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Huawei P40 Lite im Kurztest: Google-frei und günstig

Ohne große Präsentation hat der chinesische Technologiekonzern das Huawei P40 Lite angekündigt. Etwas eigenartig daran ist die zeitliche Abfolge. Denn erst Ende März wird Huawei seine neue P40-Flaggschiff-Reihe vorstellen, obwohl die Lite-Version der neuen P-Serie bereits offiziell angekündigt wurde.

Das Huawei P40 Lite ist im Grunde eine Neuauflage des Huawei Nova 6 SE, das im Dezember in China vorgestellt wurde. Bei einem Presse-Event konnten wir das Huawei P40 Lite bereits vor dem Marktstart, der in Österreich für Ende März geplant ist, ausprobieren.

Erster Eindruck der Kamera

Als Erstes fällt beim Huawei P40 Lite die Anordnung der Kameralinsen auf der Rückseite des Geräts auf. Die 4 Linsen sind, wie bei den neuesten Smartphones der Konkurrenz, auf einer rechteckigen Fläche untergebracht. Diese Fläche hebt sich leicht vom restlichen Gehäuse ab.

Die vier Kameralinsen bestehen aus einer Hauptkamera, die mit 48 Megapixel auflöst; einer Ultraweitwinkellinse mit 8 MP; einer Makrolinse mit 2 MP und einem Tiefensensor mit ebenso 2 MP. Beim Ausprobieren hat sich gezeigt hat, dass die Kamera des Mittelklassegeräts vielsprechend ist und fürs Erste durchaus überzeugen kann. Wie sich die Kamera tatsächlich im Alltag bewährt, wird aber erst ein ausführlicher Test zeigen können.

Kein OLED-Display

Das Display des Huawei P40 Lite misst 6,4 Zoll und setzt auf die IPS-LCD-Technologie. Mit einem OLED-Display kann die Darstellungsqualität nicht wirklich mithalten. Dennoch ist die Qualität des Screens einwandfrei, nur die Helligkeit könnte vielleicht um eine Spur leistungsstärker sein. Die Auflösung des Displays beträgt 1080 x 2310 Pixel.

Die Selfie-Kamera verbirgt sich hinter einem kleinen Kameraloch, das sich im Display an der oberen rechten Ecke befindet. Die Selfie-Kamera löst mit 16 MP auf. Beim Kurztest hat sich nach einigen Selfies gezeigt, dass das P40 Lite die künstliche Tiefenunschärfe einigermaßen fehlerfrei darstellen kann. Die Umrisse von Gesichtern erkennt das Gerät sehr gut und stellt den Hintergrund entsprechend unscharf dar.

Fingerprintsensor und Innenleben

Da das Huawei P40 Lite kein OLED-Display hat, muss der Fingerprintsensor an einer anderen Stelle untergebracht werden. Dieser befindet sich also an der Seite des Smartphones direkt neben den beiden Lautstärketasten und ist daher gut mit dem Finger zu erreichen. Der Fingerprint-Sensor ist auch gleichzeitig der Power-Button.

Angetrieben wird das Smartphone von einem Kirin 810 Prozessor. Unter der Haube befinden sich noch 6 Gigabyte Arbeitsspeicher sowie 128 GB interner Speicher. Dieser kann mithilfe einer Nano-Speicherkarte um bis zu 256 GB erweitert werden. Außerdem verfügt das Huawei P40 Lite über einen Kopfhöreranschluss.

Akku und Google-Apps

Der Akku des P40 Lite hat eine Kapazität von 4.200 mAh. Er kann mit einer Leistung von bis zu 40 Watt aufgeladen werden. Kabelloses Laden ist mit dem P40 Lite nicht möglich.

Software-mäßig kommt beim Huawei P40 Lite die quelloffene Version von Android 10 mit der Huawei-Benutzeroberfläche EMUI 10 zum Einsatz. Google-Apps wird man auf dem Smartphone keine finden, da das Gerät bereits unter den US-Android-Bann fällt.

Statt den Google-Diensten sind auf dem Handy die Huawei Mobile Services (HMS) zu finden. Daran anknüpfend können Apps aus dem Huawei-App-Store "App Gallery" auf dem Smartphone installiert werden.

Fazit des Kurztests

Im Großen und Ganzen fühlt sich das 183 Gramm schwere Mittelklasse-Gerät recht hochwertig an. Müsste man den Preis des Smartphones schätzen, würde man diesen wohl eher höher ansetzen als er tatsächlich ist.

Das Design des Huawei P40 Lite wirkt zeitgemäß, ansprechend und modern. An der Verarbeitung gibt es im Grunde nichts auszusetzen. Statt des LC-Displays hätte dem Gerät ein OLED-Screen gutgetan. Aber auch der LCD-Bildschirm leistet ganze Arbeit.

Vor allem die Kamera wirkt vielversprechend, wenn man sie mit Konkurrenz-Smartphones in demselben Preissegment vergleicht. Der relativ große Akku verleiht dem P40 Lite zusätzliches Potenzial.

Bleibt am Ende noch die Google-Frage: Huawei arbeitet hart am Ausbau seines eigenen Ökosystems und dem dazugehörigen App-Store "App Gallery". Wer also nicht tief im Google-Ökosystem steckt, könnte den Umstieg auf ein Google-freies Handy wagen. Jenen, die jedoch im Google-System verankert sind, wird ein Umstieg schwer fallen.

Preis und Verfügbarkeit

Das Huawei P40 Lite kommt in Österreich Ende März in den Handel und zu den heimischen Mobilfunkern. Es ist in den Farben Crush Green, Midnight Dark, Sakura Pink erhältlich. Der Preis beträgt 299 Euro.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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