernen Metall-Rahmen umgeben, der sich gut in das Gesamtbild einfügt. Der SIM-Karteneinschub findet sich links oben und kommt im Gegensatz zu anderen Unibody-Modellen ohne Werkzeug zum Öffnen aus. Er wird lediglich von einer Abdeckung geschützt, die sich über eine kleine Einkerbung leicht öffnen lässt. Der Einschub für microSD-Karten wurde ebenso simpel ausgeführt und findet sich auf der linken Seite.

Die Rückseite wurde mit griffigem, dunklen Kunststoff ausgeführt, auf dem neben dem Huawei-Logo lediglich die leicht erhobene Kamera mit LED-Blitz sowie der Lautsprecher unten rechts zu sehen sind. Typisch für einen Unibody ist der Gehäusedeckel nicht abnehmbar und somit der Akku auch nicht tauschbar - wobei das in Anbetracht der 4.050 mAh Kapazität auch nicht wirklich ein Anliegen sein dürfte. Die Front wird nahezu komplett vom Bildschirm eingenommen, physische Tasten gibt es, mit Ausnahme der Lautstärkewippe sowie dem Power-Knopf darüber, nicht. Unter das Lautsprecher-Gitter auf der Vorderseite wurde zudem eine Benachrichtigungs-LED platziert, die gut erkennbar ist.

Groß und scharf

Beim Display setzt Huawei auf ein 6,1 Zoll großes IPS+ Panel, das lediglich mit 1280 mal 720 Bildpunkten auflöst. Das ergibt eine respektable Pixeldichte von 240 ppi, die allerdings gegenüber einigen Full HD-Smartphones mit deutlich kleineren Bildschirmen zurückfällt. Die Auflösung reicht jedoch dazu aus, um scharfe Schriften und Bilder auf den Bildschirm zu bringen. Man muss schon sehr genau schauen, um einzelne Pixel erkennen zu können. Erkennbar wird die etwas niedrigere Auflösung lediglich bei kleinen Schriften, beispielsweise wenn eine Webseite im Hochformat in ihrer vollen Breite dargestellt wird. Hier hätte ein Full HD-Bildschirm durchaus seine Vorteile gehabt.

Huawei Ascend Mate

Die Helligkeit des Bildschirms ist gut, aber auch nicht gerade überragend. Für eine gute Lesbarkeit im Freien reicht es jedoch voll und ganz aus. Hier enttäuscht wiederum der Blickwinkel, denn bereits wenn der Bildschirm nur leicht zur Seite geneigt wird, geht sehr viel Helligkeit verloren. Dieser Effekt trat von der Ober- bzw. Unterseite aus betrachtet deutlich stärker auf als von der Seite, doch auch hier erwies sich die Blickwinkelabhängigkeit als stark und die Helligkeit nahm rapide ab. Die Farben sind kräftig und nicht sehr weit von der Vielfalt eines Super AMOLED-Bildschirms entfernt. In den Einstellungen lässt sich zudem die Farbtemperatur auf einem Regler verstellen, wobei die Standardeinstellung bereits recht gut fixiert wurde.

Huawei Ascend Mate

Der Kontrast ist typisch für einen LC-Bildschirm gut, vor allem die Weißwerte können überzeugen. Ein Farbstich war im direkten Vergleich mit anderen Bildschirmen nicht erkennbar. Lediglich das Schwarz sowie die dunklen Farben ließen etwas Sättigung vermissen und wirkten im Vergleich zu Super AMOLED recht blass.

Smartphone mit Tablet-Akku

Wahres Highlight des Ascend Mate ist der große Akku und die damit verbundene Laufzeit. Huawei hat dem Phablet einen 4.050 mAh-Akku verpasst - das sind 100 mAh mehr als im Google-Tablet Nexus 7 sowie stolze 850 mAh mehr als beim 6,3 Zoll-Phablet Samsung Galaxy Mega. Das sorgt für eine entsprechend ordentliche Laufzeit, die im Test sogar die 2-Tage-Marke knacken konnte. Dabei war jedoch unbemerkt eine Art Energiesparmodus im Hintergrund aktiviert. Diese sogenannte “Akkuschonfunktion” deaktiviert die Datenverbindung im Standby-Modus. Alternativ gibt es noch einen ausgewogenen Modus sowie die Performance-Variante, die alle Energiesparfunktionen deaktiviert. Ein Unterschied war im Betrieb allerdings nicht wirklich erkennbar. Lästig an der Energiesparfunktion ist hingegen, dass die Synchronisierung nur bei aktiviertem Bildschirm stattfindet und somit alle Benachrichtigungen auf einmal daherkommen.

Huawei Ascend Mate

Auch unter starker Last (vier Stunden aktiver Bildschirm, 30 Minuten telefonieren, zwei Stunden Musikstreaming) stand der Akku am Ende eines Arbeitstages immer noch bei knapp 30 Prozent. Verwendet man ein Smartphone nur sporadisch, hält der Akku locker zwei bis drei Tage durch. Damit ist das Ascend Mate eine willkommene Ausnahme auf dem Smartphone-Markt und eine interessante Alternative für all jene, die ohne Probleme auch einmal länger als einen Tag mit einer Akkuladung überstehen wollen.

Im Ascend Mate steckt mit dem hauseigenen K3V2 der selbe SoC wie im dünnen Ascend P6. Der Quadcore-Prozessor mit vier Cortex A9-Kernen, die mit je 1,5 GHz getaktet wurden, liefert ausreichend Leistung für Spiele und andere anspruchsvolle Apps. In den Benchmarks liegt die Hardware des Ascend Mate in etwa auf dem Niveau des Qualcomm Snapdragon S4 Pro-SoC, der beispielsweise im HTC One X+ zum Einsatz kommt. Das ist ordentlich, mittlerweile wird dieser aber selbst vom Einsteiger-Chipsatz Snapdragon 400 abgehängt. Da der SoC aber im Zusammenspiel mit dem großen Akku eine herausragende Akkulaufzeit abliefert, gibt es hier wenig Grund zum Beklagen.

3DMark (Ice Storm): 4295AnTuTu: 13862Quadrant: 4554Vellamo: 1457/422

Huawai Ascend Mate

Huawei hat dem Ascend Mate eine 8 Megapixel-Kamera spendiert, wobei die Kamera-App standardmäßig auf 6 Megapixel im 16:9-Format eingestellt ist. Es empfiehlt sich jedoch die Nutzung der vollen Auflösung, da trotz 16:9-Bildformat kein größerer Bildbereich aufgenommen wird, sondern lediglich oben und unten je 304 Pixel weggeschnitten werden. Die Einstellmöglichkeiten der Kamera-App sind umfangreich, von Weißabgleich über ISO-Zahl bis hin zu manuellen Anpassungen von Belichtung und Sättigung. Die Ergebnisse der Kamera bei Tageslicht sind gut und scharf, auch wenn hin und wieder der automatische Weißabgleich nicht die richtige Abstimmung findet. Der Autofokus der Kamera-App unterstützt Motivverfolgung - ein einmal fokussiertes Objekt wird hier auch beim Ändern des Bildausschnitts immer wieder neu fokussiert.

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Unter schwierigen Lichtbedingungen schlägt sich die Kamera ordentlich, der LED-Blitz kann allerdings bei Nacht auch keine Wunder vollbringen und so lässt sich ein starkes Bildrauschen nur schwer vermeiden. Neben einigen Software-Filtern, die man in derselben Form aus Apps wie Instagram kennt, gibt es auch Verzerr-Filter, die vor allem für unterhaltsame Spielereien mit Gesichtern sorgen sollen. Auch ein HDR-Modus ist mit an Bord. Einen Burst-Modus für mehrere Aufnahmen hintereinander gibt es hingegen nicht. Die Videoaufnahme ist in Full HD-Qualität mit 30 Bildern pro Sekunde möglich. Dabei ist ebenfalls die Motivverfolgung sowie ein Bildstabilisator verfügbar, der durchaus gute Arbeit leistet.

Gewöhnungsbedürftiges Emotion UI Huawei setzt beim Ascend Mate auf Android 4.1.2 sowie die hauseigene Emotion UI. Diese kann zwar in vielen Aspekten angepasst werden, erfordert aber auch Umdenken, da der App-Drawer wegfällt. Apps landen standardmäßig nun auf einem der Homescreens, möchte man das Icon entfernen wird dadurch auch die App gelöscht. Das iOS-Prinzip mag seine Vorzüge haben, wird ab einer gewissen Zahl von installierten Apps aber schnell unübersichtlich, insbesondere da das Sortieren nach App-Namen nicht möglich ist. Im Die Zahl der Homescreens ist im Übrigen auf Neun beschränkt, theoretisch ist damit spätestens nach 225 Apps Schluss, man kann diese allerdings weiter in Ordnern unterteilen.

Ansonsten lässt sich jedes noch so kleine Detail anpassen, angefangen bei den Übergängen zwischen den Homescreens bis hin zum Mechanismus, mit dem der Bildschirm entsperrt wird. Es fehlen jedoch Widgets, mit denen man vom Lockscreen aus einfache Funktionen, wie die aktuelle Musikwiedergabe, steuern könnte. Abgesehen vom Spiel Riptide GP hat Huawei keine Apps von Drittherstellern vorinstalliert, lediglich Google- und System-Apps finden sich auf den ohnedies etwas knapp bemessenen acht Gigabyte Speicher. Bei der Video-Wiedergabe macht sich vor allem der wuchtig klingende Lautsprecher bemerkbar, der sich allerdings durch den eher klein gehaltenen Schlitz auf der Rückseite zwängen muss. Dadurch scheppert es bei der maximalen Lautstärke merklich. Ohnedies sind die Lautsprecher nur schwer verständlich, unglücklicherweise auch beim Telefonieren.

Fazit - Günstiger Dauerläufer mit Makeln

Bereits

beim Galaxy Note 2

hielten viele Experten die Grenze bei den Phablets für erreicht. Nicht ohne Grund, war doch bereits der Samsung-Riese vielen Käufern zu groß. Doch obwohl es schwer zu glauben sein mag: Es geht noch ein wenig mehr. Das beste Beispiel liefert das Ascend Mate mit seinen eindrucksvollen 6,1 Zoll ab, die immer noch in die Hosentasche passen. Der Formfaktor hat seine Vor- und Nachteile, wobei das wiederum jeder für sich selbst entscheiden muss. Wer große Bildschirme schätzt und gerne auf seinem Smartphone liest, wird mit dem Ascend Mate seine Freude haben. Vielschreiber dürften sich mit dem lediglich zweihändig gut bedienbaren Smartphone nur schwer anfreunden können. Ebenso herausragend ist die Akkulaufzeit, die derzeit wohl kaum von einem anderen Smartphone erreicht wird. Für einen Preis von derzeit rund 360 Euro kann hier eine uneingeschränkte Kaufempfehlung abgegeben werden.

Wem das Design von Huawei weniger zusagt, kann auch einen Blick auf das

Samsung Galaxy Mega

, dem 6,3 Zoll-Riesen von Samsung, werfen. Dieser wird derzeit ebenfalls für rund 370 Euro gehandelt und hat die selbe technische Ausstattung wie das Samsung Galaxy S4 mini. ZTE wird ab Ende September mit dem

Grand Memo

ein eigenes Phablet anbieten, das rund 400 Euro kosten wird. Eine empfehlenswerte Alternative um rund 420 Euro ist das Samsungs Galaxy Note 2, dessen Nachfolger schon bald verfügbar sein wird.

Modell: Huawei Ascend MateDisplay: 6,1 Zoll IPS+ LCD-Bildschirm - 1280 x 720 Pixel (HD, 16:9, 240 ppi)Prozessor: 1,5 GHz Quadcore (Cortex A9, Huawei K3V2-SoC)RAM: 2 GBSpeicher: 8 GB intern, microSD-KartenslotBetriebssystem: Android 4.2.2Anschlüsse/Extras: Micro-USB, 3,5mm Klinke, WLAN (a/b/g/n), Bluetooth 4.0Akku: 4.050 mAhKamera: 8 Megapixel (Hauptkamera), 1 Megapixel (Frontkamera)Videos: Aufnahme in 1080p bei 30 fps möglich (720p bei Frontkamera)Maße: 163,5 x 85,7 x 9,9 mm, 198 GrammPreis: ab 360 Euro erhältlich

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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