Österreichische Unternehmen, die Mitarbeiter mit nachhaltigen Zukunftskompetenzen ausstatten wollen, werden gefördert.

Österreichische Unternehmen, die Mitarbeiter mit nachhaltigen Zukunftskompetenzen ausstatten wollen, werden gefördert.

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FFG: Förderung unterstützt Unternehmen bei Mitarbeiter-Schulungen

Bis 2050 soll die EU komplett klimaneutral werden – eine Mammutaufgabe. Alle Staaten sind aufgefordert, ihre Wirtschaft entsprechend umzustellen. Technologien wie Solaranlagen sollen die Energieerzeugung „sauberer“ machen, E-Autos und Öffis Menschen nachhaltiger von A nach B bringen. Auch Haushalte und Unternehmen sind gefordert, einen Beitrag zu leisten. 

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Viele heimische Betriebe wollen ihr Geschäftsmodell entsprechend anpassen oder weiterentwickeln. Im betrieblichen Alltag fehlt es jedoch häufig an Ressourcen, um Mitarbeiter entsprechend weiterzubilden. Die Forschungsförderungsgesellschaft FFG hat im Auftrag des Wirtschaftsministeriums ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das Firmen dabei unterstützt und gleichzeitig österreichische Arbeitnehmer mit wichtigen Zukunftskompetenzen ausstattet. 

Qualifizierungsförderung

Die sogenannte Transformationsoffensive unterstützt den Wandel zu einer nachhaltigen, digitalisierten und zukunftsfitten Wirtschaft. Damit dieser Wandel klappt, müssen die Mitarbeiter österreichischer Unternehmen neue Fähigkeiten lernen und gut darauf vorbereitet werden. 

Am Anfang steht die Frage: Welche Kenntnisse und Fähigkeiten haben die Mitarbeiter heute und welche brauchen sie in Zukunft? Dafür stellt man zunächst fest, wer was kann, und welche Tätigkeiten sich durch neue Technologien oder andere Veränderungen im Unternehmen wandeln. So lässt sich gezielt planen, welche Schulungen oder Weiterbildungen notwendig sind.

E-Mobilität und Recycling

Ein Unternehmen, das die „Qualifizierungsprojekte“-Forderung der FFG bereits in Anspruch nahm, ist Magna Steyr. Im Auftrag namhafter Automobilhersteller wie Mercedes-Benz, BMW und Jaguar baut Magna in der Steiermark Autos. Mit der Förderung hat das Unternehmen eine Art Onboarding-Programm für Neueinsteiger aufgebaut, die direkt von der HTL kamen. Sie erhielten unter anderem Schulungen im Bereich E-Mobilität.

Auch die Saubermacher AG nahm die Qualifizierungsförderung in Anspruch. Das Abfallentsorgungsunternehmen betreut 1.600 Gemeinden und über 42.000 Unternehmen. 
„Gut geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wichtige Multiplikatoren für nachhaltiges Denken und Handeln. Sie bringen fundiertes Wissen mit und entwickeln ein Bewusstsein dafür, wie jede Tätigkeit – ob im Büro, in der Logistik oder in der Anlagensteuerung – ökologische wie auch soziale Auswirkungen haben kann“, erklärt Bernadette Triebl-Wurzenberger, die Unternehmenssprecherin von Saubermacher. 

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Wachsendes Bewusstsein

„Ich sehe bei sehr vielen unserer Kunden ein stark wachsendes Bewusstsein und zahlreiche Initiativen in diese Richtung. Der gesetzliche Rahmen, internationale Vorgaben sowie das steigende Umweltbewusstsein der Konsumenten, wirken dabei als wichtige Treiber“, so Triebl-Wurzenberger. „Gleichzeitig gibt es noch Luft nach oben. Dementsprechend sind gezielte Förderungen wie jene der FFG sinnvoll, um innovative Geschäftsmodelle im Sinne der Nachhaltigkeit rasch voranzubringen.“

Im Fokus stehen Firmen aus Zukunftsbranchen wie der Pharma-, Halbleiter- oder Automobilindustrie –  bewerben können sich jedoch alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, solange sie Mitarbeiter beschäftigen, die geschult werden können. Die maximale Dauer der Projekte beträgt 24 Monate.

Infos

„Transformation“ bedeutet eine grundlegende Veränderung oder Umgestaltung – etwa von wirtschaftlichen Abläufen oder Strukturen in einem Unternehmen oder der Gesellschaft.

Der Weg zur Förderung

Die Antragstellung erfolgt über das eCall-Einreichsystem der FFG. Über Details informiert die Gesellschaft auf ihrer Webseite. Auch Beratungsgespräche für Interessenten werden angeboten.

Bis zu 200.000 Euro

Für die Weiterbildung von Mitarbeitern gibt es pro Projekt bis zu 200.000 Euro. Wie hoch die Förderquote ist, hängt von der Firmengröße ab: Kleine Betriebe erhalten bis zu 70 Prozent, mittlere Unternehmen bis zu 60 Prozent und große Unternehmen bis zu 50 Prozent – den Rest müssen sie selbst aufbringen. 

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Gefördert werden Technologien, Produktionsprozesse und Fähigkeiten, die direkt oder indirekt zu einer ökologisch-nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen. Weil es eine laufende Ausschreibung ist, können Unternehmen Projektvorschläge jederzeit innerhalb des Ausschreibungsfensters einreichen. Die aktuelle Ausschreibung der Qualifizierungsprojekte läuft noch bis zum 30. Juni 2025. Sie ist solange geöffnet, wie Mittel zur Verfügung stehen. 

*Diese Serie erscheint in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

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Jana Unterrainer

Überall werden heute Daten verarbeitet, Sensoren gibt es sogar in Arktis und Tiefsee. Die Welt hat sich durch die Digitalisierung stark verändert. Das interessiert mich besonders, mit KI und Robotik steigt die Bedeutung weiter enorm.

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Jana Unterrainer

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