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Test

Tablet und Telefon: Galaxy Tab 7.7 im Test

Kaum auf dem Markt hat das Galaxy Tab 7.7 schon eine turbulente Vergangenheit hinter sich. Kurz nachdem es bei der Technik-Messe IFA in Berlin im August 2011 vorgestellt wurde, verschwand es auch schon wieder von den Messeständen. Grund war eine Gerichtsentscheidung, die Apple erwirkt hatte, wonach Verkauf und Vermarktung des Tablets in Deutschland untersagt wurden. Diese Entscheidung gilt bis heute, weswegen das Tablet in Deutschland nach wie vor nur über den Importweg erhältlich ist. In Österreich darf das Galaxy Tab 7.7 hingegen frei verkauft werden.

Der erste Eindruck
Das Tablet macht einen vielversprechenden ersten Eindruck. Die Rückseite erinnert an jene von Samsungs Zehn-Zöllern. So ist der mittlere Abschnitt aus gebürsteten Aluminium, an der oberen und unteren Seite ist die Abdeckung aus Plastik, damit die integrierten Funkschnittstellen auch ausreichend Empfang haben. Bei den Anschlüssen bietet das Galaxy Tab 7.7 Gewohntes. Auflade- bzw. Datenkabel werden über Samsungs bekannten proprietären Stecker angeschlossen, der bei sämtlichen Android-Tablets der Koreaner zum Einsatz kommt. Daneben gibt es noch einen Kopfhöreranschluss. Zusätzlich sind noch zwei Einschübe für jeweils eine SIM-, sowie für eine MicroSD-Karte vorhanden.

Trotz der Größe kann man das Galaxy Tab 7.7 auch wie ein gewöhnliches Smartphone nutzen. Dazu ist ein Lautsprecher an der oberen Seite verbaut, an der Unterseite findet sich ein Mikrofon. Somit kann das Tablet, ganz wie ein Smartphone, an das Ohr gehalten werden.

Mit einer Dicke von knapp acht Millimeter fällt das Tablet elegant schlank aus, das Gewicht von 340 Gramm fällt im Alltag nicht unangenehm auf und ist gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt. Die Verarbeitung macht einen guten und stabilen Eindruck. Es lässt sich keine merkbar schwache oder unsauber verarbeitete Stelle finden.

Das Innenleben und der Akku
Im Inneren arbeitet eine Dual-Core-CPU mit 1,4GHz, dazu sind ein GB RAM verbaut. Das Galaxy Tab 7.7 kommt in drei verschiedenen Speichergrößen mit 16, 32, und 64 GB.

Die rückseitige Kamera hat eine maximal Auflösung von drei Megapixel, die Front-Kamera verfügt über zwei Megapixel. An der Rückseite ist zusätzlich ein LED-Blitz vorhanden, Videos werden maximal in 720p gemacht.

Als maximale Akkulaufzeit bei Videoplayback gibt Samsung zehn Stunden an. Im Test waren mit eingeschaltetem WLAN und 720p-MKV-Datei etwa acht Stunden möglich. Die maximale Standby-Zeit (mit eingeschaltetem 3G) beträgt laut Samsung bis zu 1200 Stunden.

Das Display
Eines der Kern-Features des Galaxy Tab 7.7 ist das Super-AMOLED-Plus-Display. Die knapp acht Zoll arbeiten mit einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel, genauso wie beim größeren Galaxy Tab 10.1. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 197 Pixel per Inch (ppi). Zum Vergleich: das erste Galaxy Tab mit sieben Zoll hatte noch eine Pixeldichte von rund 171 ppi, das Galaxy Tab 10.1 149.

Mit Smartphones oder dem aktuellsten iPad kann das Galaxy Tab 7.7 zumindest am Papier nicht mithalten. Apples Tablet der dritten Generation kommt auf 264 ppi, Samsungs SmartphoneGalaxy Nexus kommt auf etwa 315 ppi.

Im Vergleich zu älteren Android-Tablets fällt der Unterschied aufgrund der Displaytechnologie natürlich sofort auf. Im direkten Vergleich wirken Schriften auf dem neuen Tab weniger kantig und schärfer. Auch die Kontraste sind wesentlich intensiver.

An die Auflösung des aktuellen iPad oder aktueller Smartphones kommt das neue Tablet trotzdem nicht heran, was auch mit freiem Auge festzustellen ist. Beeindruckend ist das Bild dennoch, besonders beim Konsum von HD-Videos. Was im direkten Vergleich in Sachen Farbdarstellung zusätzlich sofort auffällt, ist der leichte Grünstich, den das AMOLED-Display aufweist.

Die Software: Honeycomb mit Telefon
Bei der Software setzt Samsung noch nicht auf die neueste Android-Version Ice Cream Sandwich, sondern bleibt noch bei dem Vorgänger Honeycomb. Dazu gibt es die bekannten Samsung-Tools Social Hub, Game Hub und Readers Hub. Zusätzlich ist noch eine Telefon-Funktion integriert, die Honeycomb in der Regel nicht aufweist.

Die Hardware reicht locker aus, um Honeycomb flüssig zu bedienen. Einen spürbaren Leistungszuwachs kann man noch mit dem Update auf Ice Cream Sandwich erwarten, das in Kürze ausgeliefert werden soll. HD-Videos in 720p und 1080p (MKVs) spielt das Galaxy Tab bereits jetzt ruckelfrei ab.

Fazit
Das Galaxy Tab 7.7 bietet genau das, was es verspricht und schwächelt dabei kaum. Das Super-AMOLED-Display liefert ein leuchtendes, sattes und kontrastreiches Bild. Das Betrachten von HD-Videos macht damit definitiv mehr Spaß, als auf einem konventionellen Tablet. Die Honyecomb-Bedienung läuft bereits sehr flüssig, mit Ice Cream Sandwich dürfte sich dieser Umstand noch weiter verbessern. Etwas karg zeigt sich Samsung abermals bei den Anschlüssen, eine Micro-USB oder HDMI-Schnittstelle wäre wünschenswert.

Die Telefonfunktion sieht nicht nur kurios aus, sondern kann in gewissen Situationen auch praktisch sein, da man das Tab auch dann schnell zum Telefonieren verwenden kann, wenn man keine Freispreicheinrichtung bei der Hand hat.

Das Galaxy Tab 7.7 ist vertragsfrei um 599 Euro (16 GB, UVP) und 699 Euro (32 GB, UVP) erhältlich. Vertraglich gestützt ist das Tab um 0 Euro bei Drei im Tarif 3Data Entertainment Flat oder 3Superphone XL erhältlich.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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