Huawei: Keine offizielle Ankündigung, Update für Ascend P1 und Ascend D Quad wahrscheinlich.
Huawei: Keine offizielle Ankündigung, Update für Ascend P1 und Ascend D Quad wahrscheinlich.
© Thomas Prenner

Smartphones

Strahlendes aus China: Huawei Ascend P1 im Test

Erstmals wurde das Ascend P1 zu Beginn des Jahres auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt. Mit dem Ascend P1 S wurde parallel dazu eine geringfügig (um 0,9 mm) dünnere Variante vorgestellt, die abgesehen davon aber baugleich ist. Einzig der Akku ist beim P1 S eine Spur kleiner ausgefallen. Während derzeit noch unklar ist, ob und wann das (damalig) dünnste Smartphone der Welt auf den Markt kommt - Huawei spricht vom dritten Quartal 2012 - ist das P1 bereits ab August in Österreich erhältlich.

Gehäuse und Verarbeitung
Die Abmessungen des P1 sind mit 127,4 x 64,8 x 7,7 mm immer noch sehr dünn ausgefallen. Dabei setzt Huawei auf einen Unibody, der Einschub für die SIM-Karte befindet sich am oberen Rand, die microSD-Karte wird an der rechten Seite eingesetzt. Die Rückseite ist nicht völlig eben, so ist eine deutlich wahrnehmbare Ausbuchtung für die Kamera samt LED-Blitz vorhanden. Außerdem wird das Smartphone zur Unterseite hin dicker.

Bei den Bedienelementen gibt sich Huawei konventionell: Neben dem Power-Knopf und den Lautstärketasten befinden sich unterhalb des Displays noch die drei Android-typischen Soft-Touch-Buttons für Menü, Home und Zurück.

Das P1 wiegt 110 Gramm und liegt durch die Form überraschend gut und sicher in der Hand. Dabei lässt es sich durch seine Größe auch mit einer Hand problemlos bedienen.

Die Verarbeitung macht trotz Unibody einen eher unterdurchschnittlichen Eindruck. Das Gehäuse knarrt teilweise recht deutlich, auch die physischen Knöpfe sitzen locker im Handy, was sich beim Schütteln des Telefons auch akustisch bemerkbar macht. Die Ausbuchtung der Kamera macht in der Praxis auch einen wenig eleganten Eindruck, so sind die Kanten zu scharf ausgefallen und man läuft Gefahr, sehr einfach irgendwo hängenzubleiben.

Display
Das Super-AMOLED-Display des P1 fällt im Test durchwegs positiv auf. Bei einer Diagonale von 4,3 Zoll mit einer Auflösung von 960 x 540 ergibt sich eine Pixeldichte von 256ppi. Das ist zwar nicht ganz so hoch wie bei der derzeitigen Android-Spitzenklasse (Samsung Galaxy S III: 306ppi, HTC One X: 312 ppi), was aber nur im direkten Vergleich wahrnehmbar ist.

In Sachen Helligkeit und Kontrast hält das P1 locker mit High-End-Smartphones mit und übertrumpft sie teilweise sogar. Im direkten Vergleich mit dem Samsung Galaxy S III präsentiert sich das P1 deutlich heller, wodurch auch die Lesbarkeit im Freien profitiert. Einen Quantensprung darf man sich aber auch von Huawei hier nicht erwarten.

Das Innenleben und die Leistung
In Sachen Hardware siedelt sich das P1 in der aktuellen Android-Mittelklasse an. Als CPU ist ein ARM Cortex-A9 Zweikernprozessor mit einer Taktrate von 1,5 GHz verbaut. Dazu ist ein GB RAM vorhanden. Telefonspeicher sind standardmäßig vier GB vorhanden, im Werkszustand sind für den Nutzer 2,3 GB verfügbar.

Da es speichermäßig so doch recht schnell eng werden könnte, lässt sich das P1 mit microSD-Karten bis zu 32 GB ausstatten. Mit der Außenwelt kommuniziert das P1 über WLAN (b/g/n) oder Bluetooth in der Version 3.0.

Die Leistung in der Praxis hält das, was die Hardware verspricht. Bei den Benchmarks ordnet sich das P1 in der Gegend von Googles Galaxy Nexus ein. Mit dem Quadrant-Benchmark kommt das P1 auf 2867 Punkte, AnTuTu misst 5565, der Browsermark von Rightware kommt auf 101.013 Punkte.

Da Huawei für einen Großteil der Netzanbieter-Ausstattung verantwortlich ist, rühmt sich der Konzern damit, mit seinen Smartphones eine einzigartig gute Sprachqualität bieten zu können. Im Test machte die Sprachqualität mit dem P1 einen guten Eindruck, viel besser als andere Smartphones war sie jedoch nicht.

Die Kameras
Die Hauptkamera an der Rückseite des P1 fotografiert mit maximal acht Megapixel und macht Videos in Full-HD mit 30fps. Die Frontkamera schafft bis zu 1,3 Megapixel. Die Qualität stellte sich im Test als überraschend gut heraus, selbst unter schlechten Lichtverhältnissen lieferte das P1 durchwegs brauchbare Ergebnisse ab.

Neben Standardfunktionen wie GPS-Tagging und Gesichtserkennung verfügt das P1 über einen Serienbildmodus, der bis zu zehn Bilder in schnellen Abständen schießt. Auch eine HDR-Funktion ist integriert, in der Praxis ist jene aber weniger brauchbar.

Was negativ aufgefallen ist, ist das überdurchschnittlich laute Auslöse- und Autofokusgeräusch. Letztes macht sich - auch, wenn das Handy eigentlich auf lautlos gestellt ist - bei jedem Fokussiervorgang bemerkbar und klingt in etwa so, als würde man mit Fingernägel über eine Schultafel kratzen. Etwas weniger penetrant, aber dennoch störend ist das künstliche Verschlussgeräusch beim Auslösen.

Die Software
Huawei liefert das P1 standardmäßig mit Android Ice Cream Sandwich in der Version 4.0.3 aus und lässt es weitestgehend unberührt. Neben dem Standard-Launcher ist noch Huaweis 3D-Launcher vorinstalliert, der funktionell aber eher Nachteile bringt, so lassen sich etwa auf den Homescreens standardmäßig keine Ordner anlegen. Der 3D-Launcher läuft im Gegensatz zur Stock-Variante außerdem nicht völlig flüssig.

Die einzigen Anpassungen an das Stock-ROM sind noch ein paar Apps, die Huawei mitliefert. Darunter findet sich etwa der Huawei Security Guard, welcher Dateiverschlüsselung, einen Passwort-Safe, sowie einen Anruf- und SMS-Blocker enthält. Auch das Jetski-Spiel Riptide GP, sowie eine Handvoll Homescreen-Widges sind vorinstalliert.

Mit dem Stock-Launcher lässt sich Android durchwegs flüssig bedienen, Hänger oder ähnliches treten nicht auf. Die Leistung würde theoretisch auch ausreichen, um aktuelle 3D-Spiele wie GTA 3 oder Max Payne auf dem P1 zu spielen, laut dem Play Store sind diese Apps jedoch inkompatibel und lassen sich auf offiziellem Weg nicht installieren. Inoffiziell nachinstalliert läuft etwa GTA 3 ohne Probleme völlig flüssig.

Fazit: Ordentliche Leistung in einer unwürdigen Verpackung
In Sachen Ausstattung lässt sich dem Huawei P1 nichts Schlechtes nachsagen. Sowohl die Rechenleistung als auch die Displaydarstellung und nicht zuletzt die Kameraleistung überraschen positiv. Nicht optimal ist der Speicherplatz, vier GB sind einfach deutlich zu wenig. Um den Kauf einer microSD-Karte wird man als Kunde nur schwer herumkommen.

Auch die Verarbeitung hätte gewissenhafter ausfallen können. Wenn schon auf ein Unibody-Gehäuse gesetzt wird, hätte Huawei auch gleich mehr Wert darauf legen sollen, um zumindest das übermäßige Klappern der Tasten zu vermeiden.

Ob das P1 einen Kauf wert ist, wird vor allem der finale Verkaufspreis entscheiden. Laut Informationen von Huawei soll die UVP zwischen 400 und 420 Euro liegen. Um wie viel man das Gerät schlussendlich wirklich bekommt, hängt davon ab, wie der Markt reagiert. Sollte sich der Preis zwischen 350 und 400 Euro einpendeln, könnte das P1 auf dem Mittelklasse-Sektor eine durchaus interessante Alternative werden.

Alternative
Das etwas ältere Galaxy Nexus von Samsung ist derzeit bereits um etwa 350 Euro erhältlich und bietet eine sehr ähnliche Leistung. Das Display ist dabei zwar besser aufgelöst, ist aber weit nicht so hell und klar wie das des Huawei P1. Auch die Kameraleistung des Galaxy Nexus kann nicht mithalten.

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Modell:
Huawei Ascend P1
Display:
4,3 Zoll Super-AMOLED-Display, 960 x 540 Pixel
Prozessor:
1,5 GHz Dual Core (ARM Cortex A9)
RAM:
1 GB
Speicher:
4GB intern (2,3 GB für den User verfügbar), microSD (bis zu 32 GB)
Betriebssystem:
Android 4.0.3 
Anschlüsse/Extras:
Micro-USB, 3,5mm Klinke, WLAN (b/g/n), Bluetooth 3.0, DLNA-Support, Benachrichtigungs-LED
Kamera:
8MP Rückseite, 1,3 MP Vorderseite
Videos:
Aufnahme in 1080p, 30fps (Rückseite)
Maße:
127,4 x 64,8 x 7,7 mm, 110 Gramm
Preis:
Noch nicht fix, laut Huawei zwischen 400 - 420 Euro. Ab Mitte August verfügbar.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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