Das Display ist schön groß und übersichtlich.
Das Display ist schön groß und übersichtlich.
© Thomas Prenner

WiThings

Smarte Körperwaage überzeugt im Test

Mittlerweile gibt es einige Hersteller von technischen Gesundheitsprodukten, mit denen man beispielsweise seinen Blutdruck oder das Gewicht messen und die Daten in einem Web-Portal oder einer App abrufen kann. Withings bezeichnet sich selbst als „Erfinder, Entwickler und Produzent von gehobenen Online-Objekten". Das Produkt „the Smart Bodyscale", oder auch: „die smarte Körperwaage" mit WLAN-Funktion trifft auf die Beschreibung durchaus zu.

Bereits an der Verpackung merkt man, dass man es mit einem hochwertigem Produkt zu tun hat. Der weiße Karton wirkt „Apple-like": schlicht und stylisch. Nach dem Auspacken setzt man als erstes die vier mitgelieferten AAA-Batterien ein, bringt die vier Fußschoner an und schon kann man die Waage zum Abwiegen nutzen. Einen Einschalt-Knopf sucht man auf dem glänzenden Viereck mit abgerundeten Kanten vergeblich. Einfach drauf stellen, lautet die Devise.

Konfiguration
Um die Werte tatsächlich speichern zu können, muss man die Waage allerdings konfigurieren. Eine beigelegte Anleitung sucht man vergeblich, stattdessen wird auf eine Website von Withings verwiesen. Dort angekommen, muss man zu Beginn einen persönlichen Account anlegen. Dieser muss von Withings freigeschaltet werden. Dieser Prozess dauerte beim futurezone-Test lange – erst rund neun Stunden später traf die E-Mail ein, dass der Account angelegt sei und genutzt werden könne.

Die Verbindung der Waage mit dem WLAN funktionierte dagegen reibungslos. Zu diesem Zweck muss die Waage einmal mit einem USB-Kabel mit dem PC (Windows, Linux und Macintosh-Betriebssysteme werden unterstützt) verbunden werden. Über das Tool PairingWizard, das heruntergeladen werden muss, erfolgt die Einbindung der Waage.

Die gefundenen WLAN-Netze werden automatisch angezeigt, man kann das ausgewählte Netzwerk allerdings auch manuell eingeben. Danach wird man zur Passwort-Eingabe aufgefordert. Hier fällt negativ auf, dass das Passwort des WLAN-Netzwerkes bei der Verbindung im Klartext angezeigt wird. Ist die Waage mit dem WLAN verbunden, werden die Daten automatisch in den persönlichen Account übertragen, wenn man sich nach der Konfiguration auf die Waage stellt.

Persönlicher Account
Die Daten findet man im persönlichen Withings-Konto wieder und werden im „MyWithings"-Bereich angezeigt. Dies funktioniert sowohl über eine Version im Webbrowser als auch über eine iPhone- oder Android-App namens Withings, die man sich kostenlos runterladen kann. Die Oberfläche im Webbrowser sieht aufgeräumt und übersichtlich aus.

Im „MyWithings"-Bereich lassen sich auch mehrere Nutzer anlegen – dazu ist es erforderlich, das Körpergewicht, die Größe und das Geschlecht sowie das Alter einzugeben. Dann zeigt die Waage nämlich nicht nur das Gewicht, sondern auch BMI und über eine Impendanzmessung den Körperfettanteil an. Ist während der Messung gerade keine WLAN-Verbindung vorhanden, so speichert die Waage bis zu 16 Messungen, die bei einer späteren Verbindung gesendet werden. Die Waage erkannte die unterschiedlichen Nutzer im Test problemlos über ihr Gewicht.

Teilen und Verbinden
Im „MyWithings"-Bereich lässt sich auch das Zielgewicht eingeben. Somit ist die Waage auch für Personen, die gezielt abnehmen wollen, gut geeignet. Über eine grafische Oberfläche lässt sich sowohl in der App als auch in der Weboberfläche genau (in einer Tages-, Wochen-, oder Jahresansicht) beobachten, ob und wann man zu- oder abgenommen hat. Bei einem konsequenten Diät-Programm lässt sich somit auch der Fortschritt genau dokumentieren. Dieser Fortschritt kann auch mit Ärzten oder Ernährungsberatern geteilt und analysiert werden, denn die Daten sind relativ einfach exportierbar.

Über den Button „Teilen" lassen sich die Daten dem Arzt übermitteln (z.B. auch per E-Mail), oder relativ einfach über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter verbreiten. Wenn man in einer Selbsthilfe-Gruppe ist, oder seine Freunde bei der Diät mental unterstützen wollen, kann dies durchaus sinnvoll sein. Keiner wird gezwungen, diese Funktion tatsächlich nutzen zu müssen.

Die digitale Waage ist jedoch nicht nur für Menschen, die abnehmen wollen, geeignet. Auch Läufer und Sportbegeisterte können einen Nutzen daraus ziehen, denn die Software kann sich auch mit der beliebten App „Runtastic" verbinden. Weitere Gesundheits-Apps wie „iChange" oder „Calories3" stehen zur Auswahl. Das Verbinden der Apps mit dem eigenen Withings-Konto ist leicht gemacht: Man braucht lediglich seinen Nutzernamen und sein Passwort eingeben.

Fazit: Empfehlenswert
Die digitale Waage von Withings (um 159 Euro bei Conrad erhätlich) ist nach einem kurzen, einfachen Installationsprozess, der auch von weniger technisch versierten Menschen zu bewältigen ist, gut geeignet, um sein eigenes Gewicht (und das aller Familienmitglieder) digital zu erfassen und zu speichern. Die Handhabung ist einfach und das Gerät macht sich auch optisch gut im Badezimmer. Für Diätwillige und Sportbegeisterte bietet die Waage über die Verbindung mit Zusatz-Apps großes Potential, seine Werte mit Freude in Detailtreue zu verfolgen.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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Barbara Wimmer

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