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Gesundheit

TargetScale: iPhone-Waage versagt im Test

Mit der Körperanalyse-Waage TargetScale von Medisana (ab 149,90 Euro bei T-Mobile) lässt sich das Gewicht messen, der Body Mass Index (BMI) berechnen und der Anteil an Körperfett und -wasser, sowie die Knochen- und Muskelmasse feststellen. Zudem lässt sich damit ein Balancetest durchführen, der zeigt, ob man beide Füße gleich belastet.

Die Bedienung der Waage ist allerdings trotz ausführlicher Bedienungsanleitung etwas kompliziert. Während das Einlegen der vier mitgelieferten AA-Batterien problemlos ist, muss man die Waage vor der Benutzung ordentlich einrichten, wenn man neben dem Körpergewicht auch noch andere Messergebnisse angezeigt bekommen will. Dazu muss man zu Beginn einen geeigneten Standort finden, denn sobald man die Waage verrückt, muss sie neu kalibriert werden.

Nutzerprofile anlegen
Bevor man mit den Messungen anfangen kann, muss man die Nutzerprofile der Personen, die die Waage benutzen, einrichten. Es können Profile von bis zu vier Personen angelegt werden, von denen jeder einen eigenen Avatar (Blume, Schmettering, Wolke, Sonne) bekommt. Zum Menü der Dateneingabe kommt man, wenn man auf der Waage den OK-Knopf drückt und sich im Anschluss mit den Plus/Minus-Symbolen durch das Menü navigiert. Ein Profil ist erst dann erfolgreich eingerichtet, wenn man alle Angaben getätigt hat.

Diese Eingaben durchschaut man großteils allerdings nur, wenn man daneben die Bedienungsanleitung aufgeschlagen hat. So erfährt man durch ein Symbol, ob man ein Zielgewicht eingeben möchte (wenn man etwa vorhat, sein Gewicht zu reduzieren), oder nicht. Während man dies in der Gebrauchsanleitung nachliest, hat sich die Waage allerdings in der Zwischenzeit automatisch ausgeschaltet. Danach muss man alle Schritte noch einmal wiederholen. Wenn man es dann zu einer Eingabe geschafft hat wird einem diese nur für kurze zwei Sekunden angezeigt - zu kurz, wenn man diese Schritte zum ersten Mal durchführt.

Ohne Socken draufstellen
In Folge muss man mit den Plus/Minus-Tasten seine Körpergröße eingeben und mit der OK-Taste bestätigen. Es folgt das Alter und das Geschlecht. Zum Abschluss wird man von der Waage gefragt, ob man Athlet sei oder nicht. Erst dann ist die Einrichtung der Waage abgeschlossen.

Dafür sieht man dann im Anschluss sämtliche Messergebnisse - allerdings nur, wenn man sich mit bloßen Füßen ohne Socken auf die Waage stellt. (Die Waage verwendet eine Bioelektrische Impedanz Analyse). Zudem werden die Werte zunächst nur direkt auf der Waage angezeigt. Nachdem sich die Waage aber bereits nach fünf Sekunden automatisch ausschaltet, ist es in dieser Zeit gar nicht möglich, sämtliche Werte rechtzeitig abzulesen. Die blauen Kreise, die sich rund um die Füße bewegen, lenken zusätzlich ab. Diese sollen eigentlich darauf hinweisen, dass man sein Zielgericht unter- oder überschritten hat.

Verbindung zum iPhone mittels Bluetooth
Hier kommt der Einsatz des iPhones, iPod touchs oder iPads ins Spiel. Die Apple-Geräte lassen sich mittels Bluetooth mit der Waage verbinden und die Werte in der VitaDock-App von Medisana speichern. Unter Einstellungen - Allgemein - Bluetooth lässt sich die TargetScale als Gerät hinzufügen und verbinden.

Doch auch hier kommt es der Waage nicht gerade zugute, dass sie sich nach wenigen Sekunden wieder ausschaltet, wenn sie nicht bedient wird. Es müssen oft mehrere Versuche unternommen werden, bevor sich das Gerät tatsächlich mit dem iPhone verbindet. Außerdem dürfen keine anderen Bluetooth-Geräte gleichzeitig in Betrieb sein, sonst kann die Waage gar nicht verbunden werden.

Das Verbinden mit Bluetooth wird so rasch zur Spielerei, die unnötig aufhält. Das nächste Problem ist, dass man sein iPhone, iPad oder iPod relativ rasch weglegen muss, damit man es nicht mit wiegt, wenn man sich auf die Waage stellt. Die Ergebnisse werden einem dann mit Symbolen und Abkürzungen direkt in der VitaDock-App angezeigt.

Darstellung der Messergebnisse
Das Gewicht wird groß und übersichtlich angezeigt, auch der Trend - ob man zugelegt oder abgenommen hat - ist direkt unter der Gewichtsanzeige abzulesen. Der Body Mass Index (BMI) wird in einer zweiten, kleineren Blase angezeigt - auch noch groß genug, um ihn sofort zu erkennen.

Die Anzeige der restlichen Werte fällt allerdings recht klein aus und die Symbole müssen erst entschlüsselt werden. Der Anteil an Körperfett wird in Prozent angegeben, die Knochenmasse in Kilogramm, der Wasseranteil und die Muskelmasse wieder in Prozent. Das Messergebnis wich im futurezone-Test jeweils nur minimal von herkömmlichen Waagen ab, das heißt, die Messgenauigkeit des Körpergewichts ist nach erfolgter Kalibrierung der Waage gegeben. Die sonstigen Funktionen konnten für den Test nicht mit anderen Geräten verglichen werden.

Fazit: Nicht empfehlenswert
Fazit: Auch wenn die kreisrunde Waage mit netten Features, wie den blauen Lichtringen, die die aktuelle Differenz zum Zielgewicht visualisieren, oder einem Aktiv-Matrix-Display punkten möchte, ist sie im Praxistest durchgefallen. Die Verbindung mit Bluetooth erwies sich als schwierig, weil sich die Waage zu schnell abgeschaltet hat. Auch die gleichzeitige Bedienung des Startknopfes der App, ohne dass man das Gerät selbst in der Hand halten darf und man gleichzeitig gerade und mit gleichmäßiger Gewichtsverteilung auf der Waage stehen soll, erwies sich in der Praxis als schwierig.

Möglicherweise ist die Waage für Athleten ein guter Begleiter bei ihren Trainings, so lässt sich damit zielgenau die Körperanalyse-Werte vor und nach dem Essen oder Trainieren messen. Auch zum Abnehmen bei Übergewicht könnte die Waage ihren Beitrag leisten. Doch im Gegensatz zu den anderen Gesundheitsprodukten von Medisana, etwa dem iPhone-Fiebermesser ThermoDock oder dem Blutdruckmessmodul CardioDock, ist die iPhone-Verbindung mit der TargetScale nicht unbedingt ein großer Pluspunkt.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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