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Untersuchung: Tesla-Autopilot hat Mitschuld an tödlichem Crash

Tesla unternimmt nicht genug gegen die falsche Nutzung seines Autopiloten. Das hat eine Untersuchung des US-amerikanischen National Transport Safety Board (NTSB) hat ergeben. Das Gremium untersucht derzeit vier tödliche Unfälle, bei denen Tesla-Fahrer mit eingeschaltetem Autopiloten verunglückt waren.

Im Falle eines 38-Jährigen, der im März 2018 mit seinem Tesla gegen eine Leitplanke gefahren war und tödlich verunglückte, sieht das NTSB unter anderem Fehler im Design des Autopiloten. Allerdings betrifft dies nicht nur Tesla, sondern auch die Autopiloten von Herstellern wie General Motors und Audi, berichtet The Verge.

Der Autopilot sei aber nicht allein Schuld am Unfall gewesen. Den Daten seines Smartphones zufolge hatte der verunglückte Fahrer ein Handy-Spiel gespielt, anstatt auf die Straße zu achten. Der Fahrer habe übermäßiges Vertrauen in den Autopiloten gehabt. Tesla weist darauf hin, dass Fahrer während der Nutzung des Autopiloten ihre volle Aufmerksamkeit auf das Fahrgeschehen richten sollen. Die Ermittler fanden zudem heraus, dass die Aufpralldämpfer auf der Straße kaputt waren und der Fahrer den Unfall wahrscheinlich überlebt hätte, wären sie von der zuständigen Behörde ausgetauscht worden. 

Keine fahrerlosen Autos

"Wir fordern Tesla dringend dazu auf, weitere Verbesserungen an der Autopilot-Technologie vorzunehmen", sagte der NTSB-Vorsitzende Robert Sumwalt laut The Verge. Zudem hielt er die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), die für die Straßensicherheit zuständig ist, an, ihrer Pflicht nachzukommen, Reparaturen vorzunehmen, wenn diese nötig sind. "Es wird Zeit, dass Fahrer von teilweise automatisierten Fahrzeugen nicht die Möglichkeit haben, so zu tun als hätten sie fahrerloses Autos."

Ein Ergebnis der Untersuchung war, dass das Autopilot-System von Tesla Einschränkungen mitbringt, da es auf einem System aus Kameras und Ultraschall basiert. Hinweis auf eine fehlerhafte Software hatte der verunglückte Fahrer bereits vor seinem Unfall an seinen Tesla-Händler gemeldet. Das betroffene Model X habe eine fehlerhafte Kollisionswarnung gehabt. Es habe kurz vor dem Unfall sogar noch beschleunigt, anstatt abzubremsen, da es "für solche Situationen nicht designt wurde". Damit trage die NHTSA eine Teilschuld, die den Autopiloten in der jetzigen Form zugelassen hat. Denn es keine Voraussetzung für Tesla gewesen, mögliche Unfallszenarien einzukalkulieren.

Zudem würde das Unternehmen zu wenig tun, um Fahrer dazu zu bringen, ihre Aufmerksamkeit auf die Straße zu richten, während sie den Autopiloten nutzen. Ein Sensor, der misst, ob sich die Hände am Lenkrad befinden, sei nicht ausreichend. 

9 Empfehlungen

Das NTSB hat nun 9 Empfehlungen für Behörden herausgegeben, die Autopiloten prüfen und zulassen müssen, wie die NHTSA. Hier sollen Kollisionsvermeidungs-Systeme verbessert werden, damit sie häufige Hindernissen im Straßenverkehr besser erkennen. Zudem sollen die Grenzen von Autopiloten besser getestet werden und die NHTSA sollte kontrollieren, dass die Unternehmen Korrekturen an ihren Systemen vornehmen, wenn dies nötig sei. 

Fahrzeughersteller sollten verstärkt dafür sorgen, dass die Fahrer nicht abgelenkt sind, während sie den Autopiloten nutzen. Auch an Smartphone-Hersteller wurde appelliert. Der Fahrer hatte ein iPhone genutzt, weshalb das NTSB Apple anhält, während Autofahrten nur die Notfall-Nutzung, wie das Rufen von Notrufnummern, zuzulassen. Grundsätzlich solle ein Modus für die Nutzung während der Fahrt eingeführt werden. 

Allerdings kann das NTSB die Vorschläge nicht durchsetzen. Die Automobilhersteller und Behörden können die Vorschläge nur annehmen und freiwillig umsetzen. In Zukunft sollen weitere Unfälle untersucht werden. 

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