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NFC

Raiffeisen: Kontaktloses Zahlen per iPhone

CardMobile heißt sie, die mobile Anwendung der RBI, mit der man künftig kontaktlos per iPhone zahlen kann. Dazu wird das iPhone mit einer Art Schutzhülle, einem iCase mit Antenne und microSD-Kartenslot, versehen. Auf der microSD-Karte befindet sich der NFC-Chip, der über eine Schnittstelle mit dem iPhone kommuniziert.

"Wenn man in den Shops kontaktlos zahlen möchte, muss man dazu eine App namens CardMobile öffnen", erzählt der Projektleiter Kubu der futurezone. Im Anschluss müsse man das iPhone an den Terminal halten. Bei Beträgen unter 20 Euro ist der Bezahl-Vorgang damit bereits beendet, bei größeren Beträgen muss man einen PIN eingeben.

Das Besondere an der Lösung: "Der NFC-Chip beginnt erst mit dem iPhone zu kommunizieren, wenn die App geöffnet wird." Damit sei sichergestellt, dass nicht irrtümlich Beträge abgebucht werden können, wenn man mit dem Smartphone einem Terminal zu nahe komme, so Kubu. Die Kommunikation funktioniere allerdings auch im Flugmodus und ohne Netzempfang, so der Projektleiter.

Weitere Smartphones folgen
Der iCase sei derzeit für das iPhone 4 und iPhone 4S verfügbar. Später soll es auch Lösungen für andere Smartphones geben. Man habe sich noch nicht entschieden, auf welchem Weg die Lösung vertrieben werde - entweder als Gesamtpaket mit Jahresgebühr (ähnlich wie bei Kreditkarten), oder über andere Modelle, sagte Kubu im Gespräch.

Um die Smartphone-Lösung anbieten zu können, setzt die RBI auf Lizenzen von Visa Europa. Die RBI hat allerdings bereits Lösungen zum kontaktlosen Bezahlen im Einsatz, die auf dem PayPass von MasterCard beruhen. "Die Kreditkarten-Unternehmen stellen die Lizenzen zur Verfügung. V PAY von Visa ist das Gegenstück vom PayPass von MasterCard", erklärt Kubu.

Vorteile für Händler
Die RBI möchte die iPhone-Lösung nun ab 1. April in "einer größeren Stadt" Österreichs testen. Welche Stadt das sein wird, wurde nicht verraten. In naher Zukunft soll man dann an allen NFC-fähigen Terminals (wie z.B. auch in den Zielpunkt-Filialen, die in einigen Wiener Bezirken bereits mit Terminals ausgestattet worden sind) kontaktlos bezahlen können.

Die RBI erhofft sich, dass vor allem Händler, die in ihren Shops bisher nur Bargeld akzeptieren, auf die neuen Terminals setzen werden. "Bei dieser Zahlungsart gibt es nur äußerst geringe Transaktionsgebühren für den Händler", erklärt Kubu. So würden etwa Bäckerei-Ketten profitieren, wenn Kunden ihre 79 Cent fürs Frühstücksweckerl künftig ohne langfristige Kleingeld-Suche per iPhone zahlen könnten.

Vor allem für Kleinbeträge
CardMobile sei vor allem als eine Art "mobile Geldbörse für Kleinbeträge" gedacht und soll ähnlich wie Quick funktionieren, mit einem Unterschied: Die Beträge werden am "Point Of Sale", also direkt am Terminal im Geschäft, aufgebucht. Der Höchstbetrag, den man aufbuchen kann, ist 50 Euro. Über die App lassen sich zudem sämtliche Einkäufe, die man kontaktlos getätigt hat, auflisten und sind so genau nachvollziehbar. Kubu geht deshalb von einer höheren Akzeptanz als bei Quick aus.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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