Teufel Rockster im Test: Ruhestörung garantiert
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Er sieht nicht nur so aus wie ein Club-Lautsprecher, er soll auch genauso laut sein. Im Sommer 2015 stellte der Audiogerätehersteller Teufel den Rockster vor, ein mobiles Soundsystem mit Bluetooth, 450-Watt-Verstärker, 115 Dezibel Maximalpegel, integriertem Zwei-Kanal-Mischpult und integriertem Akku. Die ersten 666 Stück des Rockster wurden mit einer inkludierten Rechtsschutzversicherung ausgeliefert, die die Kosten eines Rechtsstreits im Falle einer Ruhestörungsklage übernehmen sollte. Die futurezone hat die teuflische Outdoor-Anlage getestet.
Anschlussvielfalt
Auf seinen vier Rollen ist der Teufel Rockster mit Ausmaßen von 86 Zentimeter Höhe, 58 Zentimeter Breite und 48 Zentimeter Tiefe ein richtig großes Gerät. Mit 31,5 Kilogramm Gewicht ist er auch ein recht schwerer Bluetooth-Lautsprecher. Neben der gleich zweifach ausgelegten Bluetooth-Funkverbindung zu Audioquellen bietet er zahlreiche weitere Ein- und Ausgänge. Unter anderem können diverse Audioplayer, Musikinstrumente oder Mikrofone über Klinke, Cinch oder XLR angeschlossen werden. Für Instrumente ist ein regelbarer Halleffekt an Bord.
Zwei Rockster lassen sich via XLR-Kabel zu einem Stereolautsprecher-Paar koppeln. Das DJ-ing am Mischpult wird durch einen Kopfhörerausgang komplettiert. Die Energie für den 450-Watt-Verstärker kommt entweder aus dem Netz, aus dem integrierten Akku (bei Maximalpegel mindestens für zwei Stunden, im Normbetrieb rund sechs Stunden) oder aus einer Autobatterie. Letztere kann mittels Adapter an den Rockster angeschlossen werden.
Outdoor-Party
Die Outdoor-Partytauglichkeit beweist der Rockster nicht nur durch die Autobatterie-Affiinität, sondern auch durch die clevere Anordnung der Rollen. Dazwischen passt nämlich genau eine Bierkiste rein, um den Rockster erhöht zu positionieren oder vor Versinken in weichem Untergrund zu bewahren.
Das Mischpult an der Geräte-Oberseite ist durch einen Plastikdeckel mit Magnetverschluss geschützt. Als Zubehör kann ein Flaschenöffner an der Seite des Soundsystems montiert werden. Das Gehäuse ist zudem äußerst robust und mit zwei metallischen Tragegriffen versehen.
Durchdringender Bass
Bei der Klangqualität punktet der Rockster ebenso. Der Lautsprecher liefert bei verschiedensten Musikstilen und unterschiedlichen Lautstärken saubere Ergebnisse im vollen Frequenzbereich zwischen 45 und 20.000 Hertz. An den Klang von Hi-Fi-Anlagen kommt der Rockster nicht heran, aber darum geht es beim Rockster nicht.
Was der Rockster am besten kann, ist Parties beschallen. Die futurezone konnte sich im eigenen Haus von der durchdringenden Kraft des Geräts überzeugen. Als das Teil erstmals in einem Konferenzraum im fünften Stock unseres Gebäudes voll aufgedreht wurde, erreichte die Redaktion sofort ein erstaunter Anruf aus dem Kurier-Newsroom zwei Stockwerke darunter. Nach der Klärung der Frage, was zum Teufel (wie passend) da los sei, hieß es: "Wenn ihr das Ding nicht mehr braucht, könnt ihr es gerne uns geben."
Auf der Terrasse aufgestellt, kamen bald Beschwerden aus dem ganzen Haus. Also ab damit in die Tiefgarage. Diese Location erwies sich als der geeignete Ort für eine spontane Garagenparty. Der eingebaute Akku und die leichte Transportierbarkeit auf Rollen erwies sich an allen Einsatzorten als äußerst praktisch.
Beschwerderisiko
Die Erfahrungen zeigen das wahrscheinlich größte Problem auf, dass man mit dem Rockster haben kann: Streits mit Anrainern. Steht einem kein Keller, keine Tiefgarage oder keine Open-Air-Location in abgeschiedener Lage zur Verfügung, so ist es wirklich schwierig, die Fähigkeiten des Rockster voll auszunutzen. Nicht zu Unrecht inkludierte Hersteller Teufel Rechtsschutzversicherungen bei den ersten ausgelieferten Modellen des Soundsystems.
Wartezeit
Der ganze Spaß kostet 999,99 Euro. Der Rockster kann aber nicht einfach so gekauft werden, dazu ist er bereits jetzt zu beliebt. Auf der Teufel-Webseite kann man das Gerät vorbestellen. Die Lieferzeit beträgt laut Teufel eine Woche.
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