© futurezone

Strom

Rasenmäher-Hersteller wettet auf Elektromobilität

Vom E-Fahrrad bis zum E-Auto gibt es bei Yoom alles, was für umweltbewussten Waren- und Personentransport notwendig ist. Die Firma Zimmer ist eigentlich Spezialist für Rasenmäher- und Schneeräum-Technologie, will ihr Know-how mit Yoom aber in Zukunft auch im Straßenverkehr anbringen.

Die E-Fahrräder, bei denen es sich ausschließlich um sogenannte Pedelecs - also den Fahrer lediglich unterstützende Modelle - handelt, produziert das Unternehmen teilweise selber, die übrigen Modelle und die Autos werden von anderen Firmen aus europäischen Nachbarländern und den USA produziert. Hier fungiert Yoom lediglich als Generalimporteur.

Wenig Luxus

Sämtliche Gefährte können an einer normalen 220-Volt-Haushaltssteckdose geladen werden. Service und Reperaturen übernimmt Yoom selber. Die futurezone konnte die beiden Golfkart-ähnlichen Autos Biro und Tomberlin testen. Beide Autos fühlen sich eigentlich nicht wie herkömmliche KFZ an. Die Fahreigenschaften sind sehr ähnlich. Die Beschleunigung ist, wie von E-Autos zu erwarten, sehr gut.

Der Wendekreis beider Autos ist zudem sehr eng, was in Kombination mit der geringen Größe - die Länge beträgt unter zwei Meter - ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Parkplatzsuche im städtischen Raum ist. Die Ausstattung der Fahrgastzellen ist bei beiden Fahrzeugen spartanisch. Der Biro verfügt im Gegensatz zum Tomberlin über eine geschlossene Passagierkabine mit Heizung. Deshalb ist er auch bei Regen und Schnee fahrbar, sofern die optionalen Winterreifen vorhanden sind. Die offene Kabine des Tomberlin beschränkt den Einsatz wohl auf die warmen Sommermonate.
Die fast geräuschlose Fortbewegung in den beiden Geräten ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Die Steuerung ist mit den zwei Pedalen aber genauso leicht, wie bei im Autodrom. Für den Stadtverkehr sind beide Fahrzeuge wohl sehr gut geeignet, auch wenn der Tomberlin mit seiner offenen Bauweise wohl eher ein Schönwertter-Auto bleiben wird.

Segway-Ersatz

Ebenfalls testen konnte die futurezone den Robstep. Dabei handelt es sich um einen Segway-Klon, der sich aber komplett zusammenklappen lässt. Gesteuert wird das Gerät mittels Gewichtsverlagerungen. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt rund 18 km/h. Bei Bedarf kann der Robstep zusammengeklappt und beispielsweise unter dem Arm imit in die Ubahn genommen werden. Die Kosten für das wendige Fortbewegungs,mittel belaufen sich auf 3.400 Euro. Der Akku des Robsteps lässt sich in drei Stunden aufladen und reicht für bis zu 25 Kilometer. Nutzer können mit dem Gefährt auf Gehsteigen fahren, mit Zusatzlicht darf auch die Straße genutzt werden.

Kunden in der Stadt

Die Firma Zimmer konzentriert sich auf das Thema urbane Elektromobilität. Dass der Elektroantrieb den Durchbruch - zumindest bei Autos - bislang nicht geschafft haben, ist für das Unternehmen nur zusätzliche Motivation. “Wir haben keine Langstreckenfahrzeuge im Angebot. Im städtischen Bereich wird E-Mobilität in den nächsten Jahren durchstarten und wir werden dabei sein”, so Shop-Manager Florian Brandstetter. Die bislang fehlende Infrastruktur soll bis dahin auch vorhanden sein. “Bis in eineinhalb Jahren werden Großstädte flächendeckend abgedeckt sein”, sagt Brandstetter.

Bereits jetzt verkaufen sich die an Segways erinnernden Robsteps, die Pedelecs und die verschiedenen Auto-Modelle gut. “Die E-Autos sind noch relativ neu und es gibt noch Ängste in der Bevölkerung, vor allem was das Aufladen angeht. Die Tendenz ist definitiv steigend. Wir verkaufen mittlerweile auch Geräte an Touristen, etwa aus den Arabischen Emiraten. Mit dem Geschäft sind wir bisher sehr zufrieden”, so Brandstetter. Im Bereich der Pedelecs setzt die Firma auf die angesprochenen selbstproduzierten Velos und massentaugliche Ware von anderen Anbietern im mittleren Preissegment. Die E-Räder kosten zwischen 1.500 und 5.500 Euro. Die Reichweite der Bikes bewegt sich im Bereich von 150 Kilometern.

Mini-Autos

Die Mischung aus ein und zweispurigen E-Fahrzeugen macht Yoom zu einem besonderen Anbieter. “Normalerweise gibt es entweder Autos oder Räder, wir haben beides”, so Brandstetter. Die Elektroautos kommen durchwegs nicht von bekannten Herstellern aus der Branche. Große Konzerne wie Toyota, VW und andere konzentrieren ihre Bemühungen in diesem Bereich nämlich eher auf Fahrzeuge, die ein herkömmliches Auto ersetzen können. Yoom führt Kleinst-Wägen für die Stadt, die von Golfkart-Größe bis zum Format “kleines Kompakt-Auto” reichen. “Wir schließen für die Zukunft nicht aus, auch Langstreckenfahrzeuge ins Sortiment aufzunehmen. Dann wäre auch eine Kooperation mit großen Marken möglich. Ein Logo werden sie bei uns aber nie vor dem Geschäft finden”, erklärt der Shop-Manager.

Die Kleinstautos kosten zwischen 9.000 und 25.000 Euro. Insgesamt sind drei Modelle in verschiedenen Ausführungen verfügbar. Die kleineren beiden erinnern an Golfkarts, dürfen aber mit roter Nummerntafel im Straßenverkehr gefahren werden und haben eine Reichweite von etwa 50 Kilometern. Das größere Modell, das einem herkömmlichen Kleinwagen gleicht, darf mit 80 km/h Spitze auch auf die Autobahn und schafft bis zu 150 Kilometer mit einer Akku-Ladung.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare