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Büro-Software

Microsoft will Office vermieten statt verkaufen

Microsoft bringt das neue Office in zwei Versionen. Das „klassische" Office 2013 funktioniert nach genau dem Prinzip, wie man es von früheren Versionen gewohnt ist: Man erwirbt eine Lizenz der aktuellen Version, die für einen Computer gilt. Inkludiert sind alle zukünftigen Updates, Upgrades auf neue Versionen sind kostenpflichtig. Die günstigste Variante von Office 2013 ist Office Home & Student, das um 139 Euro verkauft wird. Diese Version enthält Word, Excel, Power Point und OneNote, Outlook fehlt. Wer die E-Mail- und Kalendersoftware nutzen will, muss "Office Home & Business" kaufen, das auf 269 Euro kommt. "Office Professional", das zusätzlich noch Publisher und Access enthält, kostet 539 Euro.

Mietbares Office
Neu ist die Möglichkeit, Office auch im Abo zu erwerben. Die Version "Office 365 Home Premium" bietet den gewohnten Zugriff auf die Applikationen Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook, Publisher sowie Access und kostet pro Jahr 99 Euro. Eine Studenten-Variante kostet für vier Jahre 79 Euro. Dazu gibt es noch 20 GB Speicher in Microsofts Cloud-Service SkyDrive.

"Home Premium" kann in einem Haushalt auf fünf PCs oder Macs installiert werden, "University" auf zwei PCs oder Macs. Mit der Abo-Version erhält man immer die aktuelle Version samt aller Updates und Upgrades. Sollte Microsoft 2014 wieder ein neues Office veröffentlichen, erhalten Kunden innerhalb des Abos ohne Aufpreis die neue Variante, wie Microsoft betont. Details zu allen Versionen gibt es in einem entsprechenden Factsheet (PDF) von Microsoft.

Durch die aggressive Preispolitik wird deutlich, in welche Richtung Microsoft mit Office gehen will. Heimanwender sollen für das Abo bezahlen, anstatt eine Einzellizenz zu erwerben und diese dann unter Umständen jahrelang weiterzuverwenden.

Nicht kompatibel mit XP oder Vista
Wer vor hat, sich eine der neuen Office-Versionen zu kaufen, sollte aufpassen: Office 2013 benötigt einen PC mit Windows 7 oder Windows 8, die früheren Versionen XP und Vista werden nicht mehr unterstützt.

Touch
Eine weitere Neuerung in Office betrifft die Bedienung. Wie schon bei Windows 8 setzt Microsoft auch bei Office vermehrt auf Geräte mit Touchscreen, wie das hauseigene Tablet Surface. Der Übergang zu Touch ist bei Office jedoch nicht so radikal ausgefallen wie bei Windows. Das Erstellen und Bearbeiten von Dokumenten ist weiterhin vorwiegend auf Tastatur und Maus ausgelegt. Wirklich touch-optimiert ist lediglich ein entsprechender "Lese-Modus", mit dem Word-Dokumente, Power-Point-Präsentationen oder Excel-Dokumente angesehen werden können.

Kerngeschäft
Es ist ein wichtiger Schritt von Microsoft, gilt Office schon seit jeher als Cash-Cow, die mehr Geld in die Kassen spült, als das Betriebssystem-Flaggschiff Windows. Die Verbreitung der Software ist entsprechend hoch, laut Microsoft nutzen derzeit mehr als eine Milliarde Menschen eine Version der Office-Software.

Zuletzt hat der Erfolg von Office etwas nachgelassen, wie die Quartalszahlen aufgezeigt haben. So ist der Umsatz mit Word, Excel und Co. geschrumpft, Microsofts Business-Sparte beklagte einen Umsatzrückgang von fast zehn Prozent auf 5,69 Milliarden Dollar. Mit Office 2013 soll sich nun alles ändern und die Büro-Suite wieder Aufwind erlangen. Die Zeichen stehen auf Cloud, Soziales und Touch, womit Microsoft laut eigenen Angaben auch auf soziale Trends reagiert."

Die Grenzen zwischen Privatleben und Arbeitsleben verschwinden immer mehr", erklärt Microsoft-Österreich-Geschäftsführer Georg Obermeider im Rahmen des Starts der neuen Software. Darauf wolle man reagieren und Office mit der Cloud-Lösung überall verfügbar machen.

Das neue Office kann im Microsoft-Store sowie im Fachhandel erworben werden.

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Thomas Prenner

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Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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