TomTom Adventurer im Test: Laufen, Skifahren, Musik hören
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TomTom hat eine ganze Reihe von Fitnesstrackern im Programm. Einer davon ist der TomTom Adventurer. Er bietet Aktivitäts-Tracking bei einer ganzen Reihe unterschiedlicher Sportarten, dazu GPS-Ortung und Herzfrequenzmessung. Außerdem sind 3 GB Speicherplatz verfügbar, die mit eigener Musik gefüllt werden können, um sie beim Sporteln per Bluetooth auf geeignete Kopfhörer zu übertragen. Ich habe die TomTom Adventurer beim Laufen, Fußballspielen, Skifahren und Wandern getestet.
Ausstattung
Die TomTom Adventurer besteht aus einem geschwungenen Plastikgehäuse mit darüberliegendem Gummi-Armband. Diese beiden Teile können recht einfach von einander gelöst werden. Die Vorderseite wird von einem 22 mal 25 Millimeter großen Monochrom-Display eingenommen, die Steuerung erfolgt über eine Art Steuerkreuz (eher Steuerquadrat), das unterhalb des Displays an der Schmalseite des Handgelenks liegt. Auf der Innenseite des Gehäuses ist ein optischer Herzfrequenzsensor untergebracht. Außerdem an Bord ist ein Barometer. Dieser soll den wählbaren Sportarten Skifahren, Snowboarden, Trail-Running und Wandern zugute kommen. Die Uhr ist wasserdicht bis zu 40 Meter Tiefe.
Die Akkulaufzeit sollte bei eingeschaltetem GPS plus Herzfrequenzsensor und Musikwiedergabe für fünf Stunden reichen - eine sehr optimistische Annahme. Geladen wird die Uhr mit Hilfe einer herstellerspezifischen Spange/Klammer, die mit Metall-Kontaktpunkten am Gehäuse der Adventurer verbunden wird. Zur optimalen Nutzung der Uhr empfiehlt sich die Verbindung mit der TomTom Sports-App, die für Android und iOS, sowie als Web-App für Desktop-Browser verfügbar ist.
Praxiserfahrungen
Bevor man die TomTom Adventurer auf die erste Jogging-Runde mitnimmt, muss man sich bei TomTom registrieren, die Armbanduhr mit dem Laptop verbinden und über die App TomTom MySports Connect Gerät und Nutzer synchronisieren. Aufgrund dieser etwas nervigen Vorbereitungen voller Energie schreitet man sodann in Funktionskleidung aus dem Hause auf den Gehsteig und wählt im Menü der Uhr die Aktivität Laufen aus. Dann wartet man darauf, dass die Adventurer ein GPS-Signal findet. Das kann schon etwas dauern, ca. ein bis zwei Minuten, was bei Kälte nicht gerade angenehm ist. Alternativ kann man schon mal per Druck auf die rechte Seite des Steuerquadrates "Start" wählen und loslaufen. Der Fitnesstracker informiert per Vibration, sobald die GPS-Fährte aufgenommen wurde.
Laufen und Skifahren
Während des Laufens kann man auf der Adventurer zwischen verschiedenen Anzeigen wechseln, wo etwa Puls, Höhenmeter, Tempo (in Minuten pro Kilometer), Geschwindigkeit (in km/h) etc. angegeben sind. Beim Skifahren erkennt die Uhr automatisch, ob man gerade fährt oder auf einem Skilift sitzt. Wird eine Liftfahrt erkannt, vibriert die Uhr und hält sogleich alle wichtigen Infos über die gerade zurückgelegte Abfahrt bereit, u.a. die erreichte Höchstgeschwindigkeit.
Da die Uhr keine Fußball-Option unter den Aktivitäten bietet, habe ich beim Indoor-Fußball die Laufband-Option ausgewählt. GPS ist dabei deaktiviert, stattdessen wird der Bewegungssensor verwendet, um Schritte zu zählen. In eineinhalb Stunden habe ich laut Uhr knapp auf einem Kleinfeld sieben Kilometer zurückgelegt - ein erstaunlicher Wert, wenn man davon ausgeht, dass Fußballprofis in einem Match auf großem Feld neun bis elf Kilometer zurücklegen.
Routen und Musik
Läuft man an der frischen Luft, so bietet die Adventurer eine Funktion, die der Vorgänger Spark noch nicht hatte: Die Routenführung. Auf dem Display der Uhr wird dabei die zurückgelegte Strecke angezeigt. Ein in der Uhr integrierter Kompass macht's möglich. Die Funktion soll dabei helfen, bei einem Lauf den Ausgangspunkt im Auge zu behalten und wieder zum Startpunkt zurückzukehren. Außerdem können über die MySports Web App vorgegebene Routen auf die Uhr geladen werden. Beim Laufen kann man sich so den Weg anzeigen lassen.
Was viele Nutzer der Uhr besonders schätzen, ist die Musik-Funktion der Adventurer. Das Streamen von Musik, ohne dabei ein Smartphone mitzuführen, kommt vielen Sportlern sehr gelegen. Das Angebot am Markt für solche Lösungen ist begrenzt, die Adventurer liefert hier also ein gewisses Kaufargument. Musikdateien auf die Uhr bekommt man einzig durch Verbindung mit dem Computer und der MySports Connect App. Mit einem Klick gelangt man vom Haupt-Screen der Uhr zum Kopfhörer-Pairing. Die Verbindung wird laut Online-Rezensionen aber nicht immer zuverlässig gehalten.
Verbindungsprobleme
Verbindungsprobleme gibt es hie und da auch zwischen Adventurer und der TomTom Sports-App für das Smartphone. Das Synchronisieren der von der Uhr aufgezeichneten Daten mit der App dauert etwas zu lange. Am Smartphone-Display wird man sofort darauf hingewiesen, wie viele Schritte man am aktuellen Tag bzw. in der aktuellen Woche zurückgelegt hat. Trägt man die Adventurer nicht im Alltag, prangen hier oft ermahnende Nullen. Ein Kalender bietet eine Auflistung aller Aktivitäten. Wählt man eine solche aus, erhält man Routenangaben auf einer Landkarte, eine Daten-Übersicht, Statistiken (bei denen man verschiedene Werte, etwa Tempo und Puls, miteinander vergleichen kann), und Abschnittszeiten.
Der Akku hielt während meiner Testaktivitäten gut durch. Es kam nie dazu, dass ein Tracking-Vorgang unterbrochen werden musste. Die Akkuanzeige jedoch ließ stets Schlimmeres vermuten. Der Ladebalken schwand schon nach kurzer Zeit auf ein Minimum, die Uhr hielt dennoch weiter durch.
Fazit und Preis
Der TomTom Adventurer ist ein ausgezeichneter Fitnesstracker. Die Bandbreite der abgedeckten Sportarten und dabei erfassten Werte ist groß, die Bedienung der Uhr ist manchmal etwas umständlich, aber nach Eingewöhnung leicht verständlich. Der integrierte Musik-Player ist für viele Sportler eine wichtige Ergänzung. Das Smartphone kann man beim Sporteln getrost daheim lassen.
Schwächen zeigt das App-Ökosystem von TomTom im Zusammenspiel mit der Adventurer. Die MySports Connect App, die Sports-App für Smartphone und die Sports Web-App sind für unterschiedliche Funktionsbereiche notwendig, die Synchronisierung verläuft manchmal schleppend, der einmal aufgebaute Funkkontakt wird teilweise wieder verloren. Auf der Software-Seite gäbe es also noch Verbesserungspotenzial.
Die TomTom Adventurer kostet 299 Euro. Alternativ kann man auf die Modelle der annähernd baugleichen Spark-3-Reihe zurückgreifen. Die teuerste Variante der Spark 3 (ohne Barometer und automatische Lifterkennung) namens "Cardio + Music" ist mit 249 Euro die teuerste. Günstiger geht es mit der Spark 3 Cardio (ohne Music) um 199 Euro oder gar ohne Cardio und Music um 129 Euro.
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