Huawei Mate 20 Pro

Huawei Mate 20 Pro

© Gregor Gruber

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Huawei Mate 20 Pro ausprobiert: Das neue iPhone Galaxy

Um eine Phrase zu bemühen: „Let‘s address the elephant in the room.“ Gebogene Display-Kanten, Notch, Wischgesten, 3D-Gesichtserkennung – das Mate 20 Pro bedient sich bei Samsungs Galaxy-Reihe und Apples iPhone Xs-Modellen. Im Hands-on kann man es dem chinesischen Unternehmen aber nur schwer übel nehmen, da die Melange beim Mate 20 Pro gelungen scheint.

Durch das geringere Gewicht, das schmälere Gehäuse und die abgerundeten Kanten liegt das Mate 20 Pro besser als das Note 9 und iPhone Xs Max in der Hand. Es gibt keine lästige Bixby-Taste und keinen unnötigen Schiebeschalter – alle physischen Bedienelemente (Lautstärke und Power-Taste) befinden sich an der rechten Gehäuseseite.

Großer Notch

Der große Notch wirkt ein wenig wie ein Rückschritt. Aber immerhin schafft es Huawei, dass sich im Gegensatz zum iPhone Xs Max auch eine Akku-Prozentanzeige neben dem Notch ausgeht. Der linke und rechte Rand wirkt durch das gebogene Display dünner als beim Xs Max. Dafür ist der Rand unten etwas dicker, bleibt gleichzeitig aber dünner als beim Note 9.

Laut Huawei hat die Rückseite des blauen Mate 20 Pro ein Hyper Optical . Diese ist minimal geriffelt und soll die Griffigkeit erhöhen und gleichzeitig Fingerschmierer verhindern. Zweiteres ließ sich beim Hands-on nicht bestätigen: Fingerabdrücke waren nach wie vor deutlich zu sehen.

Kennt man die Wischgesten bereits vom iPhone Xs, lassen sie sich auch gut beim Mate 20 Pro nutzen. Den Homescreen öffnet man durch Wischen von unten nach oben, in Apps oder im Browser wischt man von rechts nach links, um zurück zu gehen. Wer möchte, kann nach wie vor die Leiste mit den Android-Tasten einblenden – schöner sieht das Mate 20 Pro aber ohne der Leiste aus.

Scanner im Display

Der Fingerabdruckscanner im Display funktionierte im Hands-on zwar verlässlich, aber langsamer als beim iPhone 8 und dem Note 9. Beim Mate 20 Pro muss der Finger kurz an der dafür vorgesehenen Stelle am Display verweilen, während beim Note 9 eine kurze Berührung reicht. Dafür ist der Scan am Display aber komfortabler.

Das Umschalten in der Kamera-App auf die neue Superweitwinkelkamera erfolgt durch das Tippen auf das Zoom-Icon. Dort wird jetzt schnell zwischen 0,6 (Superweitwinkel), 1, 3- und 5-fach Zoom durchgeschaltet. Der Wechsel zwischen der Superweitwinkelkamera und der normalen Kamera erfolgt fließend, ohne Verzögerung. Da der Weitwinkelbereich sehr groß ist, muss man beim Fotografieren aufpassen, nicht einen Teil der eigenen Hand mitzufotografieren.

Die KI-Farbe im Videomodus funktionierte nur bedingt. Zwar wurde die Person im Vordergrund tatsächlich in Farbe dargestellt und die Umgebung monochrom, doch bei Personen im Hintergrund wechselten die Gesichter im Sekundentakt zwischen farbig und schwarzweiß. Die KI-Funktion zum Erkennen von Objekten funktionierte bei schwierigem Licht sogar einigermaßen – Häppchen auf Weißbrot mit Wurst wurden als Tomaten-Baguette identifiziert. Die Oliven-Variante war für die KI allerdings ein Keks.

Um andere Smartphones drahtlos aufzuladen, muss dazu in den Einstellungen, im Menüpunkt Batterie, die Option aktiviert werden. Danach reicht es die zwei Smartphones Rücken an Rücken zu legen. Mit dem iPhone Xs Max klappe es auf Anhieb. Das Note 9 musste ich querlegen, damit der Ladevorgang startete.

Mate 20

Das Mate 20 ist wenig spektakulär. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein etwas größeres P20 Pro. Es liegt nicht so gut in der Hand wie das Mate 20 Pro, ist für seine Größe aber angenehm leicht ausgefallen.Wie sich die geringer auflösenden Kameras auf die Qualität der Fotos auswirken, aber auch andere Performance-Unterschiede konnten im Rahmen des kurzen Hands-ons nicht seriös in Erfahrung gebracht werden.

Erster Eindruck

Das Huawei Mate 20 Pro sieht aufgrund der vertrauten Designelemente vielleicht nicht auf Anhieb innovativ aus, hat aber das Potenzial zum Alltagsbegleiter, den man nicht nur duldet, sondern gern hat. Es ist sympathisch, lässt sich gut halten und hat trotzdem ein ausreichend großes Display. Wer ein Premium-Smartphone sucht und nicht das wuchtige Note 9 oder das einengende iPhone Xs Max will, könnte beim Mate 20 Pro fündig werden.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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