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Smartphone

Huawei P8: Lauschendes DSLR-Smartphone vorgestellt

Nach Samsung und HTC hat nun auch Huawei sein neuestes Flaggschiff, das Huawei P8, enthüllt. Das Smartphone setzt auf eine neue Designsprache, die vor allem an Apples iPhone 6 erinnert. Im Gegensatz zum Vorgänger, der auf einen Aluminium-Rahmen sowie eine Glas-Rückseite setzte, wird das Gehäuse des P8 als Unibody gefertigt.

Mit 6,4 Millimetern ist es zudem dünner als das iPhone 6 - auch ohne hervorstehende Kamera. Das 5,2 Zoll große IPS-Display des P8 löst mit Full-HD auf und nimmt laut Huawei 78,3 Prozent der Front ein. Der schmale Rahmen soll so trotz des großen Bildschirms eine einhändige Bedienung ermöglichen.

Erstmals mit RGBW-Bildsensor

Das Herzstück des Smartphones soll jedoch die 13-Megapixel-Kamera mit integriertem Bildstabilisator sein. Der Bildstabilisator kann Wackler bis zu 1,2 Grad ausgleichen, während das iPhone 6 Plus lediglich bis zu 0,6 Grad schaffen würde. Ohnedies musste Apples Smartphone ständig als Gradmesser herhalten. Die Kamera sowie die dahinterstehende Software können laut Huawei besser Szenen erkennen und schärfere Aufnahmen bei schlechten Lichtbedingungen produzieren. Dabei soll unter anderem ein eigener Bildprozessor helfen.

Ein Novum sei zudem der verbaute 4-Farben-Bildsensor (RGBW, der das Rauschen bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich reduzieren soll. Huawei liefert zudem zahlreiche clevere Software-Funktionen mit. So kann per Langzeitbelichtung in mehreren Modi mit Licht gezeichnet oder eindrucksvolle Aufnahmen der Stadt bei Nacht („Taillight Mode“) oder von Wasser („Silky Water“) angefertigt werden. Fans von Astrofotografie dürften sich zudem über den „Star Track“-Modus freuen. Bei Langzeitbelichtung erhält der Benutzer Feedback über die Aufnahme in Echtzeit. Beim „Zeichnen mit Licht“ kann der Fotograf so die Entstehung des Bildes Schritt für Schritt beobachten.

Das P8 hört mit

Huawei zeigte zudem einen „Director Mode“ für Video-Aufnahmen aus mehreren Perspektiven. Dabei soll ein Smartphone die „Regie“ übernehmen und auf den Live-Feed von bis zu drei weiteren Smartphones zugreifen können. Wie das funktioniert, demonstrierte Huawei unglücklicherweise nicht. Eher unter Kurios ist hingegen das „Perfect Selfie“ zu verbuchen. Dabei kann der Benutzer sein eigenes Gesicht hinterlegen und Anpassungen vornehmen. Bei Gruppenaufnahmen wird dann das Gesicht erkannt und die „Verschönerung“ automatisch durchgeführt.

Die Zahl der kuriosen, aber auf gewisse Art und Weise nützlichen Funktionen ist lang. Der Bildschirm kann beispielsweise zwischen der Eingabe per Knöchel oder Fingerspitze unterscheiden. Zeichnet der Benutzer einen Rahmen um einen Bereich auf dem Bilschirm, wird ein Screenshot davon angefertigt. „Voice Wake Up+“ hebt hingegen das „lauschende Smartphone“ auf eine neue Stufe. Wer nach seinem Smartphone sucht, kann es mit dem Sprachbefehl „Hi Buddy“ rufen, dann macht es sich per Klingelton auf sich aufmerksam.

Neuer Huawei-Chip

Huawei verbaut in seinem Flaggschiff den neuen Kirin 935 SoC (System on Chip), der aus der hauseigenen Produktion stammt. Dieser soll über insgesamt acht 64-Bit-Kerne im „big.Little“-Verbund verfügen. Um Energie zu sparen, kommen bei wenig anspruchsvollen Tätigkeiten ledglich vier mit je 1,5 Gigahertz getaktete Cortex A53-Kerne zum Einsatz. Für anspruchsvollere Aufgaben werden zusätzlich vier weitere A53-Kerne mit einer Taktfrequenz von je 2,0 Gigahertz aktiv. Laut Huawei wurde die CPU-Leistung im Vergleich zum P7 um 80 Prozent verbessert, die GPU sei sogar doppelt so schnell wie zuvor.

Unterstützt wird der SoC von drei Gigabyte RAM sowie 16 Gigabyte an internem Speicher. Das Smartphone ist mit zwei nanoSIM-Kartenslots ausgestattet, wobei einer der Slots für microSD-Karten verwendet werden kann.

Ab Mai um 499 Euro

Wasserdicht ist das Smartphone zwar nicht, das Display ist jedoch mit einer wasserabweisenden Nanoschicht überzogen. Das P8 soll ab Mai in vier verschiedenen Farben (Gold, Champagne, Grau, Schwarz) verfügbar sein, darunter auch in Österreich. Die UVP liegt bei 499 Euro für das 16-Gigabyte-Modell, für 64 Gigabyte internen Speicher werden 100 Euro mehr fällig. Neben zahlreichen herkömmlichen Flip-Covern wird es auch ein eInk-Cover geben. Dieses verfügt über ein 4,3 Zoll großes eInk-Display auf der Rückseite, das Informationen wie Wetter, Uhr oder aktuelle Termine anzeigen soll. Ein Preis für das Cover wurde nicht bekannt gegeben.

An der Grenze

Neben dem P8 stellte Huawei auch eine Monster-Variante seines Flaggschiffs vor. Das P8 Max kommt mit einem gewaltigen 6,8-Zoll-Bildschirm daher, das ebenfalls mit Full HD auflöst. Dieses soll zudem über eine deutlich höhere Farbsättigung von 95,9 Prozent verfügen. Die technische Ausstattung ist gleichwertig mit dem „handlichen“ P8, es kommt allerdings ein 4.360 mAh-Akku zum Einsatz. Dieser soll mehr als zwei Tage Akkulaufzeit bieten. Die Max-Version wird 549 Euro (32 Gigabyte Speicher) oder 649 Euro (64 Gigabyte Speicher) kosten.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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