Coronavirus durch Mutation ansteckender: Studie veröffentlicht
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Anfang Mai sorgte eine Vorstudie zu COVID-19 für Aufsehen. Darin kamen die Autoren zum Schluss, dass das neue Coronavirus schnell mutiert und mittlerweile bereits ansteckender als die Ursprungsform aus dem chinesischen Wuhan ist. Konkret ging es um die Mutation im Spike-Protein - genannt D614G. Die futurezone hat berichtet. Die Ergebnisse der Wissenschaftler sorgten allerdings auch für Skepsis aus der Fachwelt.
Am Donnerstag den 2. Juli wurde im Fachmagazin Cell nun eine überarbeitete Variante der Studie publiziert, die den Peer-Review-Prozess durchlaufen hat. Darin beschreiben die Forscher, wie die D614G-Variante der dominante Strang der Pandemie geworden ist und dass die Mutation infektiöser und fitter als andere Stränge sei.
In der Formulierung sind die Forscher aber vorsichtiger als in der Vorstudie. So ist nun von “Hinweisen” die Rede, wonach das Virus ansteckender wird. In einem Interview mit der New York Times sagt die Autorin der Studie, es sei “sehr wahrscheinlich”, dass das Virus durch die D614G-Mutation auch besser übertragbar geworden ist.
Fauci besorgt
Auch US-Chefepidemiologe Anthony Fauci zeigte sich aufgrund der Mutation besorgt. In einer ersten Stellungnahme am Donnerstag sagt er: "Die Daten zeigen, dass es eine Mutation gibt, die es dem Virus tatsächlich ermöglicht, sich besser zu replizieren und möglicherweise eine höhere Viruslast zu haben."
Unklar bleibt aufgrund der Ergebnisse laut Fauci jedoch, ob es durch die Mutation auch zu einem schwereren Krankheitsverlauf kommt und die Übertragung tatsächlich beschleunigt wird.
Diskussionen gehen weiter
Durch die Mutation könnte sich auch erklären, warum sich das Virus in manchen Regionen sehr viel schneller verbreitete als in anderen. Andere Experten wiederum sehen diese Theorie nach wie vor kritisch.
Eine andere Studie, die Ende Juni veröffentlicht wurde, kommt gar zum Schluss, dass es keinen Nachweis gibt, wonach Mutationen das Virus ansteckender machen.
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