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PS Vita

Spieletest: Resistance Burning Skies

Die Spiele der Shooter-Reihe Resistance waren bisher nur auf der PS3 zuhause. Zwar gab es mit Resistance: Retribution einen Ableger für die PSP, dieses Spiel war aber ein Third-Person-Shooter und kein First-Person-Shooter, wie der Rest der Serie. Mit Resistance: Burning Skies gibt es nun einen echten First-Person-Shooter zum Mitnehmen.

Story
Die Geschichte spielt zwischen Teil 1 und Teil 2 der Resistance-Serie. Europa ist bereits von den Aliens besetzt, in den USA startet die Invasion gerade. Der Spieler übernimmt die Rolle des Feuerwehrmanns Tom Reilly, der bei der Invasion in New York von seiner Frau und Tochter getrennt wird, diese sucht und auf dem Weg zahlreiche Aliens bekämpft.

Die Handlung ist banal und nebensächlich, Ein- oder Mitfühlen mit Tom oder anderen Charakteren gibt es deshalb nicht. Die wenigen Sätze, die er und die anderen sprechen, sind durch das schlechte Voice-Acting in der deutschen Version kaum ernst zu nehmen.

Achtung Spoiler: Wer die vorhersehbare Story unvoreingenommen erleben will, sollte erst beim nächsten Absatz weiter lesen. Den skurrilen Höhepunkt der Gefühlsirrelevanz bildet das Wiedersehen mit Toms entführter Frau in der Alienzentrale. Die halb-verwandelte Gattin verlangt kniend nach dem Gandenschuss. Der wird ihr gegeben, wenn mit dem Finger auf den Kopf der Frau getippt wird, auf dem das „Hier antippen"-Fingersymbol aufleuchtet. Auf die selbe Art werden im Spiel Türen geöffnet und Gegenstände aufgehoben, der Gnadenschuss der Lebensgefährtin hat also in etwa denselben Stellenwert wie das Drehen eines Türknaufs.

Steuerung
Die Steuerung ist durchaus gelungen. Mit den zwei Analogsticks steuert es sich so einfach wie in einem PS3-Shooter. Die fehlenden L2- und R2-Tasten werden durch Eingaben über den Touchscreen gelöst. Um den Sekundärfeuermodus des Sturmgewehrs zu aktivieren, wird etwa der Finger auf dem Touchscreen gelassen. Das Spiel wird verlangsamt und man kann durch das Ziehen des Fadenkreuz bestimmen, wohin die Granate fliegt. Andere Sekundärfeuermodi werden durch das Streichen mit dem Finger nach unten oder mit einer Pinch-to-Zoom-ähnlichen Geste, die etwa ein Schutzschild aufbaut, ausgelöst.

Die Waffen entsprechen dem üblichen Resistance-Arsenal. Jede Waffe kann mitgenommen und über ein Auswahl-Menü angewählt werden. Durch leuchtende Würfel, die in den Levels verstreut sind, kann jede Waffe mit zwei von sechs Upgrades verbessert werden. Man wird zum Waffenwechsel gezwungen, da meistens nicht genug Munition gefunden wird, um eine Waffe das ganze Level hindurch zu verwenden.

Auch der obligatorische Nahkampfangriff darf nicht fehlen – im Falle des Feuerwehrmanns Tom mit einer Feuerwehraxt. Der Angriff wird durch das Tippen auf das entsprechende Icon im Touchscreen ausgeführt.

Deckung
Auch ein Deckungssystem ist vorhanden. Geht man nahe an die Kante einer Wand oder duckt sich hinter einen Vorsprung, ist man automatisch in Deckung und gegen Feindfeuer geschützt. Ab und zu werfen die Gegner eine Granate und selten versuchen sie auch um die Deckung herumzulaufen. Die meisten verharren aber in ihren eigenen Deckungen oder, falls flugfähig, fliegen ständig dieselbe Route ab.

Die Level sind geradlinig, alternative Wege gibt es nicht. Die größte Abwechslung sind explodierende Fässer, auf die man schießen kann, um Gegner zu eliminieren. Die Levels sind meist in eintönigen Farben gehalten, Grafik und Animationen sind aber durchaus in Ordnung. Vom Soundtrack bekommt man nicht wirklich viel mit, meistens hört man nur die eigenen Schritte, deren Lautstärke vermuten lassen, dass Tom Stöckelschuhe trägt.

Der Schwierigkeitsgrad ist gemäßigt. Bis auf den finalen Boss und ein paar versehentliche Ableben beim Laufen in eine Granate, sollte man relativ einfach durchkommen. Die Spielzeit des Einzelspielermodus liegt bei gut fünf Stunden. Der Multiplayer-Modus hat drei Modi (Deathmatch, Team Deathmatch, Überleben) für bis zu acht Spieler, ist aber nicht besonders spannend.

Fazit
Burning Skies ist kein schlechtes Spiel aber weit entfernt von einem Must-Have. Nach dem ersten Durchspielen gibt es, außer dem Mangel an anderen First-Person-Shootern für die PS Vita, keinen Grund es noch mal durchzuspielen, weil man schon alles gesehen hat. Vielleicht ist die Resistance-Serie auch einfach nur schlechtes Ausgangsmaterial: Reduziert man einen bereits eher mittelmäßigen Shooter auf Portable-Niveau, kann dabei kein Spitzentitel rauskommen.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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