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Karten-Tool: Maps Marker Pro gestartet

Der Wiener Entwickler Robert Harm bietet sein Wordpress-Plug-in Leaflet Maps Marker seit Montag in einer Pro-Version an. Das Karten-Tool, mit dem unter anderem Markierungen auf Karten angebracht, mit Texten und Bildern versehen und in Websites integriert werden können, wurde für die kostenpflichtige Version grundlegend überarbeitet.

Maps Marker Pro v1.0 bietet unter anderem eine für Mobilgeräte optimierte Anzeige. Markierungen können in der neuen Version zu Clustern zusammengefasst werden. Auch eine Programmierschnittstelle (API, Application Programming Interface) ist verfügbar. Ermöglicht wird auch die Erstellung personalisierter QR-Codes, die etwa mit einem Logo oder Bild hinterlegt werden können.

Erweitert wurde auch die Integration von Google Maps. Nun können auch Adsense-Anzeigen eingeblendet werden. Google Maps können darüber hinaus individuell gestaltet werden. Daneben gibt es auch eine Minimap, die markierte Orte in einer verringerten Zoom-Stufe anzeigt. Auch ein HTML5-Fullstream-Modus ist automatisch integriert. Auf mobilen Geräten wurde die Ladezeit verkürzt. Die Pro-Version unterstützt auch die jüngste Version der Leaflet-Library, die der Anwendung zugrunde liegt.

Ab 25 Euro
Die Pro-Version wird auf Domain-Basis angeboten - Lizenzen sind jeweils für eine Domain gültig - und kann 30 Tage lang kostenlos getestet werden. Eine Lizenz für eine Domain ist ab 25 Euro verfügbar,  Lizenzen für fünf Domains belaufen sich auf 99 Euro, Lizenzen für 25 Domains sind für 199 Euro zu haben. Eine detaillierte Aufschlüsselung der Preise findet sich auf der Maps Marker Website.

Unterstützt werden - wie auch schon von der freien Version - Open Street Map (OSM), Google Maps, Google Earth, Bing Maps sowie freies Kartenmaterial der Stadt Wien, das ebenso wie Kartenebenen mit öffentlichen Toiletten, Schwimmbädern oder Citybike-Stationen aus der Wiener Open-Data-Initiative standardmäßig in die Software integriert ist.

Bislang angebotene Features der Anwendung sind natürlich auch in Maps Marker Pro v1.0 verfügbar. So können etwa verschiedene Ebenen über Karten gelegt werden, bis zu zehn WMS-Layer (Web Map Service) lassen sich pro Karte aktivieren. Markierungen können etwa auch als KML-Datei (Keyhole Markup), GeoJSON oder ARML exportiert und so in externe Websites oder Apps integriert oder im Augemented Reality (AR) Browser Wikitude angezeigt werden.

Die kostenlose Version ist weiterhin erhältlich und wird laut Harm auch künftig gewartet, neue Features wird es aber nur noch in der Pro-Version geben.

Open-Data-Wurzeln
Die Idee zu dem Wordpress-Plug-in sei während eines Create Camps zur Wiener Open Data Initiative im Jahre 2011 entstanden, erzählt Harm.  Seit dem Start im Jänner 2012 wurde das Karten-Tool mehr als 30 Sprachen übersetzt und mehr 100.000 Mal heruntergeladen. Rund 40 Releases wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren veröffentlicht. Der Zeitaufwand für die Entwicklung des Tools sei größer geworden, sagt Harm, der Maps Marker in seiner Freizeit entwickelt. Deshalb habe er sich dazu entschlossen eine Pro-Version zu veröffentlichen. Er wolle damit auch testen, ob Projekte mit Open-Data-Wurzeln geschäftlich reüssieren können.

Die Einsatzmöglichkeiten für das Karten-Tool, mit dem Daten verortet und organisiert werden können, sind vielfältig. Maps Marker richte sich an alle Nutzer von Wordpress, die Inhalte auf Karten auf innovative Art und Weise darstellen wollen, sagt Harm.  Die Software kommt schon heute weltweit zum Einsatz. Besonders groß sei das Interesse in den USA, Großbritannien, Deutschland und auch in Indien, erzählt Harm. Schigebiete in den Alpen werden mit dem Tool ebenso dargestellt, wie Strände in Spanien, Basketballplätze in Johannesburg und Bürgerbeteiligungsprojeke in Wien. Durch die Verfügbarkeit der Programmierschnittstelle (API) wird es künftig auch möglich sein, die Markerverwaltung an externe Applikationen zu koppeln. So könnten etwa Schadensmeldungen über Kontaktformulare automatisch auf einer Karte verortet werden.

Affiliate-Programm
Harm hofft nun, dass möglichst viele Nutzer auf die Pro-Version umsteigen werden. Auch ein Affiliate-Programm für den Vertrieb der Software ist geplant. Der Wiener Entwickler denkt  bereits über weitere Features nach. Die Roadmap ist umfangreich. Künftig sollen etwa auch GPS-Routen angezeigt und Google Street View unterstützt werden. Bei den Updates sollen aber vor allem die Wünsche der Anwender miteinfließen, sagt Harm: "Ich hör da sehr auf die Nutzer."

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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