Chinesische Forscherinnen synthetisieren Stärke aus Kohlendioxid
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Pflanzliche Stärke wird von der Menschheit für die Lebensmittelproduktion, für die Industrie (etwa zur Herstellung von Papier) oder in der Medizin benötigt. Bisher wird sie hauptsächlich aus Mais oder Getreide gewonnen. In den Pflanzen wird Kohlendioxid in rund 60 Schritten durch Photosynthese in Stärke umgewandelt. Chinesische Forscher*innen haben nun einen künstlichen Weg gefunden, der dasselbe Ergebnis hat, aber nur 11 Schritte benötigt.
Klimawandel bremsen
Wie Phys.org berichtet, wurde dieser neue Weg der Stärkeproduktion am Tianjin Institut für industrielle Biotechnologie (TIB) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) gefunden. Das Verfahren verspricht, 8,5 mal effizienter als die Stärkesynthese in Mais zu sein. Das könnte dabei helfen, Nahrungsengpässe zu überwinden und den Klimawandel zu bremsen.
1 Kubikmeter statt 3000 Quadratmeter
"Wenn die Gesamtkosten des Prozesses in Zukunft auf ein ökonomisch ähnliches Niveau wie die landwirtschaftliche Herstellung kommen, können dadurch 90 Prozent der Land- und Trinkwasserressourcen eingespart werden", ist Studienmitautor Ma Yanhe überzeugt. Ein 1 Kubikmeter großer Bioreaktor könne künftig dieselbe Menge an Stärke produzieren wie ein 0,3 Hektar großes Maisfeld, wenn man die für den Prozess notwendige Energie nicht mit einberechne.
CO2-neutrale Wirtschaft
Wird Ackerfläche eingespart, helfe das auch, die umweltschädliche Wirkung von Pestiziden und Dünger zu reduzieren. Gleichzeitig werde Lebensmittelsicherheit gewährleistet und eine CO2-neutrale Wirtschaft gefördert. Eine Studie zur neuen Stärkeerzeugungsmethode wurde im Fachmagazin Science veröffentlicht.
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